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0875 - Medusas Tochter

0875 - Medusas Tochter

Titel: 0875 - Medusas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu kaufen. Normal war es nicht, denn an allen Buden und Karussells herrschte Betrieb.
    Ich ging auf die große Bude zu und entdeckte schon sehr früh das Schild außen vor der Kasse.
    VORÜBERGEHEND GESCHLOSSEN!
    Das sprach Bände. Wie konnte es sich jemand leisten, seine Attraktion zu schließen und auf Einnahmen zu verzichten? Die Antwort lag auf der Hand. Er konnte es nur dann, wenn er etwas anderes, sehr Wichtiges vorhatte. Und dieser Valendy stand, das wußte ich auch, in einer gewissen Verbindung zu dieser Medusa.
    Er und sie.
    Und als dritte Zahl kam noch jemand hinzu - Jane Collins nämlich.
    Ich brauchte nur eins und eins zu addieren, um zu einem Ergebnis zu gelangen.
    Da ich Jane bisher nicht im Freien entdeckt hatte, gab es nur die Möglichkeit einer mehr oder minder freiwilligen Gefangennahme.
    Wo?
    Ganz einfach. Bei Victor Valendy. Ihm würde ich trotz seines geschlossenen Geschäfts einen Besuch abstatten…
    ***
    Jane überlegte, wie sie sich gegen die sechsfache Übermacht zur Wehr setzen konnte.
    Keiner von ihnen stand mehr starr auf seinem Podest. Sie alle waren in Bewegung geraten. Sie hatten sich gestreckt, als wollten sie ihre versteinerten Muskeln straffen. Sie waren dann mit langsamen Bewegungen von ihren Erhöhungen gestiegen, um sich anschließend ebenfalls mit einer provozierenden Langsamkeit zu bewegen, als wollten sie Jane damit erklären, daß sie ihnen doch nicht entkommen konnte.
    Jane war nicht untätig geblieben. Sie wollte nicht unbedingt gejagt werden und war dorthin gelaufen, wo sie über die kleine Treppe hinweg in den Bereich des Eingangs gelangen konnte. Zwar hatte sie dort den Knall der zufallenden Tür vernommen aber nicht das Drehen eines im Schloß steckenden Schlüssels gehört.
    Sie lief hin, fand auch die Tür, aber es hatte keinen Sinn, die Klinke zu drücken.
    Der Ausgang war versperrt.
    Jane geriet nicht in Panik. Für einen Moment blieb sie an der Tür stehen und überlegte. In ihrer Umgebung war es sehr still geworden, aber hinter dem Rücken hörte sie die Tritte der Living Dolls.
    Die Wesen - eine Mischung aus Stein und Mensch - würden nicht aufgeben. Wenn sie in ihre Gewalt geriet, würden die Wesen sie mit ihren Kräften zerreißen.
    Jane drehte sich um und zog dabei ihre Waffe aus der Umhängetasche hervor.
    Kugeln gegen die Living Dolls!
    Reichten sie?
    Jane ging so weit vor, bis sie den Beginn der Treppe erreicht hatte. Genau an diesem Platz blieb sie stehen. Es war ein guter Ort, denn sie stand über den Living Dolls, die sich zusammengerottet hatten und allesamt in ihre Richtung schauten.
    Der Zauberer ging an der Spitze. Ihm folgte eine Tänzerin, die so bleich wie Kreide aussah.
    Es hatte keinen Sinn, sie anzusprechen, das wußte Jane Collins genau. Es gab nur eine Chance.
    Sie schoß.
    Der Zauberer war nicht zu übersehen, und das Geschoß aus Janes Astra hämmerte in seine Brust.
    Geweihtes Silber, das Dämonen zerstörte, und sie hoffte, daß es auch hier der Fall war.
    Für einen Moment stoppte der Zauberer. Seine Arme zuckten hoch wie die eines Techno-Tänzers.
    Er preßte seine Hände gegen die Brust, wo ihn die Kugel erwischt hatte und sich jetzt ein Loch befand. Aber er ging trotzdem weiter.
    Die Treppe lag dicht vor ihm. Er setzte den Fuß auf die erste Stufe. Jane hörte einen dumpfen Klang, als hätte jemand einen Gong geschlagen, um die Zeit ihres Todes anzukündigen.
    Die zweite Stufe…
    Wieder dieser Gong.
    Die dritte.
    Dann handelte Jane.
    Ein Schrei löste sich aus ihrem Mund, als sie es mit einem Tritt versuchte. Noch stand der Zauberer günstig, und es war ihr auch egal, ob sie gegen Stein trat oder nicht.
    Sie erwischte das Kinn der Gestalt, spürte selbst den Schmerz beim Aufprall, aber die lebende Puppe kippte zurück. Sie schlug sogar noch auf die Kanten der beiden letzten Stufen, und das nachfolgende Krachen und Brechen war Musik in ihren Ohren.
    Der Zauberer wurde durch die Wucht des Aufpralls zertrümmert. Jane sah mit an, wie er seinen Kopf verlor. Er rollte ein Stück zur Seite, und auch am Körper zeigten sich die ersten Risse, die rasch breiter wurden.
    Der Zauberer stand nicht mehr auf!
    Jane hatte einen ersten Sieg errungen. Es tat ihr wahnsinnig gut. Sie atmete durch, ihre Augen funkelten, dieser Erfolg hatte wieder Hoffnung in ihr hochsteigen lassen, und sie wußte, daß sie weiterkämpfen mußte. Noch waren es fünf, eigentlich zu viele. Wenn möglich wollte sie sich einen nach dem anderen vornehmen.
    Die Figuren hatten

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