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0873 - Mond der Magie

0873 - Mond der Magie

Titel: 0873 - Mond der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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schützte sie vor dem Angriff, den das Amulett glücklicherweise als feindliche Attacke einstufte. Nein, verletzten konnte sie das nicht, doch die Gefahr verschüttet zu werden, stieg mit jedem Atemzug.
    Zamorra spürte das Gewicht von Nicoles Körper nicht. Zu sehr war sein Körper angespannt. Der zweite Kampfstab, der ihm noch verblieben war, erwies sich schon als hinderlicher, doch der Professor wollte darauf nicht verzichten - endgültig stoppen konnte er den Praetor damit vielleicht nicht, doch vielleicht wurde es nötig, sich noch einmal für einige Sekunden Luft zu verschaffen. Der Praetor würde nun sicher vorsichtiger agieren - der Stab sollte ihm ein wenig Respekt abfordern.
    Zamorra nutzte einen für ihn glücklichen Umstand blitzschnell aus. Rechts von ihm brach die Außenmauer unter dem Druck zusammen, dem das gesamte Gebäude ausgesetzt war. Ein kurzer Blick zeigte dem Franzosen, dass er keinen Augenblick zögern durfte: Ein Teil der Zwischendecke hing noch an dem Ort, der ihr zugedacht war. Noch! Als die Wand sich in ihre Bestandteile auflöste, verlor sie den schon vorher unsicheren Halt, der ihr geblieben war. Ein kreischender Ton kündigte an, was in der kommenden Sekunde geschehen musste - und Zamorra sprang!
    Er sah die Decke näher kommen… beinahe glaubte er sie zu spüren, doch der verzweifelte Sprung glückte. Zamorra konnte Nicole nicht mehr halten, strauchelte, fiel zu Boden und rollte sich geschickt ab. Nicole hatte es logischerweise nicht so gut erwischt, doch sie bewegte sich, schien nun durch diese unsanfte Landung endgültig wieder zu sich zu kommen.
    Der Kampfstab war ihm entglitten. Zamorra kam wieder auf die Beine, griff nach der Waffe. Genau in diesem Moment brach hinter ihm das endgültige Chaos aus - mehr als ein Dutzend weißer Gebäude ergaben sich der Macht des Klanges. Dichter Staub wirbelte auf, der dem Parapsychologen für lange Sekunden die Sicht nahm. Wie ein gehetztes Tier drehte er sich um die eigene Achse, stets bereit, den Gegner mit seiner Waffe zu attackieren.
    Doch der Praetor griff nicht an. Wahrscheinlich war er in diesem Moment ebenso staubblind wie der Professor.
    »Zamorra!« Nicoles Stimme erklang dicht neben ihm. Erst jetzt erkannte er ihren Schatten. Zumindest war sie nun wieder ganz bei sich. »Wir müssen hier verschwinden. Dieser Irrsinnige legt ganz Armakath in Schutt und Asche.«
    Keine üble Vorstellung, wie der Franzose fand, doch das war natürlich Wunschdenken. Nicole hatte es dennoch auf den Punkt gebracht. Ewig konnten sie nicht fortlaufen, sich in irgendwelchen Seelenhäusern verstecken. Was sie brauchten, das war ein Vorsprung, der für einige Minuten komfortable Ruhe einbrachte.
    »Zurück zum Wurzelschacht!« Zamorra hörte den erstaunten Ausruf Nicoles, doch dann begriff sie. Der Praetor würde seine Wut dort nicht so ungebremst austoben, denn bald sollte eine neue Wurzel für Armakath ankommen. Als der Staub sich auch nur annähernd gelegt hatte, orientierte sich Zamorra kurz.
    »Dort lang…« Zufrieden bemerkte er, dass Nicole ihm problemlos folgen konnte. Sie hatte die Sache doch offenbar besser überstanden, als er gedacht hatte. Immer wieder überraschte ihn die psychische und physische Kraft seiner Gefährtin. Wahrlich eine außergewöhnliche Frau, ganz sicher die beste Partnerin, die es im Kampf und Leben geben konnte. Zamorra nahm sich fest vor, Nicole dies wieder einmal zu sagen. Viel zu selten schaffte man es doch, dem Partner auch verbal zu zeigen, was er einem bedeutete. Diesen Fehler, der unendlich viele Beziehungen schweigsam und kalt hatte werden lassen, wollte der Parapsychologe ganz sicher nicht begehen.
    Der dumpfe Ton hinter ihnen brach ab - einfach so. Zamorra wusste, was das zu bedeuten hatte. Der Praetor hatte erkannt, dass seine Zerstörungswut erfolglos geblieben war.
    Nun würde er nach seinen Feinden suchen…
    ***
    Vergeblich hatte Zamorra seine Sinne nach ihrem Verfolger suchen lassen.
    In jeder Sekunde der Flucht hatte er mit den stampfenden Schritten des Praetors- in seinem Rücken gerechnet. Die waren ganz einfach ausgeblieben. Nicole lief auf gleicher Höhe wie der Professor. Ein Seitenblick in sein Gesicht machte sie stutzig.
    »Was ist los? Wir müssen gleich da sein. Du schaust, als würde etwas nicht stimmen.«
    Zamorra wusste nicht recht, was er ihr antworten sollte. Sie lag ja nicht falsch.
    Am Ende der breiten Straße konnte der Parapsychologe nun schon das unscheinbare Gebäude sehen, das den Schacht

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