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0876 - Der Dämon von Nigeria

0876 - Der Dämon von Nigeria

Titel: 0876 - Der Dämon von Nigeria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Dirk van den Boom
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und wann auch immer sie sich befand - sie war anders. Die Zombies, die Ekeke dienten, einige der willenlosen Frauen fehlten, und - auch die Kinder, die geopfert werden sollten, waren nicht mehr da!
    Ekeke zischte zornig. »Shango!«, schrie er dann. »Shango, was hast du mir angetan? Warum hast du dies zugelassen?«
    Zamorra zwang sich dazu, ihn böse anzulachen. »Könnte es sein, dass wir deine Pläne ein wenig durchkreuzt haben?«, fragte er spöttisch. »Das war's dann wohl mit deiner Unsterblichkeit! Shango berührt dich nicht mehr, du kannst ihn nicht mehr erreichen! Du wirst altern und sterben wie wir alle!«
    »Reize ihn nicht unnötig!«, zischte Awale ihm zu. »Er ist wahnsinnig, du weißt nicht, wie er reagiert!«
    Ekeke, der Zauberer, schwebte jetzt höher. In seinen Augen schien ein Feuer zu lodern. »Vielleicht werde ich sterben, aber ihr werdet noch vor mir tot sein.«
    Er machte einige schnelle Handbewegungen. Worte in einer uralten Sprache erklangen. Die Luft zwischen Ekeke und Zamorra neben Awale flimmerte. Als das endete, erhob sich der Kopf eines Krokodils aus dem Nebel.
    Und was für eines!
    Es war eine riesige Bestie, weit mehr als doppelt so groß wie das größte Krokodil, das Zamorra jemals gesehen hatte. Selbst die imaginäre Echse des Gedankentöters war nicht so groß gewesen. [3]
    Ein schneller Seitenblick zu Awale zeigte Zamorra, dass dem Eso der Angstschweiß ausbrach. Der Offizier des Alafin zitterte angsterfüllt.
    »Das Biest ist nicht echt«, versuchte Zamorra ihn zu beruhigen. »Es ist nur eine Illusion Ekekes. Sie kann uns nicht schaden.«
    »Das Krokodil wird uns fressen«, keuchte Awale.
    »Das kann es nicht, weil es nur ein lausiger Zauber ist.«
    »Du weißt doch, wie Zauber wirkt, Zamorra! Ohne Zauber wären wir nicht hier, würde Ekeke die Kinder bereits geopfert haben…« Awales Stimme klang schrill, fast schon hysterisch.
    »Shango wird uns helfen und uns schützen«, versicherte Zamorra ihm.
    »Aber wo ist Shango? Warum zeigt er sich uns nicht? Warum greift er nicht ein - jetzt, wo wir seine Hilfe brauchen?« Awale schrie es heraus.
    Ekeke lachte boshaft. »Ja, wo bleibt er, euer Beschützer?«
    »Du wirst es erleben«, erwiderte Zamorra scharf. Zugleich beobachtete er das Riesenkrokodil. War es wirklich nur eine Illusion, die ihnen nicht schaden konnte? Oder unterlag er einem Irrtum?
    Das Maul des Monstrums klaffte auf. Zähne, Dolchen gleich, wurden sichtbar. Mit einem wütenden Bellen machte das Krokodil einen Sprung auf seine Beute zu.
    Awale schrie in Todesangst. Dass er ein tapferer Krieger war, sah man ihm nicht mehr an. Er wand sich an dem Seil, mit dem er an dem starken Ast hing. Aber der gab ihm kaum Spielraum.
    Das Maul schloss sich schmatzend und öffnete sich wieder. Das Krokodil näherte sich mit grausamer Langsamkeit.
    Ebenso wie Awale spürte Zamorra Angst. Aber im Gegensatz zu dem Eso gelang es ihm, sie zu unterdrücken. Seine Gedanken überschlugen sich. Wie konnte er es schaffen, sie beide vor dieser mörderischen Bedrohung zu retten, ohne zugleich die alte Situation wieder herzustellen, in welcher die Kinder für Ekekes Unsterblichkeit geopfert wurden? Aber ihm wollte nichts einfallen.
    Doch!
    Er rief das Amulett zu sich, das ihm bei der Gefangennahme genommen worden war.
    Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, bei der übermächtigen Magie, über die Ekeke immer noch verfügte. Doch es funktionierte tatsächlich!
    Und dann musste Merlins Spruch der Macht ihm helfen!
    »Anal'h natrac'h - ut vas bethat - doc'h nyell yenn vvé…«
    Und wieder, und dann ein drittes Mal.
    Und der weißmagische Zauber wirkte…!
    ***
    Jetzt war es Ekeke, der schrie. Ob vor Angst oder vor Wut, konnte Zamorra nicht unterscheiden. Er versuchte es auch erst gar nicht. Er schaffte das nicht.
    Er befand sich gewissermaßen neben der Welt. Die Amulett-Energie ließ mit der Macht von Merlins Magie die unterschiedlichen Zeitebenen miteinander verschmelzen.
    Und sie entzog ihm Kraft, sehr viel Kraft.
    Dass Merlins Stern auf seine psychische und physische Kraft zurückgriff, wenn er aktiv wurde, war normal. Aber in diesem Fall wurde ihm besonders viel abverlangt, weil auch die Leistung enorm war.
    Zamorra fühlte die Schwäche, die von Sekunde zu Sekunde zunahm. Dass er aufstöhnte, wurde ihm nicht bewusst. Er konnte die Augen nicht mehr offen halten. Er sank in sich zusammen. Das Seil, mit dem er an dem Ast hing, schnitt in seine Handgelenke, aber er fühlte den Schmerz nicht. Er

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