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0873 - Mond der Magie

0873 - Mond der Magie

Titel: 0873 - Mond der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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21. Jahrhunderts ausrichten? Nun, vielleicht konnte er ihn für Sekunden durch sein Erscheinungsbild und sein gutturales Brummein erschrecken… doch schlussendlich würde der Soldat den Steinzeitburschen mit einem gezielten Schuss zur Strecke bringen, ehe der auch nur näher als zehn Schritte an ihn herankommen konnte.
    So - oder so ähnlich - sah der Südstaatler die Sache hier.
    Er bildete den Abschluss der kleinen Truppe. Ständig warf er Blicke über die Schulter, denn er rechnete im Grunde ständig mit dem Auftauchen der Praetoren. Eine Vorstellung, die ihm überhaupt nicht gefiel. Gut, man hatte sie auf Sip mit Faustwaffen ausgestattet. Seltsam geformte Waffen, die laut Laertes winzige Explosivgeschosse abfeuerten. Artimus erinnerten die kurzen und leicht verformt aussehenden Teile an Kinderspielzeuge… an putzige Wasserpistolen etwa. Er war nicht wild darauf, ihre tatsächliche Wirkung ausprobieren zu müssen.
    Beinahe wäre van Zant auf Bebop aufgelaufen, denn der Trupp hatte plötzlich gestoppt.
    Mojica wandte sich an Laertes.
    »In diesem Gebäude befindet sich der Wurzelschacht.« Sie sah sich nach allen Seiten um. »Du sagst, es sind fünf dieser Praetoren auf Uskugen erschienen?«
    Dalius nickte. »Bisher haben sie unser Ankommen wohl nicht bemerkt. Auch sie sind ohne ihre magischen Fähigkeiten sicher relativ hilflos. Andererseits rechnen sie bestimmt nicht mit uns. Wer kehrt schon an den Ort zurück, von dem er mit aller Kraft geflohen ist? Sie warten - aber nicht auf uns. Sie warten auf die Hilfe, die vom Band der Speere für Artimus und Bebop kommen wird. Ich denke sogar, sie warten auf einen ganz bestimmten Krieger.«
    Mojicas Blicke blieben unstet, suchten die Umgebung ab. »Dennoch… sie sind zu fünft. Es wäre nur logisch, wenn zumindest einer von ihnen sich in der Nähe der Wurzel aufhielte.« Sie war nach wie vor die Wächterin, und in diesen Kategorien dachte Mojica noch immer.
    Dalius Laertes beruhigte sie.
    »Wenn ich richtig vermute, dann halten sie sich dort auf, wo Artimus' Speer uns hier abgesetzt hat. Wenn der Block von den Kriegern des Bandes nicht zu erkennen ist, dann werden sie in die Falle gehen - und zwar dort, wo sie ihre Leute vermuten.«
    Bebop schaltete sich in seiner typischen Art ein.
    »Das dürfte annähernd korrekt sein. Sinn und Zweck einer Falle ist es, den entsprechenden Probanden in Sicherheit zu wiegen, ihn an einen vorher genau spezifizierten und präparierten Ort zu locken, an dem dann…«
    Artimus stöhnte. »Lass gut sein, Bebop. Wir haben schon begriffen.«
    Er erntete einen beleidigten Gesichtsausdruck, doch Bebop beendete seinen Exkurs, der sicher noch sehr lange gedauert hätte.
    Laertes wandte sich dem Gebäude zu, das unscheinbar wirkte. Niemals wäre er auf die Idee gekommen, die Wurzel gerade hier zu vermuten. Zu sagen gab es nicht mehr viel, denn es war schon alles auf Sip durchgesprochen worden.
    Der Uskuge wollte in den Schacht steigen, bis tief hinunter… zur Wurzel der weißen Stadt, die aus seiner Heimatwelt eine von Stein starrende Wüste gemacht hatte.
    Er hielt inne, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Mojica trat dicht zu ihm.
    »Ich komme mit dir. Nein, keine Einwände. Hier oben bin ich nutzlos. Wenn die Praetoren angreifen, werde ich Artimus und Bebop eher im Wege sein, als dass ich ihnen helfen könnte. Du weißt, dass ich Recht habe. Und dort unten… das hat etwas mit meiner Eigenverantwortung zu tun, Laertes. Ich fühle eine Mitschuld.« Der Vampir wollte einen Einwand erheben, doch Mojica legte ihre Fingerspitzen auf seinen Mund.
    »Sag nichts - es ist ganz einfach so. Ich komme mit dir.«
    Laertes blickte zu Bebop und van Zant. Von beiden kam ein kurzes Nicken. Sie konnten die Beweggründe der jungen Frau verstehen. Hier hätte sie vielleicht wirklich nur ein Unsicherheitsfaktor sein können. Im Ernstfall, auf den wirklich niemand Wert legte, hätten die beiden Krieger sie beschützen müssen. Wahrscheinlich hätte die beiden das reichlich überfordert.
    Artimus van Zant sah den beiden Gestalten nach, die nun langsam in dem Gebäude verschwanden.
    Ein seltsames Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit.
    Für ihn waren Mojica und Laertes zwei Kämpfer, die in eine Schlacht zogen, die nicht einmal ein ganzes Heer siegreich bestreiten konnte.
    Ein Blick in Bebops Augen bewies dem Südstaatler, dass er nicht alleine so dachte.
    ***
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