Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0879 - Das Erdmonster

0879 - Das Erdmonster

Titel: 0879 - Das Erdmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Seite kämpfen zu können. Das sage ich dir ganz ehrlich, Delphi.«
    »Schade.«
    »Es stimmt.«
    Delphi lächelte. »Nicht ganz, meine Liebe. Einen Unterschied gibt es noch immer.«
    »Und welchen?«
    »Du hast überlebt, Jill, und du kannst weitermachen. Wenn auch nicht hier, dann in London. Du bist in der Lage, Berichte zu schreiben, die die Welt aufhorchen lassen. Schreibe deine Erlebnisse nieder und versuche, sie in die entsprechenden Gazetten zu bringen. Sie müssen dort erscheinen und am Gewissen der Welt kratzen. Das ist meine Meinung und auch meine Forderung.«
    Jill antwortete nicht. Sie dachte nach und hielt den Kopf dabei gesenkt. Erst nach einer Weile übernahm sie wieder das Wort. »Es wird nicht einfach werden, Delphi, überhaupt nicht einfach, das kann ich dir sagen.«
    »Ich weiß.«
    »Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Kannst du mir denn keinen Rat geben?«
    »Doch, das kann ich. Bis zum Anbruch der Morgendämmerung haben wir noch genügend Zeit. Ich glaube nicht, daß dieses Licht noch einmal erscheinen und Unheil anrichten wird. Überschlafe die Sache, und morgen reden wir weiter. Falls du nicht schlafen kannst, werde ich dir einen Kräutertee brauen, der dich beruhigt. Was meinst du?«
    Jill McCall nickte. »Ich nehme den Tee.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Und wo kann ich mich hinlegen?«
    Delphi reichte ihr die Hand. »Komm, ich führe dich in die Schlafkammer. Dort stehen zwei Betten. Du wirst dich mit einer wunderbar weichen Schafswolldecke zudecken können und wirst in den nächsten Stunden alles Schreckliche vergessen.«
    »Meinst du?«
    »Mein Wort darauf.«
    Da erhob sich Jill McCall und folgte der für sie nicht mehr fremden Person. Sie hatte den Eindruck, Delphi schon immer gekannt zu haben, und sie fühlte sich bei ihr gut aufgehoben. An ihren Kollegen wollte sie nicht mehr denken, nicht mehr in dieser schrecklichen Nacht…
    ***
    »Verdammt, was ist das denn?« Bill hatte die Worte gesprochen und mich aus meinem Dahindösen geweckt, auch deshalb, weil er zugleich mit dem Ausspruch auf die Bremse getreten hatte, und so war unser dunkelblauer Jeep zum Stehen gekommen.
    Ich war von den Gurten »aufgefangen« worden. Noch immer etwas benommen schaute ich ziemlich dumm aus der Wäsche, aber Bill reagierte nicht darauf, denn er war dabei, die Tür zu öffnen und den Wagen zu verlassen.
    Ich blieb sitzen, rieb meine Augen, schaute durch die Scheibe und glaubte zu träumen.
    Es gab die Straße nicht mehr!
    Das heißt, sie war schon vorhanden, aber irgendeine Kraft hatte sie in der Mitte aufgerissen und dabei in zwei Hälften geteilt, was für mich, der ich noch nicht voll da war, eher einem Alptraum glich als der Realität hier in den Highlands.
    Bill Conolly stand vor dem Wagen, hatte sich zur Seite gedreht und winkte mir heftig zu.
    Ich löste den Gurt, stieg ebenfalls aus und blickte auf den Boden, dessen Risse einem gewaltigen Spinnennetz ähnelten.
    Ich trat vorsichtig auf, doch der Boden hielt.
    Ich blieb neben Bill stehen, der sich selbst zunickte und auch mit sich sprach. »Da haben wir den Salat, das ist neu, davon haben wir nichts gehört.«
    »Und auch nicht gelesen«, fügte ich hinzu.
    »Sehr richtig.«
    Wir schwiegen beide, denn wir brauchten diese Pause einfach, um unseren Gedanken nachzuhängen. Es war ein wirklich wunderschöner Herbsttag mit einem azurblauen Himmel, auf dem sich kein Wolkenstreifen abmalte, und unser Flug hätte besser nicht sein können. Auch die Fahrt vom Airport in Richtung Norden, hinein ins Hochland, war glatt und sicher verlaufen. Selbst auf den Nebenstrecken waren wir gut vorangekommen, nun aber standen wir vor einem Rätsel: den Rissen auf der schmalen Straße.
    Links von uns schimmerte hell bis dunkelgrün die Oberfläche eines kleinen namenlosen Sees, denn die großen und bekannten Lochs lagen zwar auch auf der Route, aber weiter nördlich und hinter den Hügeln, die nur teilweise bewaldet waren, ansonsten wirkten sie wie karge, aber durchaus reizvolle Almen.
    Das Wasser mußte einen Teil des Hangs geschluckt haben, denn die die Veränderung begleitenden Kräfte hatten das Gleichgewicht der Natur auch zerrissen, und am Hang war es zu Verwerfungen und Erdrutschen gekommen, wobei ein großer Teil des Gerölls im See sein Grab gefunden hatte und nur noch Reste auf dem Hang lagen, der aussah, als wäre er von einem gewaltigen, Spaten aufgewühlt worden.
    »Du bist der Fachmann, John«, sagte Bill.
    »Ach ja? Wofür?«
    »Für unerklärliche

Weitere Kostenlose Bücher