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087 - Gefangen in der Unterwelt

087 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: 087 - Gefangen in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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das ihn zum Gefährten erwählt hatte. Nur äußerst ungern erinnerte er sich an das Zusammensein mit Onda. Sie war zwar ein hübsches Mädchen, aber unerträglich launenhaft.
    Unga wußte, daß Onda über unheimliche Fähigkeiten verfügte, so wie die meisten anderen Frauen. Er war froh, daß Tunda ganz anders war. Sie war meist gut aufgelegt und interessierte sich nicht für die dunklen Künste.
    „Stehe auf, Unga", sagte Tunda.
    Ungas Laune hatte sich nicht gebessert, als er hinter Tunda die Höhle betrat. Eine Öllampe erhellte schwach den Gang. Nach ein paar Schritten wandte sich Tunda nach rechts und kroch einen dunklen Korridor entlang, der in eine gewaltige Höhle führte.
    Hier war der Großteil der Erwachsenen bereits versammelt. Die meisten hockten auf dem Boden und starrten die unzähligen Zeichnungen an, die überall zu sehen waren. Alle Wände und die Decke waren mit verschiedenen Tierbildern bedeckt.
    Tunda und Unga nahmen auf der Stirnseite der Höhle Platz. Einige Männer hielten Fackeln in den Händen. Auf einigen Felsvorsprungen standen Lampen, kleine, zu Tassen ausgehöhlte Steine, in denen zerlassenes Fett brannte.
    Oguna war eben dabei, seine Farben vorzubereiten. Er verwendete dazu vor allem Ocker, das er fein zerstieß und mit Blut, Fischleim, Fetten und Urin mischte.
    Die Luft in der Höhle wurde immer drückender. Es stank erbärmlich.
    Endlich hatten sich alle Stammesmitglieder versammelt - mit Ausnahme von zwei Männern, die vor der Höhle Wache hielten.
    Zuerst erhob sich Canga. Sie hatte sich den Kopf und das Fell eines Rentiers übergestülpt. Langsam schlüpfte sie aus ihrem Gewand. Darunter war sie völlig nackt. Ihre schlaffen Brüste, die Schenkel und der Bauch waren mit roter Farbe beschmiert. Inder rechten Hand hielt sie zum Zeichen ihrer Würde einen Kommandostab, auf dem einige Rentiere eingeritzt waren. Breitbeinig blieb sie stehen und drehte sich einmal im Kreis. Dann ging sie auf Onda zu und streckte den Kommandostab aus. „Steh auf, Onda!" schrie Canga laut.
    Onda gehorchte. Sie war ein kräftiges Mädchen, das bis jetzt vier Kinder in die Welt gesetzt hatte. Ihr strähniges dunkelbraunes Haar fiel glatt auf die breiten Schultern. Ihr Gesicht mit den hellen Augen wirkte im Schein der Fackeln wie geschnitzt. Sie stemmte die Hände in die Hüften und musterte Canga zurückhaltend.
    „Sage mir, was du zu sagen hast, Onda!"
    Onda räusperte sich.
    „Nach den Gesetzen unseres Stammes fordere ich dich zum Zweikampf, Canga! Ich beanspruche die Führung des Stammes und frage dich jetzt, ob du die Forderung annimmst?"
    Canga blieb keine andere Wahl. Sie mußte die Herausforderung annehmen. Hätte sie sich geweigert, wäre sie aus dem Stamm ausgestoßen worden, was ihren sicheren Tod zur Folge gehabt hätte.
    „Ich nehme deine Forderung an, Onda", sagte Ungas Mutter mit fester Stimme.
    „Dann soll es geschehen", antwortete Onda, wie es das Ritual vorschrieb.
    Canga setzte sich nieder und versank in ein dumpfes Brüten, während Onda ihre Kleider ablegte. Sie trat zu Oguna und betrachtete die Farbtassen. Einen Augenblick zögerte sie. Dann griff sie in den Tiegel mit den gelben Farben. Zuerst strich sie eine dünne Farbschicht über ihre großen, weit ausladenden Brüste. Dann schmierte sie ein wenig Farbe über ihren Bauch und die Schenkel.
    Für kurze Zeit verließ sie die Höhle. Als sie zurückkam, trug sie den Kopf und das Fell eines Wisents, und in der rechten Hand hielt sie einen Kommandostab, der mit unzähligen kleinen Wisenten verziert war.
    Der Zweikampf um die Führung des Stammes konnte beginnen. Die Siegerin würde für die nächste Zeit den Stamm führen, bis eine kam, die ihr diesen Posten streitig machte.
    „Ich bin bereit", sagte Onda leise.
    Canga stand langsam auf. Die beiden Frauen standen sich nun gegenüber. Beide klappten die Köpfe der Tiere, mit denen sie in Verbindung treten wollten, über die Gesichter.
    Alle in der Höhle versammelten Stammesmitglieder standen auf.
    „Ich beschwöre die Kräfte des Rentiers", sagte Canga laut.
    „Ich beschwöre die Kräfte des Wisents", schrie Onda.
    Oguna, der Zeichner des Stammes, trat zwischen die beiden Frauen.
    „Ich wähle diese Stelle", sagte Canga. Sie trat an eine Höhlenwand und deutete auf einen Felsvorsprung.
    „Und ich diese", keuchte Onda. Mit dem Kommandostab wies sie auf die Decke über ihrem Kopf. „So soll es sein", sagte Oguna.
    Canga und Onda legten die Kommandostäbe auf den Boden. Dann

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