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087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

Titel: 087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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den Mannschnell wieder loszuwerden. »Außerdem steht vorn ein großes
Schild, daß Betteln und Hausieren verboten ist, Monsieur.«
    »Ich möchte Ihnen nichts verkaufen, Doktor Roche.«
    »Sie kennen mich?«
    Der Hagere lächelte merkwürdig. »Auch das steht auf
einem Schild, Doktor.«
    »Ach so, natürlich«, entgegnete der Arzt und ärgerte
sich, daß er aufs Glatteis geführt wurde. »Und nun verlassen Sie bitte mein
Grundstück! Gute Nacht!« Er wollte dem Eindringling die Tür vor der Nase
zuschlagen.
    »Moment, bitte!« Der Fuß des Fremden stand schon
zwischen der Tür.
    »So schnell geht das nicht. Mit einem Gast, der etwas
von Ihnen will, geht man doch nicht so unhöflich um, Doktor!«
    »Und was wollen Sie von mir?«
    »Ich will nur kurz in Ihr Haus, Doktor, das ist alles.«
     
    ●
     
    »Nur über meine Leiche«, sagte Gilbert Roche
ärgerlich.
    »Wenn Sie unbedingt wollen, auch das läßt sich machen!«
    Gilbert Roche glaubte, seinen Augen nicht trauen zu
können, denn sein Gegenüber hielt plötzlich eine Waffe in der Hand, und die
Mündung zielte genau auf seine Brust. Der unheimliche Besucher huschte ins Haus
und drückte die Tür hinter sich zu. Knackend drehte sich der Schlüssel im
Schloß.
    »Sie sind verrückt! Was machen Sie da? Wenn Sie Geld
brauchen, ich gebe Ihnen welches. Aber stecken Sie das Ding da weg, es könnte
losgehen!« Schweiß perlte plötzlich auf der Stirn von Gilbert Roche.
    In den Augen des Fremden flackerte ein wildes, böses
Feuer, das erkennen ließ, daß dieser Mensch zu allem fähig war. »Ich will kein
Geld! Zeigen Sie mir Ihr Bad!«
    »Was wollen Sie in meinem Bad?«
    »Ich will Ihr Gesicht, das ist alles!«
    Auf dem Weg zum Bad fand Gilbert Roche keine
Gelegenheit seinen ungebetenen Gast zu entwaffnen.
    »Wer sind Sie?« fragte er betont langsam, wollte damit
Zeit gewinnen. Nadine Escallier mußte bald kommen…
    »Namen sind Schall und Rauch, sagt man. Warum
interessiert Sie ein Name, so kurz vor dem Sterben? Die Menschen sind manchmal
komisch. Aber bitte, ich bin Dr. Satanas!«
     
    ●
     
    »Dr. Satanas?«
    Plötzlich fauchte es. Es klang, als ob jemand schnell
und heftig die Luft aus dem Rachen stieß.
    Gilbert Roches Augen weiteten sich.
    Er taumelte, wollte noch etwas sagen brachte aber
keinen Laut mehr über die Lippen. Leblos stürzte er nieder. Es krachte dumpf,
als er genau in die Badewanne fiel und dort in seltsam verrenkter Stellung
liegen blieb.
    »Ha! Wunderbar«, kam es über die schmalen Lippen des
Verbrechers.
    »Das erspart mir Arbeit.« In Herzhöhe des toten
Gynäkologen zeigte sich ein winziges, kaum wahrnehmbares Einschußloch.
    Dr. Satanas hatte es sehr eilig.
    Wie durch Zauberei hielt er plötzlich ein kleines
scharfes Messer in der Hand und beugte sich über die Wanne. Er löste von der
Stirn des Toten ein etwa Quadratzentimeter großes Stück Haut ab. Blutig und
frisch wie es war, klebte er es sich mit schneller Bewegung    oberhalb seiner Nasenwurzel zwischen die
Augen. Dann drückte er den Gummipfropfen in das Abflußloch der Badewanne,
öffnete seine Ledertasche und entnahm ihr eine kleine, braune Flasche.
    Den Inhalt schüttete er über den Toten und wandte sich
dann dem Spiegel zu, in dem er sein Aussehen sorgfältig überprüfte. Er
träufelte ein paar Tropfen eines geheimnisvollen Öls auf seine Fingerkuppen und
tupfte es auf das fremde Hautstück. Von dort verstrich er es kreisförmig über
seine Stirn. Fremdartig klingende Laute drangen dabei über seine Lippen. Es
hörte sich an, als ob er die Hölle beschwöre…
    Die Haut verfärbte sich, wurde leicht rötlich und
changierte dann ins Gelbe. Wie ein Nebel legte es sich über Dr. Satanas
Gesicht. Die Haut wurde weich und schwammig, die ursprünglichen Gesichtszüge
waren so gut wie nicht mehr erkennbar. Nun griff Dr. Satanas mit beiden Händen
an seine Wangenknochen und löste das teigige Gesicht, das aussah, als hätte
eine Säure es zerfressen, von seinem Kopf. Darunter kam eine graue formlose
Masse, die Blasen warf, zum Vorschein.
    Dr. Satanas, der Mann ohne Gesicht, war eine Ausgeburt
der Hölle!
     
    ●
     
    Deutlich sichtbar und unverändert war noch das kleine Hautstück
auf der Stirn erkennbar. Wie eine winzige, aber doch unübersehbare Insel wirkte
es in der formlosen Masse. Ein frisches, lebendes Gewebe auf einem grauen
Untergrund.
    Unablässig murmelte Dr. Satanas seine monotonen, unverständlichen
Beschwörungsformeln. Die Luft, die ihn umgab, wirkte eigenartig

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