087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette
ihrem Leib!
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Das Essen war vorbereitet. Es duftete nach einem gut
gewürzten Steak.
Dr. Satanas trug genau das Verhalten, das auch dem
echten Lebuson eigen war. Dieser Teufel in Menschengestalt, der unter den
Menschen wandelte und von dem man nicht wußte, woher er kam, übernahm die
gesamte Gestik, das Benehmen und die Sprache jener Person, die er für seine
Zwecke ausgewählt hatte. Nur so war es verständlich, daß selbst Menschen, die
sich seit Jahren kannten und von denen einer gedoubelt wurde, keinen Verdacht
schöpften. Die Maskerade war stets perfekt.
Dr. Satanas benötigte die Hilfe der Dämonenwelt und
hatte sie sich dienstbar gemacht, stand über ihr. Aber ein Teil seines Ichs war
menschlich. So sah er sich auch mit den Gesetzen des Diesseits konfrontiert und
mußte sich danach richten.
Er zog seine Schuhe aus, schlüpfte in seine
Pantoffeln, streckte sich auf dem bequemen Sessel und genoß die Wärme, die dem
Kamin entströmte. Dabei erzählte er, was sich in der Klinik abgespielt hatte,
ohne allerdings bei der Wahrheit zu bleiben.
Lucienne Lebuson brachte das Tablett mit den Speisen
auf den bereits gedeckten Tisch.
Er sah ihr lächelnd zu, wie sie die Platten garnierte.
Plötzlich stutzte er. An der Wand neben der Bibliothek hing ein großes, dunkles
Tuch.
»Nanu?« wunderte er sich. »Hast du ein Bild gekauft?«
»So etwas Ähnliches«, entgegnete Lucienne charmant
lächelnd, aber etwas an ihr stimmte nicht. Sie wirkte ein wenig nervös, zwar
kaum merklich, aber Dr. Satanas entging dies nicht.
Er fühlte die feinen Ausstrahlungen und merkte, wie
sie sich darauf konzentrierte, nicht an etwas ganz Bestimmtes zu denken. Sie
wirkte verkrampft.
»Eine Überraschung?« fragte er leichthin, und näherte
sich der Wand. Unruhe erfüllte ihn. Etwas hüllte ihn ein, das seine sensiblen
Sinne dämpfte.
»Ja, vielleicht.«
»Aber Weihnachten ist doch noch weit«, scherzte er und
zog das schwarze Tuch herunter.
Panikartig prallte er zurück.
Etwas blendete ihn, wie ein großes, gleißendes Licht,
das auf ihn zukam.
An der Wand hing ein geweihtes Kruzifix.
Dr. Satanas riß die Hände vors Gesicht. Er empfand so
etwas wie Schmerzen. Seine Hände zitterten, das Tuch noch in der Hand haltend.
Man sah ihm an, daß er wie von unsichtbaren Fäden gehalten wurde, als er
versuchte, sich aus dem Bannkreis zu schleppen.
Eine ungeheure Kraftanstrengung war dazu notwendig,
aber er schaffte es.
Ein großer Schatten stürzte die schmale Wendeltreppe
empor, die neben dem Kamin in eine Kellerbar führte.
Iwan Kunaritschew!
Keine Sekunde zu früh, aber auch keine zu spät! Er
fing die ohnmächtige Lucienne auf. Das, was sie nicht gehofft hatte, war
eingetreten. Sie hatte den Beweis! Der Mann, der sich als der ihre ausgab, der
war es nicht!
Iwan hielt die Smith & Wesson Laserwaffe in der
Linken, über seinem rechten Unterarm lehnte Lucienne Lebuson, die er langsam
auf die breite Couch gleiten ließ.
»Also doch«, murmelte der Russe. »Satanas!« Er stand
dem Menschenfeind gegenüber. »Es war die Probe aufs Exempel!«
Satanas schwankte leicht und riskierte keinen Blick
zurück.
Er erholte sich sehr schnell von dem Schrecken und dem
Schmerz, der ihm in alle Glieder gefahren war.
»Wo ist Dr. Lebuson?«
»Man sucht ein neues Versteck für ihn«, antwortete Dr.
Satanas rauh.
»Wer ist man ?«
»Meine Helfer. Sie hatten die Ehre, mit ihnen
zusammenzutreffen.«
»Wir werden Fraktur miteinander reden, Satanas. Ich
werde Ihnen meine Bedingungen nennen. Sie werden sie erfüllen! Ich will alles
über Lebuson und Larry Brent wissen«, sagte Iwan barsch.
Ȇber Brent ist nicht mehr viel zu sagen. Lebuson wird
eines Tages wieder hier erscheinen und alles vergessen haben, was er in der
Zwischenzeit erlebt hat. In dem Augenblick, wo er die Schwelle seines Hauses
überschreitet, wird sein altes Leben wieder beginnen.«
»Was ist mit Larry Brent?« bohrte Iwan, den eine
Ahnung befiel.
»Ihm kann keiner mehr helfen.«
»Das werden wir sehen.« Iwan winkte mit der Waffe. »Wir
fahren jetzt zur Klinik zurück, und Sie führen mich zu ihm. Und wenn Sie auch
nur zu erkennen geben, daß Sie Unfug machen wollen, drück ich ab! Das ist mein
voller Ernst!«
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Aber Iwan Kunaritschew konnte und wollte Lucienne
Lebuson nicht allein lassen. Sie hatte sich in Gefahr begeben und mitgeholfen,
Dr. Satanas zu trotzen. Der Russe rief den Hausarzt der Lebusons an. Dieser kam
nach wenigen Minuten.
Die Aufregung
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