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0873 - Mond der Magie

0873 - Mond der Magie

Titel: 0873 - Mond der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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die Kreatur, die zwischen zwei Häusern hervortrat, schneller, als es ihre Körpermasse je hätte vermuten lassen.
    Van Zant schrie eine Warnung in Richtung Bebop und drückte auf den Auslöser seiner Waffe. Die Wirkung war erstaunlich… denn es geschah nichts. Absolut nichts. Fluchend warf der Südstaatler die nutzlose Pistole zu Boden. Die Kreatur war schon fast bei ihm - und schräg hinter ihm tauchte eine zweite auf.
    Ein kurzer Blick zu Bebop ließ van Zant an seinem Verstand zweifeln. Auch der hagere Krieger war von zwei der Praetoren flankiert, doch er machte keinerlei Anstalten, seine Druckwaffe in Aktion zu bringen. Ausdruckslos sah er zu van Zant hin.
    Artimus verstand das alles nicht, doch im Moment beherrschte sein ganzes Denken der ureigene Fluchttrieb. Ohne noch weiter zu zögern lief er los, nur weg von den beiden, die schon ihre Arme nach ihm ausstreckten!
    Wo war der fünfte Praetor? Hastig ließ van Zant seine Blicke in alle Richtungen schweifen. Lange musste er nicht suchen, denn Nummer Fünf tauchte unmittelbar vor ihm auf, keine zwanzig Schritte entfernt. Im Kopf des Physikers rotierten alle Möglichkeiten, die ihm blieben. Ausweichen, in eines der Häuser fliehen, in der Hoffnung, dort einen Hinterausgang zu erwischen… all dies wurde im selben Augenblick zu geistiger Makulatur, denn irgendetwas fegte van Zant mit ungeheurer Kraft einfach von den Beinen.
    Der Südstaatler hatte keine Chance sich noch abzufangen. Der Schwung trieb seinen Körper am Boden nach vorne - direkt in die Schraubstockarme des Praetors. Artimus brauchte Sekunden, bis er wieder klar denken konnte. Seine Bewegungsfreiheit war gleich Null, denn die Kreatur umklammerte ihn gnadenlos.
    Was er sah, das gab allen seinen verbliebenen Hoffnungen auf Hilfe einen Knacks. Die anderen Praetor kamen langsam auf ihn zu, gemeinsam mit Bebop, dessen Gesichtsausdruck eine gewisse Genugtuung aufwies. Erst einen Schritt vor Artimus, der in den Armen des Praetors hing, blieb Bebop stehen.
    »Verhalte dich ruhig, dann wird dir zumindest vorläufig nichts geschehen.« Von der gestelzten Sprache war nichts mehr übrig geblieben. »Sieh ein, dass du gescheitert bist. Du hast verloren, van Zant, so wie das Band der Speere verlieren wird.«
    Van Zant schloss die Augen. »Du verdammter Verräter. Jetzt wird mir deine verfluchte Gelassenheit klar, denn du wusstest ja genau, was passieren würde. Du Schwein - deine Nase soll dir langsam abfaulen!«
    Bebop überhörte den Wutausbruch. »Ich hatte nicht vor, meine Druckdrüse an dir zu erproben, aber du musstest ja die Flucht versuchen, also beschwere dich nicht. Bald wird Vinca von Parom hier erscheinen. Dann habe ich meine Aufgabe erfüllt.«
    »Was bekommt ein Verräter wie du für so etwas? Ich hoffe, du wirst nicht glücklich damit, du Dreckskerl.« Van Zant konnte seine Wut nicht zügeln.
    Bebop sah ihn für lange Momente an. Erst dann antwortete er.
    »Es geht dich zwar nichts an, aber wenn meine Mission erfüllt ist, werde ich meine Kinder sehen.« Lange Sekunden blickten van Zant und Bebop sich schweigend an, dann beendete der Dürre den Dialog. »Genieße deine verbleibende Zeit, denn wenn Vinca hier erscheint, dann werdet ihr gemeinsam sterben.«
    Er wandte sich ab, die Praetor folgten ihm zum Wurzelhaus. Rücksichtslos wurde van Zant gefesselt und geknebelt. Doch das war ihm gleich. Seine Gedanken waren bei Vinca, bei Zamorra und Laertes. Alle schwebten sie in höchster Gefahr. Und warum? Weil die, die Macht besaßen, sie überall gleich zu missbrauchen wussten. Nicht nur auf der Erde, sondern offenbar auch in den Weiten des Alls… und sie gingen immer nach dem gleichen Schema vor: Angst, Verzweiflung, tiefe Gefühle - das alles ließ sich so leicht nutzen, wenn man aus einem ehrlichen Charakter einen schamlosen Verräter machen wollte.
    Bei Bebop war ihnen das gelungen…
    Voll Angst wartete Artimus van Zant auf das, was nun einfach kommen musste.
    ***
    Nicole Duval hasste das, was sie nun tat.
    Was für eine Chose war das hier? Beauty and the beast? King Kong und die weiße Frau? Nicole war eine absolut moderne und emanzipierte Ausgabe des weiblichen Geschlechts, die solche Klischees wirklich verabscheute.
    Doch sie musste zugeben, dass dies hier exakt passte. Der Praetor hatte aus ihr die neue Wächterin von Armakath machen wollen - sie war seine Gefangene gewesen, schließlich sein potentielles Mordopfer. Doch Zamorra hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Nun, es lief

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