Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
087 - Gefangen in der Unterwelt

087 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: 087 - Gefangen in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
und nahm einen haßerfüllten Ausdruck an. Speichel tropfte aus seinem Mund. Die Fäuste schlug er wütend gegeneinander. Über seine Lippen kamen unverständliche Laute. Nach einigen Sekunden begann er zu schreien.
    „Jetzt dreht er gleich durch", flüsterte Jeff.
    „Beruhige dich, Cro", sagte Coco sanft und legte eine Hand auf seine Schulter.
    Doch der Steinzeitmensch schien sie nicht zu hören. Sein Geschrei wurde immer lauter. Drohend hob er die rechte Faust.
    Jeff verminderte die Geschwindigkeit, doch der Steinzeitmensch wollte den Wagen nicht verlassen. Von einer Sekunde zur anderen beruhigte sich Cro wieder. Er preßte die Lippen zusammen. Nur sein Kiefer bewegte sich heftig. Die Hände hatte er in die Schenkel verkrallt, und den Kopf ließ er langsam auf die Brust sinken. Er stöhnte leise. Ruckartig riß er nach einigen Sekunden den Kopf hoch, und seine Lippen bewegten sich stärker.
    „Tod den Linken!" schrie er. „Tod den Linken!"
    „Was meinst du damit, Cro?" fragte Coco.
    Doch Cro antwortete nicht.
    „Scheint die Kommunisten nicht zu lieben", meinte Jeff grinsend.
    Coco winkte ungeduldig ab.
    „Cro, wer sind die Linken?"
    „Tod den Linken!" brüllte der Steinzeitmensch wieder.
    „Das mit den Linken meint er sicher nicht politisch", sagte Jeff nachdenklich. Er runzelte die Stirn.
    „Worüber denkst du nach, Jeff?"
    „In der Höhle fanden wir unzählige Handabdrücke an einer Wand. Die meisten stammten von linken Händen, die nach oben wiesen. Aber auch einige rechte Handabdrücke sind zu sehen, bei denen die Finger nach unten weisen."
    „Hm", sagte ich und steckte mir eine Zigarette an. „Handabdrücke hat man auch in anderen Höhlen gefunden. Soweit es mir bekannt ist, rätseln die Prähistoriker schon seit längerer Zeit über die Bedeutung dieser Handabdrücke, Was meint Henri Boucher dazu?"
    „Er glaubt, daß sie irgendeine magische Bedeutung haben."
    Ich warf Cro einen raschen Blick zu. Er hatte wieder die Augen geschlossen und die Lippen fest zusammengepreßt. Cro öffnete erst wieder die Augen, als wir Montignac erreicht hatten und Jeff den Wagen vor dem einfachen Hotel „Soleil d'Or" parkte.
    „Wir sind da, Cro", sagte Coco.
    Schweigend stieg der Steinzeitmensch aus. Willig ließ er sich von Coco ins Hotel führen. Unsere Zimmer lagen im ersten Stockwerk.
    „Ich hole Boucher", meinte Jeff und ging aus dem Zimmer.
    Cro trat ans Fenster und blickte auf die Straße.
    „Ich werde mit Cro zusammen in einem Zimmer übernachten", sagte ich leise. „Ich möchte ihn nicht aus den Augen lassen."
    „Irgend etwas geht mit Cro vor", flüsterte Coco. „Ich spüre eine seltsame Ausstrahlung. Fast dämonisch."
    Bevor ich antworten konnte, trat Jeff mit Henri Boucher ins Zimmer.
    Ich konnte nicht behaupten, daß mir Boucher gefiel. Irgend etwas störte mich an ihm, und Coco schien es nicht anders zu gehen.
    Er schüttelte Coco und mir die Hand. Dabei murmelte er einige belanglose Phrasen. Coco warf er nur einen flüchtigen Blick zu, was mich ein wenig wunderte, da normal veranlagte Männer anders reagierten, wenn sie Coco sahen. Aber vielleicht machte er sich nichts aus Frauen, obwohl er mir nicht homosexuell vorkam. Den Steinzeitmenschen beachtete er fasziniert, doch Cro beachtete den Wissenschaftler nicht.
    „Nach dem Essen fahren wir zur Höhle", sagte Jeff. „Ich hole euch in einer halben Stunde ab."
    „Bei Boucher sehe ich nicht klar", sagte ich, nachdem die beiden das Zimmer verlassen hatten. „Jeff freundet sich manchmal mit den seltsamsten Typen an."
    „Ich werde ihn zu hypnotisieren versuchen", meinte Coco.

    Das Essen wurde in einem kleinen Nebenzimmer serviert.
    Cros Tischmanieren waren noch immer unmöglich. Löffel und Gabel ließ er links liegen. Die Erbsenrahmsuppe schlürfte er geräuschvoll.
    Während wir Ente mit Orangensauce aßen, verspeiste Cro drei Brathähnchen. Er aß aber nicht nur das Fleisch, sondern zermalmte auch einige Knochen zwischen seinen kräftigen Zähnen. Dazu trank er zwei große Flaschen Mineralwasser.
    Mir gefiel es nicht, daß Boucher am Essen teilnahm. Ich fragte mich, was Jeff dem Prähistoriker von Cro erzählt hatte. Boucher aß nur wenig, und immer wieder blickte er verstohlen den Steinzeitmenschen an.
    Cro rülpste lautstark, als er mit dem Essen fertig war. Von Cocos mißbilligendem Blick ließ er sich nicht stören. Er wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab, lehnte sich zurück und schloß die Augen.
    Nach dem Essen gingen wir auf

Weitere Kostenlose Bücher