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0873 - Mond der Magie

0873 - Mond der Magie

Titel: 0873 - Mond der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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nur ihr Aussehen, sondern auch ihre Stimme geerbt. Jedes ihrer Worte traf den Vampir tief. Er schwankte zwischen großer Enttäuschung und einem nie gekannten Glücksgefühl.
    Dalius atmete tief durch. Dann endlich schaffte er es, seine Stimme unter Kontrolle zu bekommen.
    »Ich habe dir so viel zu berichten, Mojica. Du ahnst sicher bereits, was ich noch nicht wirklich begreifen kann, doch so sind die Dinge wohl nun einmal. Ja, dann bin ich wohl dein Großvater…«
    Die Stille, die nun folgte, hatte nichts Belastendes an sich - es war nur ein tastendes Schweigen zwischen zwei Personen, die nicht wussten, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen sollten.
    Besonders eine Frage rotierte in Laertes' Kopf: Sollte er seiner Enkelin sagen, dass sie nicht nur ihren Großvater, sondern ja auch ihren Onkel gefunden hatte? Schließlich war die Person, die ihr hier gegenübersaß, ein Konglomerat aus Dalius Laertes und seinem Sohn Sajol, der dem Vater nicht minder glich als die junge Wächterin ihrer Großmutter.
    Das, so beschloss Laertes für sich, wollte er vorerst für sich behalten.
    Jetzt gab es andere Dinge, die weitaus wichtiger erschienen.
    Die Falle für das Band der Speere war gestellt - niemand konnte ahnen, wann sie zuschnappen mochte…
    ***
    Er umkreist mich… wie ein riesiges Tier… unentschlossen, ob es sofort zum tödlichen Schlag ansetzen oder zuvor noch mit seinem Opfer spielen soll. Was will er von mir? Er hat mich doch da, wo er mich hinhaben wollte. Ich bin wie ein Fels - starr und ohne jede Freiheit kann ich doch nur abwarten, was um mich herum geschieht…
    Nun bleibt er stehen, starrt mich nur an. Was geht hinter dieser martialischen Stirnplatte vor? Weiß er wirklich nicht, wie genau er nun handeln soll? Weiß diese Kreatur vielleicht nicht, wie sie mit mir umgehen soll? Kann er denn überhaupt so eine Entscheidung selbst treffen? Er ist ein Macher, ein Ausführer… ein Killer, ja, aber wie weit gehen seine Kompetenzen? Auch was seine Intelligenz anlangt…
    Was? Hat er gesprochen? Verdammt, ich kann ihn kaum verstehen. Seine Stimme ist guttural, beinahe schon ein Grunzen… und durch diese Hülle, mit der er mich hier gebannt hat, dringen die Schallwellen kaum hindurch. Was sagt er? Ich muss lauschen -
    »… wirst nie blinden Gehorsam… niemals. Ich muss… Entscheidung… warum rede ich überhaupt mit…«
    Ich verstehe nur Fetzen von seinem Gerede. Wo bleibt nur Zamorra? Er lebt, ich weiß es - Merlins Stern hat seinen magischen Schutz um ihn aufgebaut… das konnte ich sehen, ehe er in dieser Stele verschwand. Wo bleibt er? Chéri - beeile dich. Sonst findest du mich nicht mehr lebend vor. Ich fürchte, der Praetor hat eine Entscheidung getroffen. Und ich kann sie nur hilflos annehmen…
    Oh nein! Was tut er? So will ich nicht abtreten. Nicht so! Sein Mund… so riesig wie ein Trichter.
    Ja, er hat sich entschieden. Gegen jedes Risiko für ihn.
    Und gegen mein Leben…
    ***
    Die Spitze des Stabes ratschte an Zamorras Brust entlang, ruinierte sein Hemd und ließ eine feine Blutspur zurück.
    Dieser erste Angriff hätte ihn direkt töten sollen. Engaf hatte offenbar kein Interesse an unnötigen Spielchen, wie sie von manchen Fechtern auf der Erde praktiziert wurden - man taktierte, testete den Gegner aus, um seine Stärken und Schwächen genau zu kennen, ehe man den ersten ernstgemeinten Angriff startete.
    Das alles sparte Engaf sich komplett.
    Zamorra war überzeugt, dass der Pirr sich tatsächlich für unbezwingbar hielt… und wahrscheinlich lag er da gar nicht einmal so falsch. Zamorra gab zu, diese Attacke nicht einmal ansatzweise erahnt zu haben. Kein Muskelzucken, kein verräterisches Flackern in den Augen. Engaf war der perfekte Kämpfer. Schnell, geradlinig agierend und exakt zielgerichtet. Dieses Ziel war Zamorras Körper… und den hatte der Parapsychologe instinktiv gedreht, so dass seinem Gegner nur seine schmale Seite als Angriffsfläche geblieben war. Wäre den nicht so gewesen, hätte der Stab Zamorra aufgespießt wie ein Spanferkel am Grillabend!
    Und nun kam übergangslos die zweite Attacke.
    Die jedoch konnte Zamorra mit seinem Stab erwidern, denn nun war er hellwach. Engaf hatte den Kampfbeginn klug vorbereitet - in die letzten Worte seiner Rede hinein hatte er zugeschlagen. Ein uralter Trick, der immer noch funktionierte: Gib deinem Gegner etwas zu Denken, dann ist er abgelenkt. Das hätte beinahe geklappt, denn die Information Engafs hatte Zamorra doch verblüfft.
    Diese

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