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0873 - Mond der Magie

0873 - Mond der Magie

Titel: 0873 - Mond der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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registrierte er, wie leicht der Stab war - er wog sicher nicht mehr als ein Degen.
    Die beiden Enden der Waffe, denn eine solche war sie gewiss, endeten in nadelfeinen Spitzen. Das Material fühlte sich warm an, beinahe lebendig, und Zamorra wusste ganz einfach, dass dieser Stab schier unzerbrechlich war. Dann jedoch hätte er ihn beinahe vor Schreck fallen lassen, denn in den Stecken kam Bewegung.
    Er wuchs!
    Kaum einen Herzschlag später hatte er eine Länge von sicher sechs Fuß. Der Stab in der Hand von Engaf unterlag ebenfalls diesem Phänomen, doch Zamorra glaubte abzuschätzen, dass er ein wenig kürzer als der seine war.
    Engaf grinste breit. »Eine großartige Waffe, nicht wahr? Ich bin ein wenig größer als du, habe eine entsprechend größere Reichweite in meinen Armen - also gleichen die Stäbe diesen Unterschied in der Länge aus. Nur wenige große Waffenschmiede meiner Welt vermochten solche Waffen zu schmieden. Und dennoch - sie beinhalten keine Magie. Ein fairer Kampf also, den du natürlich verlieren wirst, denn ich bin ungeschlagener Meister von Pirr und allen anderen Welten.«
    Zamorra versuchte den Burschen am Reden zu halten, denn ein geschwätziger Kämpfer war zu bezwingen, weil er sich mit sich selbst beschäftigte. »Fair? Ich hatte so ein Ding noch nie in Händen - wo ist da die Fairness? Zudem passt das so überhaupt nicht zu deinen seltsamen Herren, die dir dein Leben und die Erinnerung geraubt haben. War das etwa fair?«
    Engaf der Pirr stützte. »Nein, fair sind sie nicht, das sind sie nie gewesen. Aber ich bin es. Zudem… nun, es bringt mir zumindest für Augenblicke ein wenig Freude. Es ist eine wirkliche Ewigkeit her, dass ich den Stab mit einem lebenden Wesen gekreuzt habe. Ich hoffe, du fällst nicht direkt bei meiner ersten Attacke.«
    »Und wenn ich siege? Was soll ich dann tun? Sage es mir, Pirr.«
    Engaf brüllte vor Lachen. »Du weißt nicht, was du redest. Doch du gefällst mir. Also hier mein Rat, wenn du Sieger sein solltest.« Wie ein Raubtier umkreiste er Zamorra, seinen Gegner nie aus den Augen lassend. Dann blieb er stehen, bohrte mit seiner Waffe ein Loch in die Wand. Sofort erschien dort ein glänzender Spot.
    »Du bist lebend hier eingedrungen - exakt hier. Also, wenn du den großen Engaf erschlagen hast, dann gehe diesen Weg zurück. Dein grüner Schutz wird es dir möglich machen. Weiche nicht vom Weg ab - du wirst ihn erkennen, und dann siehe, was dich am Ende erwartet. Doch nun genug der unmöglichen Phantasien. Bist du bereit?«
    Zamorra zögerte. »Halt - eine Frage noch, denn die werde ich dir so oder so nach dem Kampf nicht mehr stellen können. Was weißt du über den Plan? Was geschieht, wenn die weißen Städte den Status erreicht haben, denn sie dazu benötigen?«
    Engaf senkte den Stab, den er bereits mit beiden Händen fest umfasst hatte, noch einmal.
    »Das waren zwei Fragen, mein armes Opfer.« Sein Lachen fiel diesmal nur kurz aus. »Ich weiß auch das nicht mehr. Aber eine Sache ist mir als Erinnerung geblieben. Ich kenne den Grund, warum die Herrscher die weißen Städte erschaffen haben. Und dieser Grund heißt Angst!«
    Ehe Zamorra diese eigenartige Information auch nur ansatzweise verarbeiten konnte, endete die Zeit des Redens abrupt.
    Mit seinem letzten Wort griff Engaf an - hart und unbarmherzig.
    Denn jede seiner Bewegungen hatte nur ein Ziel: Den nun wirklich endgültigen Tod von Professor Zamorra…
    ***
    Avat… wo bist du nur? Wo bin ich? Was ist nur aus unseren Träumen geworden,, Geliebter?
    Die Wächterin saß aufrecht auf dem Lager. Ihr Blick war stumpf auf die gegenüberliegende Wand gerichtet - doch die sah sie überhaupt nicht. Was Mojica, Wächterin von Uskugens weißer Stadt, wirklich sah, waren die Nebel der Vergangenheit. Bilder, Orte, Ereignisse .. war das alles für immer vorbei?
    Avat hatte Uskugen verlassen, als ihm bewusst geworden war, was hier geschehen würde. Die Wurzel der weißen Stadt war dabei, sich zu teilen, einen gesunden Ableger zu gebären, der eine andere Stadt beherrschen sollte - irgendwo in den Tiefen des Alls. Und mit ihr würde auch die Wächterin Uskugens gehen, denn hier war sie nutzlos geworden. Die Urbanen hatten Uskugens Steingewand übernommen. Was sollte eine Wächterin dann noch dort?
    Die Liebe zu Mojica hatte Avat den verzweifelten Versuch starten lassen, sich Hilfe beim Band der Speere zu erbitten. Doch dann war er nicht mehr zurückgekommen. Mojica erinnerte sich noch erschreckend klar und

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