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0879 - Das Erdmonster

0879 - Das Erdmonster

Titel: 0879 - Das Erdmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ereignisse. Deshalb könntest du auch eine Erklärung oder einen Rat geben.«
    »Das würde ich gern, aber ist ein Erdbeben wirklich so unnatürlich, frage ich mal?«
    »Im Prinzip nicht, aber in dieser Gegend schon.«
    »Was folgerst du daraus?«
    »Daß wir beide hier genau richtig sind, mein Freund. Es war ein Glücksfall, daß ich dich dazu habe überreden können, nach Schottland zu fahren. Jetzt kannst du etwas für deine alte Heimat tun, denn das hier ist unerklärlich.«
    »Es kommt darauf an.«
    Bill blickte mir beinahe böse in die Augen, »Glaubst du noch immer an deine Erdbeben-Theorie?«
    »Warum nicht?«
    »Schlag dir das aus dem Kopf. Was wir hier sehen, ist durch eine andere Kraft entstanden.«
    »Durch welche?«
    Der Reporter wies mit dem ausgestreckten rechten Zeigefinger in die Spalte hinein. »Da unten lebt, wohnt und lauert etwas, das die Schuld daran trägt.«
    »Wer denn?«
    »Was weiß ich! Ein Erdgeist oder…«
    »Hör auf, Bill. Wir haben bisher noch keinen Beweis. Die Risse auf dieser Straße nehme ich nicht als Beweis für eine übersinnliche Existenz. Da muß man mir schon mit Beweisen kommen.«
    »Das reicht dir nicht?«
    »So ist es.«
    »Willst du in die Spalte hineinklettern und nach dem Übeltäter suchen?« fragte Bill.
    »Ich werde mich hüten.«
    »Gut, was sollen wir tun?«
    Ich drehte den Kopf und schaute gegen den Wagen. »Am besten wäre es, wenn wir drehen und wieder zurückfahren. Hier kommen wir nicht weiter. Vielleicht können wir auch einen Bogen schlagen und diese Straße so umfahren, daß wir sie wieder an einer Stelle erreichen, wo sie normal weiterläuft. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich dieser Riß bis in die Unendlichkeit hinzieht.«
    »Das sicherlich nicht.«
    »Allerdings hat das Zeit«, schränkte ich ein. »Ich möchte mir zuvor die Spalte schon genauer anschauen.«
    »Also willst du doch hinein?«
    »Unsinn, Bill. Ich wandere an der rechten Seite entlang. Da ist der Weg noch fest.«
    Dort begann ein Hügel, ein Abhang, eine Böschung. Mal mehr, mal weniger steil. In der Ferne und noch vor der Kurve sah ich das Grau einer Felswand.
    »Ich warte hier«, sagte Bill.
    »Okay.«
    So machte ich mich auf den Weg. Ich konnte mich nicht sehr schnell bewegen und mußte meine Füße immer seitlich gegen den Untergrund stemmen, der leider relativ weich und rutschig war. So war ich für jeden Stein dankbar, der aus dem Grün hervorschaute, denn dort fand ich einen besseren Halt.
    Und ich vergaß natürlich nicht, immer wieder in den Erdriß zu schauen, der ziemlich breit war.
    Manchmal rückten die Seiten enger zusammen, dann klafften sie wieder auseinander, und der gesamte Riß hatte sich auch nicht gerade in die Erde gegraben, er lief in Schlangenlinien weiter und zeigte an den Innenrändern viele gezackte Stellen, die wie Zähne vorragten.
    Am Grund entdeckte ich nichts, denn es war bereits zu dunkel. Selbst das helle Licht schaffte es nicht, die Spalte auszuleuchten. Ich hatte wirklich damit gerechnet, einen Hinweis auf diesen Vorgang zu entdecken. Je weiter ich jedoch ging, um so enttäuschter wurde ich schließlich.
    Da war nichts zu machen, und sehr bald kam ich auch nicht weiter, denn in der Kurve wuchs das eine Ende der felsigen Wand hoch, die aussah, als gehöre sie hier gar nicht hin und wäre nur als Provokation in die Landschaft hineingestellt worden.
    Ich mußte umkehren. Es war auch nicht weiter schlimm, denn nahe der Felswand endete die Spalte, in die ich noch einen allerletzten Blick warf.
    Das war mein Glück, denn diesmal entdeckte ich etwas. Es war ein großer Gegenstand, der beim Aufbrechen des Wegs verschluckt worden sein mußte. Er war in die Tiefe gefallen, klemmte jetzt fest, und es war für mich nicht zu erkennen, ob er nun auf dem Grund lag oder sich noch ein Stück davon entfernt befand.
    Ich drehte den Kopf und schaute dorthin, wo Bill neben dem Jeep stand. Er sah mein beruhigendes Winken und grüßte zurück.
    Ich hatte mich auf meinem Weg weit oberhalb der frischen Erdspalte bewegt. Um den Rand zu erreichen, mußte ich mich zwei, drei Körperlängen nach unten gleiten lassen, was ich auch vorsichtig in Angriff nahm, denn mich interessierte der Gegenstand schon, der von dieser Schlucht verschluckt worden war.
    Jedenfalls war er relativ kantig, und ich vermutete daß jemand mitsamt seinem Fahrzeug von der Erdspalte verschluckt worden war.
    Am Rand der Spalte gab es eine genügend breite Fläche, an der ich in die Hocke gehen konnte. Ich

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