0874 - Gedankentöter
rauskommen?«
»Frag mich was Leichteres. Zum Beispiel, wer der letzte Papst sein wird. Ich denke, wir sollten Kowalski aufwecken, und dann gehen wir einfach von Raum zu Raum, bis wir irgendwo ankommen, wo eine Treppe nach oben führt.«
»Eine zugeschüttete Treppe«, brummte Tendyke. »Und von Raum zu Raum gehen? Nichts einfacher als das, wenn's keine Fenster und Türen gibt. Mannomann, du hast beknackte Ideen…«
»Es gibt Türen«, sagte Zamorra. »Man muss sie nur richtig sehen können. Und das kann ich, zumindest bis jetzt.«
»Wenn du meinst…«
***
Sie durchquerten mehrere Räume. Und immer wieder standen sie vor Türen, hinter denen alles verschüttet war. An einer Stelle gab es einen überdachten Gang, der wahrhaftig in ein anderes Haus führte. Aber dort kamen sie auch nicht weiter. Sie durchquerten sämtliche Räume, fanden sogar eine Treppe, aber auch die war ab einer bestimmten Höhe verschüttet. »Es ist, als hätte dieser Atomschlag alles bis aufs Erdgeschoss weggefegt und mit Erdreich und Trümmern überdeckt«, sagte Tendyke resignierend und lehnte sich an eine Wand. »Der Teufel soll diese verdammte Stadt holen!«
»Scheint, als hätte er das längst getan«, sagte Kowalski. »Vor zwanzigtausend Jahren.«
»Was wissen Sie schon vom Teufel, Roy?«, murmelte Tendyke.
»Kennen Sie ihn besser als wir anderen? Vielleicht sind Sie ja mit ihm verwandt, Boss«, grinste der Archäologe spöttisch.
Der Abenteurer sah ihn finster an und wollte etwas entgegnen, aber Zamorra legte ihm die Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf. Dann sagte er: »Was mich immer noch sehr wundert, ist, dass es keine radioaktive Strahlung mehr gibt. Rob, seid ihr sicher, dass es…«
»Ganz sicher«, unterbrach Tendyke ihn. »Die C 14 -Analyse war eindeutig. Hier hat's damals gewaltig geknallt, nur war die Halbwertszeit wesentlich kleiner, als sie hätte sein dürfen. Eigentlich wissenschaftlich unhaltbar, aber Fakt. Der Leiter des Instituts, das die Analyse durchführte, hat mich gefragt, was das für ein nuklearer Sprengstoff gewesen sein könnte, der da gezündet wurde. Er sei vermutlich außerirdisch.«
»Weiß der gute Mann, dass wir Raumflüge unternehmen, oder wie kommt er darauf?«
»Er weiß es nicht. Du weißt, dass niemand es weiß. Außer die Jungs und Mädels, die in dem geheimen Labor den Spider untersuchen. Und du und deine Freunde.«
»Bei der NSA wissen sie zumindest seit 1947, dass es außerirdische Raumfahrt gibt«, seufzte Zamorra. ( National Security Agency, war bis vor wenigen Jahren so geheim, dass nicht einmal die anderen US-Geheimdienste davon wussten und höchstens ahnen konnten, dass da noch etwas war. Als 1947 über Roswell, New Mexico, zwei Kleinraumschiffe der Gkirr miteinander kollidierten und abstürzten, sorgte die NSA dafür, dass nur über ein abgestürztes UFO spekuliert wurde, und barg die Trümmer sowie die Insassen, die bis heute in geheimen Kühlkammern der Agency aufbewahrt werden. Immer noch wird in den Medien über nur von ein UFO spekuliert. Zamorra und seine Freunde wissen es besser… )
»Was uns aber nicht mal peripher tangiert«, winkte Tendyke ab. »Wie kommen wir nun hier raus? Deine Idee funktioniert wohl nicht, Professor.«
»Ich habe eine andere Idee. Ich frage mich, wieso ich nicht sofort darauf gekommen bin.«
»Vielleicht wirst du ja alt«, sagte Tendyke. »Weißt du, wie man ›Alzheimer‹ schreibt?«
»Natürlich.«
»Dann hast du's noch nicht.«
»Ach, was geruhen der Herr wieder mal überaus witzig zu sein«, knurrte Zamorra. »Vielleicht spitzt du mal die Segelohren und lauschst meinem neuen Plan.«
»Segelohren? Ich? Heiße ich Prinz Charles?«
»Klappe halten, Bohnen aus den Ohren zupfen und zuhören! - Ich kann mit dem Amulett künstliche Weltentore erzeugen! Die sind zwar nur klein und halten auch nur kurz durch, aber immerhin, es geht. Wie, weiß ich durch das Buch der dreizehn Siegel.«
»Lass Details hören«, drängte Tendyke.
»Ich erzeuge ein Weltentor, das uns ins Camp zurückbringt. Das ist ein Fixpunkt, von dem wir alle eine klare Vorstellung haben. Sobald es entsteht, gehen wir hindurch und sind wieder draußen.«
»Einverstanden«, erklärte Tendyke.
Zamorra lächelte ihn an. »Ich würde es auch ohne dein Einverständnis tun. Es ist für uns jetzt die einzige Chance.«
Er verschob einige der rätselhaften Hieroglyphen der Silberscheibe, und von einem Moment zum anderen entstand das Tor. Es schwebte etwa dreißig
Weitere Kostenlose Bücher