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0873 - Die Manipulierten

Titel: 0873 - Die Manipulierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Schulter zurück auf den Kryn.
    „Da hinten ist ein junger Mann, der als Kryn auftritt", erklärte er. „Soweit ich weiß, ist er jedoch keiner."
    Er legte seine Hand gegen das Symbol der Berufenen.
    „Der Mann verfolgt mich. Ich will • jedoch keine Gewalt anwenden. Es genügt mir, wenn ich eine Minute Vorsprung bekomme. Stellt euch ihm in den Weg und haltet ihn mit Fragen auf."
    Die beiden Männer blickten einander an, dann schüttelten sie die Köpfe und gingen schweigend Weiter.
    „Allzu großen Eindruck scheinst du nicht auf sie gemacht zu haben", sagte Verthe belustigt. „Sie denken nicht daran, dir zu helfen."
    „Ich könnte ihm den Telcken-Griff ansetzen", bemerkte Plondfair.
    „Das wäre Gewalt", wandte sie ein. „Du schaffst es also nicht ohne Gewalt."
    „Ich könnte weglaufen, bis er mich aus den Augen verloren hat."
    „Das wäre nicht besonders einfallsreich."
    Er packte sie bei den Schultern.
    „Ich verstehe", sagte er. „Dies ist eine Art Prüfung, und du stellst die Aufgaben."
    „Unsinn", erwiderte sie. „Ich wollte nur wissen, ob wir in der Lage sind, so etwas gewaltlos zu lösen. Ich fürchte, wir können es nicht."
    2. Ihre Worte beschäftigten ihn weitaus mehr, als er ihr gegenüber zugab. Sie schlenderten durch die Straßen, blickten hin und wieder zu dem Kryn zurück und wußten nichts Rechtes mit sich anzufangen.
    „Sieh mal", rief sie plötzlich, als sie einen runden Platz erreicht hatten, der einen Durchmesser von etwa fünfzig Metern hatte. „Da steht: Heimat der Berufenen."
    Sie zeigte auf eine Leuchtschrift, die sich über einer Tür wölbte.
    Er hörte kaum zu. Immer wieder kehrten seine Gedanken zu ihrer Frage zurück. Hatte er nicht oft genug in den letzten Tagen bewiesen, daß er sehr wohl ohne Gewalt auskommen konnte?
    „He, hörst du nicht?" fragte sie und stieß ihm den Ellenbogen in die Seite. „Da ist etwas für uns."
    Er blickte sie an, als ob er aus einem Traum erwache.
    „Entschuldige", sagte sie betroffen.. „Ich wollte mich dir nicht aufdrängen."
    „Das tust du nicht", erwiderte er.
    „Was ist los mit dir?"
    „Es gibt so viele Ungereimtheiten hier, daß ich nicht weiß, wo ich anfangen soll zu fragen. Wieso werden wir eigentlich nach Välgerspäre gebracht?" Er hob den Kopf und blickte zu dem riesigen Planeten hoch, der jetzt als Sichel über Starscho schwebte.
    „Wieso nicht?" fragte sie, während sie durch die Tür unter der Leuchtschrift gingen. Eine Treppe führte zu einem kleinen Restaurant, in dem etwa fünfzig Gäste an den Tischen saßen. Keiner von ihnen trug das Symbol der Berufenen, wie Plondfair sogleich feststellte.
    Er führte Verthe zu einem der Tische und setzte sich.
    „Sieh 'dir doch Välgerspäre an", forderte er sie auf und deutete durch ein Fenster zum Himmel hoch. „Kannst du dir vorstellen, was für eine Schwerkraft auf Välgerspäre herrscht? Kannst du dir wirklich vorstellen, wie die Umweltbedin-gungen dort sind? Ich schätze, daß es dort Windgeschwindigkeiten gibt, die jedes dieser Häuser von Starscho hinwegblasen würden."
    „Die Schwerkraft liegt zwischen 15 und 20 g", antwortete sie. „Das dürfte sicher sein. Aber warum sollten wir darüber' nachdenken, was dort ist?' Es ist ja nur ein Gerücht, daß wir dorthin kommen."
    „Es ist sicher", erklärte ein narben-gesichtiger Mann, der plötzlich an ihrem Tisch auftauchte. Er legte zwei Folien auf die Tischplatte. „Alle Berufenen kommen nach Välgerspäre."
    „Setzen Sie sich", forderte Plond-fair ihn auf, doch der Mann schüttelte den Kopf.
    „Ich bediene hier nur", sagte er. „Wollen Sie das Fleisch von Star-scho-Krebsen? Etwas Besseres gibt es nicht für Lufken. Es scheint, daß die Natur diese Krebse gerade für Lufken und ihre Geschmacksorgane hat entstehen lassen."
    „Wieso nach Välgerspäre und wie?" fragte Plondfair. Er packte den Arm des Kellners. „Ich will es wissen."
    „Wieso - das weiß ich nicht", antwortete dieser. „Und wie? Nun, ganz einfach. Mit einem Transmitter. Wollen Sie nun die Krebse oder nicht?"
    „Bringen Sie sie", bat Verthe.
    „Also nach Välgerspäre mit einem Transmitter", wiederholte Plondfair. Er blickte durch das Fenster. „Eigentlich ganz klar. Kein Raumschiff kann auf Välgerspäre landen, ohne gleichzeitig ein unverantwortliches Risiko einzugehen."
    „Nun weißt du es also", sagte Verthe. „Bist du nun zufriedener als vorher?"
    Er stellte fest, daß der Kryn sie auch jetzt beschattete. Der Priester hatte an einem

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