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0878 - Die Schwertlady

0878 - Die Schwertlady

Titel: 0878 - Die Schwertlady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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»Bist du bereit?«
    »Ich bin allezeit breit«, versicherte Fooly.
    Dann eilten sie durch die Gänge und die Treppe hinab zu den Kellergewölben und den Regenbogenblumen.
    Ausnahmsweise konnte der Drache sich völlig lautlos und unauffällig bewegen…
    ***
    Kurz darauf klopfte Lady Patricia Saris an der Zimmertür ihres Sohnes. Aber der meldete sich nicht. Langsam öffnete Patricia die Tür. Das Zimmer war leer. Die beiden Nebenzimmer auch. Das war an sich nichts Ungewöhnliches. Vermutlich trieb er sich wieder mit dem Jungdrachen herum, und die beiden heckten irgendwelche Streiche aus. Daran hatte sich in den 14 Jahren, die sie nun schon hier lebten, nichts geändert.
    Sie wollte sich da nicht einmischen. Sie wollte nur wissen, ob Rhett seine »Hausaufgaben« gemacht hatte, die ihm der Privatlehrer aufgegeben hatte, und falls nicht, wann er sie denn zu erledigen gedachte.
    Sie wandte sich dem Visofon zu. Die Bildtelefonanlage verband alle bewohnten Räume des Châteaus miteinander, erlaubte auch externe Telefonate und den Zugriff auf das Computersystem. Sie ließ sich über die Tastatur oder durch Zuruf bedienen.
    Patricia wählte Letzteres. Im Laufe der Jahre hatte sie sich an die Annehmlichkeiten dieser Technik gewöhnt und insgeheim beschlossen, sie auch in Llewellyn-Castle zu installieren, wenn Rhett und sie sich wieder dort ansiedelten.
    »Rundruf Rhett Saris«, sagte sie in Richtung des Visofons. Aber Rhett meldete sich nicht. All right, vielleicht war er ja irgendwo draußen. Unter Umständen bei den Autos; speziell Nicole Duvals fossiler Heckflossen-Cadillac und der neue Rolls-Royce faszinierten ihn.
    Sie seufzte und verließ das Quartier ihres Sohnes wieder.
    Als sie an Zamorras Arbeitszimmer vorbeikam, verließ Nicole es gerade. »Pat - du suchst deinen Junior?«
    »Ja, aber nicht sehr dringend.«
    »Ich habe da ganz plötzlich einen Verdacht. Es könnte sein, dass er nach Schottland unterwegs ist.«
    Patricia zuckte zusammen. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Komm, ich erzähl's dir, aber nicht im Stehen.« Sie kehrte in das Arbeitszimmer zurück. Patricia folgte ihr und nahm auf einem der freien Sitze am Arbeitspult Platz.
    Und Nicole begann zu erzählen…
    ***
    Schottland:
    Die Regenbogenblumen brachten Rhett und Fooly nach Spooky Castle, das zum Llewellyn-Besitz gehörte. Der Jungdrache wirkte etwas enttäuscht. Er hatte gedacht, sie würden direkt bei oder in Llewellyn-Castle ankommen.
    Rhett lächelte und schüttelte den Kopf. »Die Regenbogenblumen hier sind die nächsten, aber man sollte Zamorra vielleicht darum bitten, auch in Llewellyn-Castle welche anzupflanzen.«
    »Nicht vielleicht - ganz bestimmt sollte man das!«, murrte der Drache. »Was sollen wir hier, vermutlich meilenweit von unserem Ziel entfernt?«
    »Ich werde sehen, ob ich Sir Henry aufspüren kann. Er kann uns in Windeseile nach Llewellyn-Castle bringen.«
    »Wer ist Sir Henry?«, fragte Fooly misstrauisch, der diesen Namen noch nie gehört hatte. Konnte er auch nicht, weil das zum Wissenspool des Erbfolgers gehörte, und der öffnete sich ja erst in jüngster Zeit stückweise.
    Bis vor einem halben Jahr hatte Rhett selbst noch nichts davon gewusst.
    »Sir Henry ist ein Gespenst, dem dieses Gemäuer seinen Namen verdankt. Sei aber vorsichtig, wenn du ihm begegnest, ehe ich mit ihm geredet habe. Er kann sehr bösartig sein.«
    »Reizend«, murmelte Fooly und schnob eine Feuerwolke aus seinen Nüstern.
    Rhett verschwand. Eine halbe Stunde später tauchte er wieder auf. Hinter ihm bewegte sich ein kaum wahrnehmbarer Schatten.
    »Er will nicht«, sagte der Erbfolger. »Aber ich habe ihm damit gedroht, dass du ihn mit deinem magischen Drachenfeuer verbrennst, wenn er nicht tut, was ich von ihm will. Bist du bereit, ihn abzufackeln?«
    »Immer«, sagte Fooly dumpf. Er spie wieder etwas Feuer aus. Der Schatten wich erschrocken zurück.
    »Also, Sir Henry«, sagte Rhett. »Wollt Ihr uns nun nach Llewellyn-Castle bringen?«
    - Bevor ich mich umbringen lasse -, raunte eine geisterhafte Gedankenstimme. Sie klang böse.
    Im nächsten Moment befanden sie sich hoch in der kalten schottischen Winterluft, und im übernächsten Moment im Innenhof von Llewellyn-Castle. Sir Henry entließ sie aus seinem Griff und entfleuchte schleunigst.
    »Na, wie haben wir das gemacht?«, grinste Rhett seinen Freund an.
    »Großartig«, brummte Fooly verdrossen. »Du hast ihn belogen, weil ich ihn gar nicht hätte verbrennen können. Und du hast mich zu deinem

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