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087 - Das Daemonenauge

087 - Das Daemonenauge

Titel: 087 - Das Daemonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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verschränkt. Gleichgültig blickte sie Hunter an.
    „Vielleicht kannst du mir eine Erklärung für das Auftauchen des Zombie geben, Vali?“
    „Keine Ahnung“, sagte Vali leise. „Sicherlich steckt Asmodi dahinter.“
    „Das nehme auch ich an“, gab Hunter zu. „Sagt dir der Name Loa Marassa etwas?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Marassa heißt Zwilling“, sagte sie. „Das würde bedeuten, daß er entweder einen Zwillingsbruder hat oder aber zur selben Zeit an zwei verschiedenen Orten gesehen wurde.“
    „Ich sprach mit einem der Eingeborenen, Vali. Mit Dembu. Er sagte, daß wir in sein Dorf kommen sollen. Dort seinen wir sicher.“
    „Das glaube ich nicht“, sagte Vali. „Wir sind nirgends sicher. Asmodi kann uns überall erreichen.“ Das war auch Hunters Meinung. „Du hast mir versprochen, daß du mir, sobald wir auf Haiti sind, sagen würdest, welches Pfand du von Asmodi hast.“
    „Noch nicht“, sagte Vali. „Ich kann es jetzt noch nicht sagen. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür.“
    „Du mußt es mir sagen“, drängte Hunter und griff nach ihren Händen. „Mit dem Pfand können wir Asmodi erledigen, und der Schrecken hat dann endlich ein Ende.“
    Sie entzog ihm ihre Hände und stand auf.
    „Ich habe den Eindruck, daß du gar nicht interessiert bist, Asmodi auszuschalten“, sagte Hunter hart. Er sprang auf, packte Valis rechten Arm und zog das Mädchen an sich.
    „Das stimmt nicht“, sagte Vali. Ihre Stimme klang schrill. Ihre Augen waren weit aufgerissen und flackerten geheimnisvoll. „Ich stehe auf deiner Seite, und ich will mich rächen. Zweihundert Jahre lang war ich Asmodis Gefangene. Wie kannst du da sagen, daß ich nicht daran interessiert bin, Asmodi zu vernichten?“
    „Dann sag mir, wo das Pfand steckt!“ fauchte Hunter.
    „Wir müssen von hier fort“, sagte Vali und riß sich los. „Vielleicht ist es ganz gut, wenn wir in Dembus Dorf fahren. Wo liegt es?“
    „Das habe ich ihn nicht gefragt“, sagte der Dämonenkiller. „Ich werde Dembu holen.“
    Er verließ das Zimmer und trat in den Garten hinaus. Die Männer, die Jeff Parker als Leibwächter verpflichtet hatte, waren eben dabei, ein Grab für den Zombie zu schaufeln.
    Hunter winkte Dembu heran, der die Schaufel fallen ließ.
    „Komm ins Haus, Dembu!“ sagte er.
    Vali stand vor dem Fenster. Sie drehte sich langsam um. Dembu sah sie verlegen an, senkte rasch den Kopf und bekreuzigte sich.
    „Was soll das?“ fragte Vali überrascht.
    „Dembus Familie verehrt eine Heilige ganz besonders“, erklärte der Dämonenkiller und beobachtete dabei das Mädchen ganz genau. „Sie nennen diese Heilig Loa Valiora. Dembus Familie hat ein Bild dieser Heiligen. Sie könnte deine Zwillingsschwester sein.“
    Valis Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Sie atmete rascher.
    „Eine Heilige?“ fragte sie verblüfft. „Ich werde …“
    Verlegen brach sie ab.
    Hunter grinste. Er konnte sich Valis Gedanken vorstellen. Es mußte ein eigenartiges Gefühl sein, zu erfahren, daß man als Heilige verehrt wurde.
    „Wo liegt dein Dorf, Dembu?“
    „In der Nähe von Leogane“, sagte Dembu.
    Er hatte noch immer den Blick gesenkt und wagte nicht, Vali anzusehen. „Wir fahren hin“, sagte Vali.
     

     
    Zwanzig Minuten später waren sie mit dem Jeep unterwegs, den Jeff Parker gemietet hatte. Es war weit nach Mitternacht. Dembu saß hinter dem Steuer. Neben ihm hatte Jeff Parker Platz genommen, während Vali und Dorian auf den Rücksitzen saßen. Bis Leogane kamen sie rasch vorwärts. Die Straße war relativ gut ausgebaut. Nach einigen Kilometern überholten sie einen bunt gestrichenen Autobus, der voll mit Eingeborenen war; kein Auto kam ihnen entgegen.
    Dembu war ein guter Fahrer, der alles aus dem Jeep herausholte. Anfangs hatten sie einige belanglose Worte gewechselt, doch seit einigen Minuten schwiegen sie. Jeder hing seinen Gedanken nach. Der Dämonenkiller warf Vali gelegentlich einen Blick zu. Das Mädchen war von ihm abgerückt. Sie war abweisend und kalt wie ein Fisch.
    Hunter rief sich noch einmal alles ins Gedächtnis, was er über Vali wußte. Es war nicht viel. Sie hatte ihm eine abenteuerliche Geschichte über ihre Herkunft erzählt, die aber durch keinerlei Beweise abgesichert war. Außerdem hatte sie behauptet, ein Pfand von Asmodi zu haben. Wenn dieses Pfand vernichtet wurde, dann mußte Asmodi sterben. Vielleicht hatte sie gelogen und überhaupt kein Pfand von Asmodi erhalten. Ihre rasche Einwilligung, in

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