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0873 - Die Manipulierten

Titel: 0873 - Die Manipulierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Berufenen. Wir wissen, daß man nicht so ohne weiteres berufen wird/und daß eine bestimmte Qualifikation dazu gehört."
    „Natürlich."
    „Berufene müssen nicht nur körperlich Überragendes leisten, sondern sie müssen auch intellektuell und psychisch überdurchschnittlich sein."
    „Richtig", stimmte er zu. „Was hat das aber mit Koßjarta zu tun?"
    „Sie sorgt zur Zeit für ein seelisches Ungleichgewicht bei dir", eröffnete sie ihm. „Und das müssen wir beseitigen. Wenn du dem gewachsen sein willst, was mit Sicherheit noch auf dich zukommt, dann muß diese Sache bereinigt werden. Wir werden das zusammen machen."
    Er blickte Verthe von der Seite her an, als sie neben ihm durch die Raumhafenhalle ging. Sie hatte ein hübsches, edel geschnittenes Gesicht, aber das war zweitrangig für ihn. Was sie für ihn so anziehend machte, war ihre geistige Haltung.
    Er drehte sich um und warf ein Stückchen Papier in einen Abfallkorb. Bei dieser Gelegenheit stellte er fest, daß der Kryn ihm noch immer folgte.
    Zusammen mit Verthe verließ der junge Lufke die Halle. Er trat auf einen Platz hinaus, von dem zahlreiche Straßen abzweigten. Überall erhoben sich gläserne Fronten, hinter denen technische Einrichtungen der verschiedensten Art arbeiteten. Auf dem Platz und in den Straßen wimmelte es von Wyngern aus allen Bereichen der Galaxis.
    „Komm", sagte Verthe. „Wir gehen dorthin."
    Sie zeigte auf ein Gebäude, in dem Computer von beachtlichen Ausmaßen standen.
    „Warum dorthin?" fragte er, während er neben ihr über den Platz eilte. „Hast du einen bestimmten Grund dafür?"
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf.
    „Überhaupt keinen", antwortete sie. „Wir könnten auch dorthin gehen oder dorthin."
    Sie zeigte jeweils mit ausgestrecktem Arm in die Richtung, die sie meinte.
    „Ich verstehe", murmelte er und blickte sich nach dem Kryn um, der /ihnen im Abstand von etwa dreißig Schritten folgte. „Weiter."
    Sie erreichten den Eingang der Straße und schoben sich zwischen die Menschen. Überall befanden sich Die Manipulierten Einkaufszentralen, in denen man zu erstaunlich günstigen Preisen alles bekommen konnte, was man sich nur vorstellen konnte. Verthe wurde von Minute zu Minute aufgeregter, als sie das sah.
    „Tritt mir doch mal ins Kreuz", forderte sie ihn auf.
    „Warum das?" fragte er verblüfft.
    „Damit ich vernünftig bleibe", erwiderte sie lachend. „Kannst du dir nicht vorstellen, daß sich eine Frau hier die verrücktesten Sachen kauft, nur weil sie da sind?"
    Er blickte sie forschend an.
    „Nein", gestand er.
    „Das ist es ja. Du würdest es nie begreifen. Deshalb paß lieber auf, daß ich bei klarem Verstand bleibe."
    „Keine Angst", erwiderte er und schob sie voran. „Ich behalte mein Ziel im Auge. Wenn du einkaufen willst, kannst du es tun, aber ich gehe weiter."
    „Das war ein klares Wort", sagte sie enttäuscht. Plondfair stutzte. Plötzlich ging ihm auf, was sie wirklich von ihm wollte. Er sollte sie nicht daran hindern, etwas zu kaufen, sondern dazu ermutigen, obwohl sie genau das Gegenteil gesagt hatte.
    Er schüttelte den Kopf.
    „Das ist mir alles zu verwirrend", sagte er. „Wenn du kaufen willst, dann kaufe doch. Ich habe dich nicht gebeten, bei mir zu bleiben."
    „Natürlich nicht", erwiderte sie sanft. „Ich meine ja nur. Außerdem -hast du eigentlich gesehen, daß man uns Berufenen Sonderkonditionen einräumt?"
    Er blieb stehen. „Wieso das denn?"
    „Sieh doch. Da steht es." Sie zeigte auf ein Geschäft. Eine Leuchtschrift verkündete, daß Berufene zu besonders günstigen Bedingungen einkaufen könnten.
    „Das ist doch Unsinn", sagte er und zog Verthe zur Seite, um anderen Wyngern Platz zu machen. Sie standen vor einem Geschäft, das Chronometer verkaufte. „Weder wir Berufenen, noch sonst irgend jemand weiß, was aus uns wird."
    „Wir werden nach Välgerspäre gebracht", erklärte sie und deutete zu dem erdrückenden Riesenplaneten hoch, der den Himmel von Starscho nahezu ausfüllte.
    „Das wissen wir alle. Aber was kommt dann?"
    „Vermutlich erhalten wir eine Ausbildung."
    „Das meinte ich nicht. Kannst du mir sagen, ob wir für den Rest unseres Lebens auf Välgerspäre bleiben, oder ob wir Välgerspäre verlassen? Werden wir irgendwo weitab von hier im Universum eine, Aufgabe zu erfüllen haben, von der wir jetzt überhaupt noch keine Vorstellung haben?"
    „Vielleicht. Woher soll ich das wissen?"
    „Siehst du, Verthe. Du weißt es nicht. Ich weiß es

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