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087 - Das Daemonenauge

087 - Das Daemonenauge

Titel: 087 - Das Daemonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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mußte seine ganze Kraft aufbieten, um den Tausch der Augen zu bewerkstelligen. Doch es gelang.
    „Wir sind jetzt eins“, sagte Asmodi.
    „Untrennbar verbunden bis zu unserem Ende. Einige meiner Kräfte sind auf dich übergegangen. Ich werde immer mit dir in Verbindung treten können und durch das Auge alles sehen. Du kannst so wie ich die Gestalt verändern, und während meiner Abwesenheit wirst du meine Stelle einnehmen.“ Asmodi schickte die Jorubina zu den Gästen. Er blieb mit Vali vor der Hütte stehen.
    „Nimm jetzt meine Gestalt an, Vali!“ sagte Asmodi.
    Das Mädchen nickte. Sie schloß die Augen und konzentrierte sich. Ihr Körper zerfloß und wurde zu einem halbdurchsichtigen Etwas, das rasch die Form änderte. Es dauerte kaum eine Minute, und sie hatte Asmodis Gestalt angenommen. Sie war sein genaues Ebenbild. Niemand hätte sie unterscheiden können.
    „Gut gemacht“, lobte Asmodi. „Verwandle dich wieder in deine eigene Gestalt!“
    Das Mädchen folgte.
    Zufrieden trat Asmodi mit Vali in die Hütte ein.
    Am nächsten Morgen verschwand Asmodi, und Vali nahm seine Stelle auf Haiti ein. Niemand merkte den Unterschied. Er konnte sich jederzeit mit dem Mädchen in Verbindung setzen und ihr Ratschläge erteilen, egal an welchem Punkt der Erde er sich aufhielt.
    In den folgenden Jahren kehrte Asmodi immer wieder für einige Tage nach Haiti zurück. Es gelang ihm, seine Macht innerhalb der Schwarzen Familie so zu festigen, daß niemand seine Oberherrschaft anzuzweifeln wagte.
    1804 wurde auf Haiti die Unabhängigkeit proklamiert. Asmodi hatte wieder einen Sieg errungen. Er nahm Vali mit und brachte sie auf die Teufelsinsel.
    Die Mamaloi Jorubina wollte nicht, daß Vali die Insel verließ. Sie fürchtete um ihre eigene Macht. Da spielten ihr Vali und Asmodi eine Komödie vor. Asmodi bot ihr an, das Pfand, das er Vali gegeben hatte, bei ihr zu hinterlassen. Sie vollführten eine seltsame Zeremonie, während der eine Imitation des magischen Auges in ein bauchiges Glas gezaubert wurde, das die alte Hexe unter Beschwörungen in die Statue des Schlangengottes einsetzte.
    Und die alte Zauberin hatte bis zu ihrem Ende geglaubt, daß sie tatsächlich eines von Asmodis Augen im Besitz hätte und er sie deshalb nicht angreifen könnte.
     

     

Das rote Auge flimmerte nicht mehr. Hunter kehrte in die Gegenwart zurück. Es dauerte einige Sekunden, bis er das eben Erfahrene verarbeitet hatte.
    Vali warf ihren Umhang ab. Sie war völlig nackt darunter und reihte sich in den Kreis der Tanzenden ein.
    Asmodi klatschte in die Hände. Einige Sekunden später war ein Brausen zu hören. Aus dem Nichts materialisierte sich Olivaro. Sein Gesicht war schmal. Die dunkelbraunen Augen standen weit auseinander. Die Nase war klein und der Mund zu groß und voll für das schmale Gesicht. Sein Haar war kurz geschnitten, gewellt und dunkelbraun. Er trug einen weißen Leinenanzug.
    „Es ist soweit, Olivaro“, sagte Asmodi. „In wenigen Augenblicken wird uns Hunter für immer verlassen.“
    Olivaro nickte. Seine Augen bewegten sich nicht.
    „Asmodi“, sagte Hunter laut. „wenn Vali stirbt, dann mußt auch du sterben?“ „Du sagst es“, bestätigte der Herr der Finsternis. „Wir sind untrennbar miteinander verbunden.“
    „Ich ahne, wie ich sterben soll“, sagte Hunter.
    „Das nützt dir nichts, Hunter. Auch wenn ich es wollte, könnte ich den Lauf der Dinge nicht mehr beeinflussen.“
    „Vali versuchte, mich in Trance zu versetzen“, sagte der Dämonenkiller. „und ich tat so, als ob ich hypnotisiert sei, aber ich war es nicht. Ich merkte alles. Ich weiß, daß sie mir einige Haare abgeschnitten hat, die sie zusammen mit einigen Fingernagelstücken in einen Lederbeutel tat, den sie in einer Felsritze versteckte.“
    „Stimmt.“ Asmodi grinste. „Diese Gegenstände befinden sich jetzt in London. George Calbot bastelte eine Figur aus einem Stück Seife und setzte die Haare und Fingernägel in die Figur ein. Er wird die Figur mit der Faust zerschlagen, und in diesem Augenblick wird dein Körper vernichtet.“
    Der Dämonenkiller fing haltlos zu lachen an.
    „Bist du verrückt geworden, Hunter?“
    Vali verließ die Tanzenden und blieb neben Asmodi stehen.
    „Und was geschieht, Asmodi, wenn ich meine Haare und Fingernägel gegen die von Vali ausgetauscht habe?“ fragte Hunter lauernd.
    „Das ist unmöglich!“ sagte Vali. „Das hätte ich gemerkt.“
     

     
    George Calbot starrte die Figur an. Gelegentlich

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