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087 - Gefangen in der Unterwelt

087 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: 087 - Gefangen in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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kommen werden."
    Unga und Ranga wechselten einen raschen Blick.
    „Wähle du, Unga", sagte Ranga.
    „Ich will den Knochen in deiner Hand, Canga", bat Unga.
    Canga warf ihm den Knochen zu, und er fing ihn geschickt auf. Ranga bückte sich und hob seinen Knochen auf. Dann verglichen die beiden die Knochen. Unga hatte den kürzeren gewählt.
    Ranga verließ mit seiner Gruppe das Lager. Er ging in die Richtung, in der die Sonne unterging, während Unga die entgegengesetzte Richtung einschlug.
    Bei Unga waren fünfzehn Jäger, die alle mit Speeren und Steinäxten bewaffnet waren.
    Nach etwa zweitausend Schritten schwärmten die Männer aus. Sie bildeten eine langgezogene Reihe. Ihr Ziel war ein nahe gelegener Birkenwald, in dem sie schon oft reiche Jagdbeute gemacht hatten.
    Sie durchsuchten den Wald, fanden aber keine Spuren, die darauf hinwiesen, daß sich vor kurzer Zeit Wisente hier aufgehalten hatten.
    Der Regen hatte aufgehört, und die, Sonne kam gelegentlich hinter den unheimlich geformten Wolken hervor.
    „Onda hat vorausgesagt, daß die Wisente einen Steinwurf von unserem Abri entfernt sein werden, wenn die Sonne am höchsten steht", sagte Unga. „Wir kehren zum Lager zurück."
    Es gab keinen Widerspruch. Gemächlich schlenderten sie zum Abri zurück.
    Immer wieder hob Unga den Kopf. Bald würde der glühende Feuerball den höchsten Punkt seiner täglichen Reise erreicht haben.
    Die Jäger blieben zwischen einer Baumgruppe stehen. Deutlich war das Lager zu sehen.
    „Da!" rief Bonda plötzlich und streckte den rechten Arm aus. „Wisente!"
    Bonda hatte sich nicht getäuscht. Fünf Wisente näherten sich langsam. Die mächtigen Köpfe hatten sie gesenkt. Es waren gewaltige, erschreckend aussehende Geschöpfe. Die Hörner waren klein, spitz und gerade. Der furchteinflößende Eindruck wurde vor allem durch die dichte Mähne hervorgerufen. Sie bestand aus wolligen, gelockten, dicht zusammenstehenden langen Haaren auf dem Nacken und den Schultern. Die Körper waren braun, die Mähne hingegen tiefschwarz.
    „Ondas Zauber ist wirksam", sagte Unga ehrfürchtig. Dann konzentrierte er sich ganz auf die Wisente. Er prüfte die Windrichtung. Der Wind wehte von den Wisents her. Das war günstig.
    Die Jagd auf Wisente war nicht ungefährlich. Normalerweise waren die Tiere sanft. Doch wenn ihnen keine Fluchtmöglichkeit blieb, gingen sie ungestüm zum. Angriff über. Wehe dem, der sich da nicht rechtzeitig in Sicherheit brachte!
    Jeder der Jäger hatte zwei Speere bei sich - einen zum Werfen, den anderen zum Zustechen.
    Die Wisente verschwanden hinter einem Hügel. Unga rief seinen Männern einige Befehle zu. Dann liefen sie los. Hinter einigen Sträuchern und Büschen versteckten sich die Jäger. Die Wurfspeere wurden in die Speerschleudern eingelegt.
    Und nun kamen die Wisente in Sicht. Die Männer bildeten hinter den Büschen eine etwa hundert Schritt lange Reihe. Die Wisente trotteten in fünfzig Schritt Entfernung vorüber.
    Unga schrie einen Befehl, und die Jäger sprangen auf. Bevor die Wisente erkannten, welche Gefahr ihnen drohte, flogen schon die Speere auf sie zu. Ein paar Lanzen verfehlten die gewaltigen Wiederkäuer, doch jedes der fünf Tiere wurde von zumindest einem Speer getroffen.
    Zwei Wisente brachen nach wenigen Schritten tot zusammen. Die anderen drei gingen sofort auf die Jäger los. Diese hatten nur darauf gewartet.
    Ein besonders mächtiges Tier stürmte auf Unga zu. Er blickte ihm gelassen entgegen und wartete, bis das Wisent nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war und den Kopf senkte. Dann sprang er blitzartig zur Seite. Das Wisent stürmte an ihm vorbei.
    In diesem Augenblick stieß Unga mit aller Kraft zu. Der Speer bohrte sich tief in die Flanke, und Blut spritzte hervor. Unga riß den Speer heraus und stach nochmals zu. Die anderen Jäger folgten seinem Beispiel.
    Nur noch ein Wisent war am Leben. Es blutete aus zahlreichen Wunden, gab aber immer noch nicht den Kampf auf. Vindo brachte sich nicht rechtzeitig in Sicherheit. Das Wisent, erwischte ihn mit dem rechten Horn und schleuderte ihn durch die Luft. Schwerverwundet blieb der alte Jäger liegen. Jetzt waren die anderen heran. Für das Wisent gab es kein Entkommen mehr. Tot brach es zusammen.
    Während die anderen ein Freudengeheul ausstießen und das Blut der Wisente tranken, kümmerte sich Unga um den verwundeten Alten. Vindo war auf den Bauch gefallen und bewegte sich nicht. Unga kniete nieder und öffnete Vindos Umhang. In

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