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0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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da oben los?«
    Wieder antwortete niemand. Zamorra verstand das nicht. So tief konnte es doch nicht sein, dass ihn keiner hörte. Schließlich flüsterte er doch nicht!
    Er nahm den Dhyarra-Kristall und konzentrierte sich darauf, einen Lichtblitz nach oben zu schicken, in die Schwärze hinein und hindurch, die über ihm und um ihn herum war. Der blaue Lichtstrahl verschwand im Dunkel.
    Auch jetzt gab es keine Reaktion.
    Zamorra steckte den Dhyarra wieder ein, befestigte das Amulett an der silbernen Halskette und benutzte die MagLite. Was über ihm war, und warum niemand reagierte, darum konnte er sich später kümmern. Er lebte, nur das zählte, und er war hier unten, um nach Tendyke und Kowalski zu suchen.
    Er leuchtete seine Umgebung aus.
    Der Lichtstrahl war nicht so stark, wie er mit frischen Batterien eigentlich hätte sein müssen. Aber sein Schein reichte aus. Zamorra sah festen Boden, er sah weichen Boden, aber er sah keinen der beiden Männer. Waren sie in das Weiche gestampft und darin versunken? Es sah aus wie Sumpf, und es fühlte sich auch so an, als er es, an der Kante kniend, berührte.
    Wenn sein böser Vedacht stimmte, kam er nicht mehr an die beiden heran. Und bis andere Männer hier waren, um diesen Sumpf auszuheben - mochte der Teufel wissen, wie tief der überhaupt war -, waren die beiden längst tot. Nur Tendyke hatte dann vielleicht noch eine Chance bekommen, nach Avalon zu gehen.
    Den Dhyarra-Kristall einzusetzen, half sicher auch nicht. Wenn er versuchte, den Sumpf auszutrocknen oder aufzulösen, löste er Tendyke und Kowalski gleich mit auf.
    Aber wenn sie nicht da drinsteckten, wo dann?
    Der Dämonenjäger seufzte. Er ließ den Lichtschein weiter gleiten, an den Wänden entlang.
    Die Wände…!
    Ihre Farbe…
    Zamorra atmete tief durch. Er hatte die Blaue Stadt gefunden!
    ***
    Tendyke trat durch die siebeneckige Tür. Er wusste, dass die Sieben die wichtigste Zahl der Erbauer der Blauen Städte war. Türen, Fenster, Zimmer - mochte der Teufel wissen, wie die dann zusammenpassten - und sogar die Form des Platzes, von dem die diversen Straßen abgingen. Ob das zur Magie der Druiden gehörte oder zu der des Dämons Pluton, wusste weder Tendyke noch sonst jemand aus der Zamorra-Crew. Die Behausungen der Druiden auf dem Silbermond hatte Tendyke nie kennengelernt. Und auch mit Pluton hatte er, der Sohn des Asmodis, in den fünf Jahrhunderten seines bisherigen Lebens kaum zu tun gehabt. Und wenn doch, konnte er sich nicht daran erinnern.
    Dabei war Pluton einst sogar die rechte Hand des Asmodis gewesen und einer der mächtigsten Erzdämonen seiner Zeit. Doch dann nahm er während einer Auseinandersetzung mit seinem Erzfeind Zamorra in einem vor der Küste Australiens versunkenen Meegh-Spider einen Materie-Transmitter in Betrieb, um Zamorra in die Dimension der Meeghs zu versetzen. Doch er geriet in seine eigene Falle und ging in jener Dimension zugrunde. Zumindest war davon auszugehen, denn bis zum heutigen Tag war von dort niemand lebend zurückgekommen.
    Tendyke schüttelte diese Gedanken von sich ab. Was damals geschah, spielte jetzt keine Rolle mehr. Jetzt war nur wichtig, erst einmal wieder hier hinauszukommen.
    Den Weg zurück durch den Schacht konnte er nicht nehmen. Es gab keine Möglichkeit, darin nach oben zu klettern. Er musste also versuchen, irgendwie anders wieder ins Freie zu gelangen.
    Und dabei herauszufinden versuchen, wo Kowalski war. Und ob er überhaupt noch lebte.
    Er murmelte eine Verwünschung und tastete sich in die dunkle Stadt hinein.
    ***
    Die Blaue Stadt, nach der Tendykes Leute gesucht hatten!
    Zamorra hatte sie gefunden!
    Waren der Abenteurer und Kowalski etwa da drinnen? Aber auch dann hätten sie Zamorras Rufe doch hören müssen! Doch auch jetzt meldete sich keiner der beiden. Auch von oben kam immer noch keine Reaktion.
    Zamorra leuchtete den Boden aus. Auch der bestand aus dem blauen Stein. Staub lag Zentimeter hoch. Aber er zeigte keine Spuren. Hier hatte sich kein Mensch bewegt.
    »Seltsam«, überlegte Zamorra halblaut. Wer den Schacht verließ, musste in diesen Raum gehen. Es gab keinen anderen Weg, den Schachtgrund zu verlassen.
    Es sei denn, man versank in dem Sumpfloch.
    Wer aber sich hier bewegt hatte, musste geflogen sein.
    Zamorra sah sich weiter um. Da war ein geschlossenes Fenster. Und da war eine weitere Tür, ebenfalls geschlossen.
    Gab es dahinter einen weiteren Raum, eine Art Korridor oder heruntergeprasseltes Erdreich, das ein Weiterkommen

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