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0879 - Das Erdmonster

0879 - Das Erdmonster

Titel: 0879 - Das Erdmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu.
    Sackte dabei ab!
    Kam immer näher.
    War blitzschnell!
    Mir jagten die Gedanken durch den Kopf. Bei Bill geschah das gleiche, und er handelte einen Sekundenbruchteil früher als ich, als er mit langen Sätzen zur rechten Seite hin weghuschte, sich dann mit einem Hechtsprung zu Boden warf, herumrollte und es tatsächlich schaffte, in einer Geländefalte an diesem zum See hin führenden Abhang eine halbwegs sichere Deckung zu finden.
    Ich war zur anderen Seite hin weggespritzt, sah den fliegenden Jeep über mir und warf mich zu Boden.
    Das Gras war kalt und naß. Über mir war der Hang aufgerissen, da sah ich die braune Erde wie einen breiten Streifen, und in sie drückte ich meine Finger.
    So klammerte ich mich fest, die Beine an den Körper gezogen, um ein möglichst kleines Ziel zu bieten.
    Der Jeep erwischte uns nicht. Er knallte trotzdem zu Boden. Wir hörten beide das dumpfe Geräusch, drehten die Köpfe, sahen, wie nahe das Fahrzeug am Ufer stand und dann explodierte.
    Ein Bild aus Feuer und Rauch entstand. Schwarzer Qualm wehte durch ein düsteres Rot, aus dem glühende Teile in die Höhe schossen und entweder im Gelände oder im Wasser landeten, das an den getroffenen Stellen fontänenartig aufspritzte.
    Der Jeep oder der größte Teil von ihm verbrannte direkt am Ufer. Der schwache Wind trieb uns einen beißenden Geruch entgegen, denn von den brennenden Reifen wallte der pechschwarze, stinkende Qualm träge in die klare Luft des Tages.
    Erneute Explosionsgefahr bestand nicht mehr. Wir wollten das Fahrzeug auch erreichen, waren nur gezwungen, einen Bogen zu schlagen, weil uns der Qualm den Atem raubte und einen Teil der Sicht. Mein Freund Bill lief hustend neben mir her, manchmal sprach er auch davon, welches Glück wir gehabt hatten, und ich stimmte ihm durch ein Nicken zu.
    Das Wrack verdiente seinen Namen zurecht. Am Ufer des Sees stand nichts anderes als ein verkohltes Gebilde, dessen ursprüngliche Form kaum mehr zu erraten war.
    Wir umrundeten es in sicherer Entfernung, und es machte uns nichts aus, daß unsere Füße an einer gewissen Stelle durch das Wasser des Sees platschten.
    Flammen waren kaum noch zu sehen. An vereinzelten Stellen huschten sie fingerlang über das verschmierte Blech. Die Reifen kokelten noch. So schnell würde sich der Geruch nicht verziehen.
    »Und damit sind auch unsere Koffer hin!« kommentierte Bill mit bissigem Galgenhumor.
    »Es war vorauszusehen.«
    »Ach…«
    Wir blieben dort stehen, wo uns der Qualm nicht erreichte. »Ja, Bill, das Licht war kein Licht, sondern Feuer. Aber es war noch mehr. Es waren Feuergeister, die in der Erde gehaust haben und ins Freie gelangt sind. Sie müssen mit wahnsinnigen Kräften ausgestattet sein, sonst hätten sie diese Widerstände nicht überwinden können. Was soll's?« Ich hob die Schultern. »Wir haben gewonnen und gleichzeitig verloren.«
    »Was haben wir gewonnen?«
    »Unser Leben.«
    »Da gebe ich dir recht, John. Und verloren? Abgesehen von unserem Gepäck und dem Leihwagen.«
    »Wir haben den Glauben daran verloren, daß dies alles eine natürliche Ursache hat. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Erdgeister, Feuergeister aus der Erde, die sich in einem Lichtball konzentrieren und später ihr wahres Gesicht zeigen.«
    »Du meinst die Fratzen in den Flammen.«
    »Wen sonst?«
    »Kann sein. Jedenfalls werden wir jemand unruhig gemacht haben, wer immer es auch ist.«
    »Oder er uns.«
    »Stimmt auch.«
    Ich kam wieder auf das alte Thema zurück. »Du hattest doch nachgeschaut, wie der nächstliegende Ort heißt.«
    »Habe ich auch.«
    »Und?«
    »Garragie Lodge.«
    »Verstanden.« Ich klaubte einen winzigen Krümel aus meinem rechten Augenwinkel. »Gab es da nicht noch eine Person, nach der wir Ausschau halten wollten? Eine Frau, eine Warnerin, über deren Namen du gestolpert bist.«
    »Sie heißt Delphi.«
    »Stimmt. Weißt du, wo wir sie finden können?«
    Bill schüttelte den Kopf. Er schaute versonnen über den See, der eine sehr klare Wasseroberfläche zeigte, als gäbe es auf diesem Planeten keine Verschmutzung. Im Wasser spiegelte sich der Himmel.
    Da er wolkenlos war, sah er aus wie eine helle Scheibe. »Ich denke mal, daß wir in Garragie Lodge nach ihr fragen.«
    »Die Idee hätte von mir sein können.« Auch ich blickte auf das Wasser. Die blanke Fläche des - sich spiegelnden Himmels verschwand nicht, doch auf ihr erschien eine Irritation, ein Funke, ein Licht, und bei seiner Entdeckung straffte sich die Haut auf

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