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0873 - Mond der Magie

0873 - Mond der Magie

Titel: 0873 - Mond der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Franzosen einknicken. Wie auch immer - er hielt sich auf den Beinen, startete so etwas wie eine Gegenattacke, die Engaf nicht wirklich beeindruckte.
    Dennoch sah er in den Augen des Pirr etwas wie Unmut, Ungeduld - das dauerte dem siegesgewohnten Wesen alles viel zu lange. Ein Gegner, der sich einfach nicht umbringen lassen wollte, war nicht nach seinem Geschmack. Ungeduld… der größte Feind eines Kämpfers…
    Zamorra konnte nicht fassen was er nun zu sehen bekam, denn der sechs Fuß lange Stab teilte sich bereitwillig genau in der Mitte - und nun hielt Engaf die beiden Teile mit den Spitzen auf seinen Gegner gerichtet… wie ein Torero, der dem Stier den Todesstoß versetzen wollte.
    Die beiden Spitzen kamen von oben auf den in die Hocke gegangenen Zamorra zu… und der beendete die Strophe seines Liedes.
    »… die Fuhrleut um den Tisch herum,
    die Gäste sind beso…«
    Beim letzten Wort klemmte er den Stecken zwischen die Füße, riss ihn mit aller Kraft nach oben, so dass er wie eine stationäre Lanze in die Höhe zeigte. Eine Lanze, auf der sich der im Vorwärtsschwung befindliche Pirr wie ein Schmetterling auf samtbezogenem Brett aufspießte - zur Erbauung eines jeden Entomologen, der seine Sammlung vergrößern wollte. Dieses Bild war makaber, doch es drängte sich Zamorra regelrecht auf.
    Lange Sekunden verstrichen, ehe Engaf sich stockend rückwärts zu bewegen begann. An der Wand hinter ihm stoppte er, ließ sich langsam zu Boden gleiten. Die beiden Teile seiner Stabwaffe fielen zu Boden, wurden dort wieder zu einer Einheit. Rasch war Zamorra bei ihm, wollte den Stab aus dem Körper des Sterbenden ziehen. Doch der schüttelte den Kopf.
    »Lass ihn noch ein wenig stecken, ja? Er verkorkt den Lebensnebel noch ein wenig, der nur zu gerne aus mir fliehen will.« Engaf hustete trocken und gequält. »Meine Hochachtung vor deiner Kämpfernatur, unbekannter Freund. Sag, wer hat dich in die Stele des Vergehens getrieben?«
    Zamorra zögerte einen Moment, dann gab er Auskunft. »Ein Praetor, der nun meine Gefährtin in seiner Gewalt hat.«
    Engaf atmete schwer, doch seine Augen waren noch klar. »Dann habe ich ein kleines Geschenk für dich. Hör mir zu. Du besiegst einen Praetor nur mit seinen ureigenen Waffen - füttere ihn damit.« Wieder schüttelte ihn ein Hustenanfall. »Und nun bitte ich dich um mein Geschenk. Ich wünsche dir alles Gute, Krieger.«
    Zamorra tat, was zu tun war - denn er wollte auf keinen Fall mit ansehen, wie der Pirr sich in den Tod quälte. Dann sah er sich um. Dort war nach wie vor der schwach leuchtende Punkt an der Wand zu erkennen, den Engaf markiert hatte. Das sollte also sein Weg hier heraus sein? Merlins Stern machte nach wie vor keine Anstalten, Zamorra mit dem Schutzschirm zu umgeben - das würde sich bestimmt wieder ändern, wenn der Professor diesen Raum verlassen hatte. Wenn er das denn überhaupt konnte…
    Die Halbinformationen Engafs kreiselten in Zamorras Bewusstsein. Er sollte den Praetor mit seiner eigenen Waffe füttern? Zamorra hatte keinerlei Vorstellung, was der Pirr damit hatte sagen wollen. Es würde sich zeigen, wenn der Franzose Armakath erst einmal wieder erreicht hatte.
    Und er musste sich sputen, denn ein Gefühl sagte ihm überdeutlich, dass Nicole in höchster Lebensgefahr war.
    Zamorra fasste beide Stecken fester, denn die Waffe Engafs hatte er ebenfalls an sich genommen.
    Dann ging er auf die gekennzeichnete Stelle an der Wand zu.
    ***
    Die fünf Kreaturen hatten ihre ungeschlachten Köpfe weit in die Nacken gelegt. Sie kommunizierten nur in äußersten Notfällen miteinander, denn Reden war sicher keine ihrer herausragenden Fähigkeiten.
    Dies hier war kein Notfall im eigentlichen Sinn.
    Schweigend suchten sie Schutz - jeder für sich suchte sich ein Gebäude aus, in dem er relativ sicher war. Sicher vor den fallenden Steinen, die über Uskugen hereinbrachen.
    Im gesamten Uskugen-System war jegliche Magie blockiert, und so existierte nun auch nicht mehr der Schutzschirm, der die Planeten umspannende weiße Stadt gegen Angriffe und Unbill jeglicher Art schützte, die von oben kamen.
    Viele der Meteoriten waren bereits in der Atmosphäre verglüht, doch die größten von ihnen rasten der Planetenoberfläche entgegen - und somit den kalkweißen Gebäuden der allgegenwärtigen Stadt. Die Einschläge waren heftig, rissen tiefe Schneisen in die Phalanx der Architektur.
    Nur wenige Minuten später war alles vorbei.
    Die Praetoren kamen aus ihren

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