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0872 - Die Schattenwelt

Titel: 0872 - Die Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gingen die Hangarleute an die Arbeit. Borl nickte Kanthall und Danton zu, nahm Dunja am Arm und betrat die Polschleuse des Schiffes. Mit brennenden Augen sah Danton ihr nach, dann drehte er sich ruckartig um und verließ den Hangar.
    Unmittelbar danach startete die BASIS LK-23 mit vierzig Mann Besatzung und dem insgesamt neun Personen starken AID-Kommando. Als die riesige Konstruktion hinter dem Schiff kleiner zu werden begann und schließlich verschwand, kamen Borl und Dunja in die Zentrale. Die anderen Spezialisten warteten bereits.
    Hytawath blieb schweigend stehen, bis sich Dunja gesetzt hatte. Dann hob er die Hand und erklärte: „Wir alle kennen uns bereits gut. In letzter Sekunde hat sich Kanthall entschieden, uns Dunja mitzugeben. Sie soll, falls nötig, die Kontaktarbeit mit den Einheimischen betreiben, aber es ist der erklärte Wunsch der Verantwortlichen, daß sie so arbeitslos wie nur irgend möglich bleibt.
    Dich, Halmarck, wird es nicht freuen, aber wir sollen tatsächlich nur PAN-THAU-RA suchen und einen riesigen Bogen um jeden Tschu-schikaner machen. Vornehme Zurückhaltung ist das Stichwort."
    Der ehemalige SOL-Raumfahrer, Überlebensspezialist Cude „Odys-seus" Halmarck, legte den Kopf schräg und murmelte: „Gilt das Stichwort auch für unerwartete Zwischenfälle, Hy?"
    „In solchen Fällen entscheiden wir je nach Lage, mein Freund. Ja, Tipoder?"
    Bars Tipoder, ein vierzigjähriger Mann mit auffallend großen, goldfarbenen Augen, fragte ruhig: „Wir haben einen relativ großen Sektor zu untersuchen. Wird die BASIS uns nachfliegen?"
    „Die BASIS bleibt, wo sie ist", versicherte Hytawath. „Alle sind sich darüber einig."
    „Wir werden vermutlich in Kürze mehr Informationen haben", meinte Halmarck und deutete auf die Schirme der Rundum-Galerie.
    „Darf ich eine Frage an Sie richten, Dunja?" meldete sich Vizzerda David, die Galaktolinguistin.
    „Selbstverständlich", antwortete Dunja mit ihrer fremdartig dunklen Stimme.
    „Können Sie uns schon etwas darüber sagen, wie Sie aus der Galaxis Tschuschik in unsere Milchstraße gekommen sind?"
    „Nein", sagte Dunja, deren richtigen Namen niemand an Bord kannte. „Ich weiß es nicht. Vielleicht kommen meine Erinnerungen irgendwann einmal zurück. Aber ich kann Ihnen wirklich keine Erklärungen geben."
    „Außerdem", warf Hytawath ein, „sollten wir uns im Team duzen, denn wir werden vermutlich lange Zeit zusammenarbeiten."
    Halmarck hatte angeordnet, daß die neun Teammitglieder ihr Gepäck, ihre Waffen und ihre Ausrüstung bereitstellten und sich die leichten Raumanzüge anzogen. Selbst Borl hielt diese Vorsichtsmaßnahme für überflüssig, aber er hatte geschwiegen. Die Bewohner der Galaxis, die sicherlich die BASIS geortet hatten, waren bis jetzt zurückhaltend geblieben. Das konnte sich ändern; bereit sein war zwar nicht alles, konnte aber zum entscheidenden Überlebensfaktor werden.
    „Alles klar, Kommandant?" fragte Hytawath laut. Tyrl Atsinu drehte sich in seinem Sessel herum.
    „Wir fliegen direkt auf die Turbulenzzone zu. Die Ortung hat die Messungen der BASIS voll bestätigt", sagte Atsinu. „In der kugelförmigen Zone kreuzen sich normalenergetische und auch energetisch übergeordnete Feldeinheiten. Wir sehen uns die Sache einmal ganz genau an."
    „Etwas über den Riesenstern im Zentrum zu erfahren?" erkundigte sich Fönkennaker Halk, der Kollege Tipoders.
    „Noch nichts. Er verhält sich so, als würden wir demnächst eine echte Nova ausbrechen sehen."
    Die BASIS hatte vor kurzer Zeit das Ziel angemessen. Es befand sich 34 817 Lichtjahre vom Zentrum entfernt; fünfzehn Sonnen inmitten eines kugelartigen Gebietes von Materiezusammenballung. Einer der Sterne zeigte echte Zeichen einer sich entwickelnden Nova. Noch war die Entfernung des Leichten Kreuzers zu groß, um genauere Messungen und exakte Auswertungen vornehmen zu können.
    „Wann sind wir bei dieser interessanten Konstellation?" wollte Hal-marck wissen.
    „In rund zwanzig Stunden", erwiderte der Pilot schnell.
    „Dann schlage ich vor", sagte Hy-tawath Borl, „daß sich unser kleines Team in der gemütlichen Abgeschiedenheit der Kabinen auf diesen Zeitpunkt vorbereitet. Meditiert ein wenig, lest gute Bücher oder versucht, euch menschlich näherzukommen. Wir sollten die Besatzung nicht mehr als nötig stören."
    „Eine glänzende Idee, Borl!" bestätigte der Kommandant. „Schlafen Sie wohl."
    Sie verließen die Zentrale. Noch wirkte alles harmlos und wie ein

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