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0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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verhinderte?
    Zamorra beschloss, die Tür zu öffnen. Wo sich der Schalter befand, war ihm von anderen Städten her bekannt. Er befand sich in einer Sensortaste an einer bestimmten Stelle der Wand, war aber nicht zu sehen. Zamorra drückte die Handfläche auf den Schalter.
    Zunächst geschah nichts. Zamorra hatte es auch nicht anders erwartet. Er wollte es einfach nur ausprobieren. Und er war sicher, dass er die Tür auch mit dem Amulett oder dem Dhyarra-Kristall als Energielief er anten öffnen konnte.
    Aber das erwies sich als überflüssig. Von einem Moment zum anderen glitt die Tür in die Wand. Nach 20 000 Jahren funktionierte die Energieversorgung noch!
    Zamorra pfiff durch die Zähne, mit schrillem, unmelodischen Klang. Hier gab es Fußspuren, und die waren neu. Erst vor kurzer Zeit war jemand durch den Staub gegangen.
    Jemand, der keine Schuhe trug?
    Danach sah es aus, aber dieser Jemand schien eine schwere Last getragen zu haben!
    Eine Last, die aus zwei Menschen bestand…
    »Nichts ist unmöglich«, murmelte Zamorra. Damit stellte sich aber gleich die nächste Frage. Wer war dieser Jemand? Ein Bewohner der Stadt?
    Das war unglaublich. Die Städte waren doch seit Jahrtausenden unbewohnt, und sollte sich in dieser nicht vor 20 000 Jahren ein atomarer Orkan ausgetobt haben?
    Allmählich kam Zamorra zu der Erkenntnis, dass diese ganze Stadt eine Sammlung von Unglaublichkeiten war. Das, was er hier erlebte, durfte es eigentlich gar nicht geben.
    Unwillkürlich sah er nach oben und strahlte mit seiner Lampe die Decke des Raumes an.
    Nein… verfestigte, fast versteinerte Erde! Dieser Raum besaß keine Decke mehr. Sie musste damals zerstört worden sein, als das Inferno tobte. Auch die oberen Mauerkanten waren sehr unregelmäßig, wie Zamorra gleich darauf feststellte. So, als habe ein gewaltiger Abrisshammer das Haus schräg von oben getroffen und nahezu alles davongefegt. Danach musste sich eine in der Atomglut verfestige Erdplatte wie ein künstliches Dach darüber gelegt haben.
    Kopfschüttelnd folgte der Parapsychologe der Fußspur. Sie endete vor einem verschlossenen Fenster.
    »Sesam, öffne dich.« Zamorra öffnete es wiederum per Sensorschalter. Diesmal war die dafür nötige Energie sofort vorhanden.
    Er kletterte hindurch, auf die andere Seite.
    Im nächsten Moment wurde es hell.
    Es waren keine Lampen, sondern blaue Steine, die jetzt aufleuchteten. Auch eine Art, Helligkeit zu schaffen, und wiederum ein Rätsel.
    Und auf dem Boden, an die Wand gelehnt, mit geschlossenen Augen und herunterhängenden Armen, befanden sich Tendyke und Kowalski.
    ***
    Kurz zuvor:
    Tendyke bewegte sich durch das Dunkel. Er stieß gegen eine Wand, tastete sie ab, aber er fand keine Möglichkeit, auf die andere Seite zu gelangen. Weder konnte er die Umrisse einer Tür fühlen noch fand er einen Schalter.
    Plötzlich hörte er etwas durch die Luft, zischen. Unwillkürlich wollte er sich ducken, aber er war nicht schnell genug. Etwas traf seinen Kopf. Da war rasender Schmerz, er sah bunte Flecken, und dann wurde alles schwarz um ihn herum. Dass er zu Boden stürzte, merkte er schon nicht mehr.
    Dann drang blaues Licht zu ihm vor. Er sah blaue Steine, von denen einige leuchteten. Er sah, dass er sich in einem nicht besonders großen siebeneckigen Raum befand, in dem sich keine Fenster und Türen erkennen ließen. Aber er war schon froh, überhaupt endlich wieder etwas sehen zu können.
    Und er sah Kowalski. Der lag nur zwei Meter entfernt auf dem Boden.
    »Roy«, sagte Tendyke. »Sind Sie wach? Können Sie mich hören?«
    Kowalski regte sich nicht.
    Der Abenteurer richtete sich halb auf und bewegte sich auf den Knien zu dem Archäologen hinüber. Er spürte heftige Kopfschmerzen, tastete nach seinem Hinterkopf und stellte fest, dass er geblutet hatte. Immerhin hatte der Schädelknochen nichts abbekommen.
    »Kowalskil He, aufwachen, Roy!«
    Aber der andere rührte sich immer noch nicht. Tendyke fühlte nach seinem Pulsschlag. Langsam, aber regelmäßig.
    Am anderen Ende des Raumes glaubte Tendyke, einen Schatten zu sehen. Er zog seinen Dolch aus der Scheide und warf ihn. Doch die Klinge glitt durch das Schattenhafte hindurch, prallte gegen die Wand und fiel zu Boden.
    Der Schatten wurde riesengroß. Seine Form war, als sei er ein gigantischer Skorpion. Er war dreidimensional und bewegte sich jetzt auf die beiden Männer zu.
    Schatten, die sich frei bewegten, aber ihrerseits Schatten warfen, waren Tendyke aus Zamorras und Nicoles

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