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0872 - Die Schattenwelt

Titel: 0872 - Die Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wächter."
    „Sage ihm, daß er sein Leben nur damit rettet, daß er uns die richtigen Schalter und Knöpfe zeigt. Sonst vernichten wir hier planmäßig jede einzelne technische Einrichtung. Mache es ihm mit dem nötigen Nachdruck klar."
    „Verstanden!"
    Wieder versuchte der Wächter, mit einer unvollkommenen Hand an den Schalter zu gelangen. Mit einem entschlossenen Ruck riß Hytawath den Gürtel von der Oberfläche des Sak-kes.
    Dunja schlug mit dem Lauf des Lähmstrahlers zu. Der Wächter stieß einen gurgelnden Schrei aus und bewegte sich unbeholfen vorwärts.
    An seinen Seiten gingen Hytawath und Dunja und hielten ihn mit den gezogenen Strahlern in Schach. Sie passierten die offenen Türen der meisten Räume, während über ihnen die Gefangenen in ein wütendes Gebrüll und Schreien ausbrachen. Endlich blieb der Wächter stehen und berührte eine Säule, aus der einige Knöpfe hervorsahen.
    Natürlich kannten die Fremden auch diese Einrichtung.
    Der Boden öffnete sich. Ein vierek-kiger Ausschnitt sank leise summend abwärts und hielt etwa fünf Meter tiefer wieder an.
    „Hier also ist die Zentrale!" sagte Borl zufrieden.
    Ein riesiges Schaltbrett bewies, daß von hier aus jede Zelle einzeln beobachtet und geöffnet werden konnte.
    Hytawath brauchte nicht lange zu suchen und fand den Hauptschalter. Über ihnen bewies ein gewaltiges Brüllen, daß er den entscheidenden Handgriff ausgeführt hatte. Das metallene Lärmen der aufgerissenen Zellentüren machte sekundenlang jede Unterhaltung unmöglich.
    „Die Gefängnisse sind offen. Aber das ist erst ein kleiner Erfolg!" bemerkte Borl. „Hat der Wächter dir gesagt, wo sich die Raumanzüge der Wynger befinden?"
    „Ebenfalls hier unten."
    „Er soll uns hinbringen!"
    „Ich sage es ihm."
    Wieder erfolgte ein erregter Wortwechsel. Der sackförmige Organismus tappte in eine andere Richtung und berührte mehrere große Kontaktflächen an einer Wand. Eine Schiebetür verschwand in Wandaussparungen, eine Rampe schob sich aus dem Boden und stellte die Verbindung zwischen dem Lichthof und dem Tief geschoß her. Hinter der riesigen Tür befand sich ein geradezu gewaltiges Magazin. Scheinwerfer und Lampen schalteten sich automatisch ein und ließen lange Reihen von sorgfältig deponierten Raumanzügen und Stapel aller nur denkbaren Ausrüstungsgegenstände erkennen.
    „Außerordentlich entgegenkommend", knurrte Borl. „Ich denke, wir brauchen deine Freunde nicht mehr zu benachrichtigen."
    Der Lärm von oben brandete abermals heftig auf. Dann hörten sie das Trappeln unzähliger Füße.
    „Dorthin!" schrie Dunja und trieb den Wächter vor sich her. Sie eilten wieder ein Stück zurück und kamen zu einem Nebenraum der Schaltstation. Er war, bis auf einige einfache Einrichtungsgegenstände unbekannten Zweckes, absolut leer.
    „Bis auf weiteres ist dies dein Gefängnis!" übersetzte Dunja. Aber im gleichen Augenblick drängte eine Schar Gefangener in den Raum. Ein unbeschreibliches Durcheinander entstand. Schließlich holte Borl tief Luft und brüllte donnernd: „Ruhe! Was ist los?"
    Fast ebenso laut rief Dunja zurück: „Sie wollen, daß der Wächter unbedingt eine ihrer Zellen bevölkern soll."
    Borl mußte lachen und machte eine einladende Bewegung.
    „Das ist eindeutig die bessere Idee. Freut mich, daß die Wynger Sinn für dramatischen Humor haben."
    Einige der Wynger hatten sich inzwischen aus ihren Vorräten bewaffnet. Sie umringten den Wächter und schleppten ihn mit sich. Einerseits war Borl damit zufrieden; es hatte keine Opfer gegeben.
    Andererseits bestand die Möglichkeit, daß der Wächter entkam und seine maschinellen Gehilfen rief. Dann waren sie die Opfer. Binnen kurzer Zeit waren die Wynger mit ihrem Gefangenen verschwunden. Andere tauchten wieder auf, in ihre Raumanzüge gekleidet und bewaffnet. Sie rannten innerhalb des Gebäudes wie die Rasenden hin und her.
    Ab und zu bewiesen klirrende und krachende Geräusche, daß sie ihre Wut an Anlagen oder Maschinen ausließen.
    Borl sicherte seine Waffe und schob sie zurück.
    „Auf diese Weise werden wir PAN-THAU-RA nicht finden. Was jetzt? Sollen wir versuchen, in die CARL SAGAN zurückzugehen?"
    Sie schien eine ähnliche Frage erwartet zu haben und nickte nachdenklich.
    „Das wäre vermutlich die vorläufig beste Lösung."
    „Und die Wynger?"
    Dunja öffnete eine Tasche des Anzugs und holte eine Getränkepak-kung hervor. Sie trank einen Schluck und entgegnete sachlich: „Sie wollen versuchen, ihre

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