087 - Das Daemonenauge
Augen sehen konnte. Und es klappte. Asmodi hatte ebenfalls keine Ahnung, daß die Säckchen vertauscht worden waren. Sein Medium, dieser Calbot in London, zerstörte die Statue, in der Valis Haare und Fingernägel steckten. Ich bin sicher, daß auch er starb. Asmodi hielt nie etwas von Mitwissern.“
„So war das also“, sagte Olivaro.
„Ohne Ihre Warnungen wäre es nicht dazu gekommen“, sagte Hunter. „Da wäre ich jetzt tot.“
„Ich bin Ihnen sehr zu Dank verpflichtet, Hunter“, sagte Olivaro. „Sie haben Asmodi getötet, und ich kann nun seinen Platz einnehmen. Ich bin der neue Herr der Finsternis, das neue Oberhaupt der Schwarzen Familie. Als Magus VII. werde ich die Schwarze Familie zu nie gekannter Macht führen.“
„Aber ich dachte, daß Sie …“
„Ich sagte Ihnen schon mehrmals, Hunter, daß Sie ein Narr sind. Sie halfen mir einmal, und ich half Ihnen mehrmals aus der Patsche. Wir können Freunde bleiben, aber nur, wenn Sie in Zukunft die Hände von der Schwarzen Familie lassen und sich ein anderes, weniger gefährliches Betätigungsfeld suchen.“
„Ich schätzte Sie falsch ein, Olivaro“, sagte der Dämonenkiller. „Ich vertraute Ihnen zu sehr, aber Sie sind um nichts besser als Asmodi.“
„Sie können mich nicht beleidigen“, sagte Olivaro. „Überlegen Sie sich mein Angebot. Entweder bleiben wir Freunde – oder ich werde Sie töten. Ich kenne Ihre Schwächen. Mir können Sie nicht entkommen. Denken Sie in Ruhe darüber nach. Ich verschwinde jetzt. Ich habe viel zu erledigen.“ Olivaro verbeugte sich spöttisch, dann löste er sich in Luft auf.
Der Dämonenkiller starrte in die Flammen. Durch Olivaros Verrat war er wieder um eine Erfahrung reicher. In Zukunft würde er niemandem mehr trauen.
Er warf die Zigarette zu Boden und ging zur Hütte, in der Parker gefangen war, der keine Ahnung von den tatsächlichen Ereignissen hatte und sie auch nie erfahren würde.
Hunters Kampf gegen die Dämonen würde weitergehen. Er dachte nicht eine Sekunde daran, Olivaros Angebot anzunehmen. Er hatte geschafft, was er sich vorgenommen hatte. Seine unheimlichen Brüder waren tot, und es war ihm gelungen, das Oberhaupt der Schwarzen Familie zu töten.
Er betrat die Hütte. Parker war an einen Stuhl gebunden.
„Dein Anblick erfreut mein Herz“, sagte Parker. „Ich fürchtete schon, daß ich dich nie mehr sehen würde.“
„Unkraut vergeht nicht.“ Hunter grinste und schnitt die Fesseln durch.
„Was ist geschehen?“ fragte Parker neugierig.
„Das werde ich dir später erzählen, Jeff. Jetzt verschwinden wir erst einmal schleunigst von Haiti.“ „Und wohin soll die Reise gehen?“
„Nach London.“
„Acapulco ist mir lieber“, brummte Parker.
Sie verließen die Hütte, kamen am Feuer vorbei und machten sich dann an den Abstieg.
Der Dämonenkiller senkte den Kopf. Er war müde, aber das konnte er sich nicht leisten. Der gnadenlose Kampf gegen die Dämonen mußte weitergehen.
ENDE
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