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0879 - Das Erdmonster

0879 - Das Erdmonster

Titel: 0879 - Das Erdmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschah nicht. Das geweihte Silbergeschoß fuhr hindurch, als wäre der rote Ball als Ziel überhaupt nicht vorhanden.
    Pech gehabt…
    Ich ließ den rechten Arm sinken, schon ein wenig enttäuscht. Zudem war die Kugel an derselben Stelle stehengeblieben, sie hatte das Geschoß ignoriert und bewegte sich auch jetzt nicht. Der Ball schien an einem Faden zu hängen.
    »Das ist es dann wohl gewesen«, sagte Bill enttäuscht.
    »Ich denke auch.«
    Wir irrten uns beide. Urplötzlich geriet Bewegung in die Kugel. Diesmal raste sie nicht in die Höhe, tauchte auch nicht in die Schlucht ein, sondern fegte auf uns zu, als wollte sie uns zerstören.
    »Deckung!« schrie ich.
    Wir duckten uns.
    Zumindest ich spürte das Huschen oder den Windzug dicht an meinen Haaren, dann hörte ich etwas klirren, drehte mich und sah, daß die Kugel die Frontscheibe des Jeeps durchschlagen hatte. Sie war auf dem Rücksitz gelandet, wo sie armhoch sprang und zerbrach, eingehüllt in einen roten Regen.
    Das kannten wir schon, das war nicht tragisch, aber diesmal lief es anders ab.
    Im Nu schlugen die Flammen hoch und hatten wenig später den gesamten Innenraum des Jeeps erfaßt.
    Da wurde es für uns Zeit, nach einer Deckung zu suchen!
    ***
    Nebeneinander rannten wir her. Wir hatten uns für die linke Seite entschieden, denn dieser Weg zum See hin war besser zu laufen als der steile über den Hang.
    Ein brennender Wagen, der leicht explodieren konnte, das hatte uns gerade noch gefehlt. Wir hielten die Köpfe regelrecht eingezogen, als warteten wir darauf, daß uns die glühenden Reste des Jeeps um die Ohren flogen, aber hinter uns tat sich nichts.
    Als ich mit einem langen und unfreiwilligen Spagat ausrutschte, da blieb auch Bill stehen und schaute zurück.
    Wir sahen den Rand der Straße, aber nicht den Wagen, weil er von der Kante verdeckt wurde.
    Doch er leuchtete!
    Das Feuer flackerte noch immer in seinem Innern. Es würde nur Sekunden dauern, bis das Benzin im Tank explodierte und der Jeep zu einer lodernden Fackel wurde.
    Wir staunten nicht schlecht, als die Kraft des Lichtballs den schweren Jeep in die Höhe wuchtete.
    Er schwebte über die Straße!
    Es war so unglaublich, daß uns dieser Anblick faszinierte und wir uns nicht bewegten. Ich hatte mich wieder aufgerafft, stand ziemlich gerade, während Bill seinen Oberkörper vorgebeugt hatte und aussah wie jemand, der nicht glauben wollte, was er sah.
    Noch schwebte der Jeep über der Straße. In seinem Innern flackerte das Feuer. Die Flammenzungen brannten nicht ruhig, sie veranstalteten einen regelrechten Tanz. Sie huschten von einer Seite zur anderen; sie drehten und reckten sich, als wollten sie mit ihren Spitzen die Decke erreichen, um sie zu streicheln. Der Wagen hätte längst von einer Rauchwolke umhüllt werden müssen, das war nicht der Fall, denn durch die offenen Fenster floß kein Rauchfaden.
    Feuer ohne Rauch!
    Das war nicht normal, obwohl ich es kannte. Aber dafür hatte ich dann einen besonderen Begriff: Höllenfeuer!
    Meine Überlegung und Gedanken verschwanden wieder, als ich mitbekam, wie sich der Wagen plötzlich von seinem luftigen Standort löste. Er flog in unsere Richtung. Angetrieben von dem inneren magischen Feuer, bewegte er sich in Richtung Gewässer, und wenn er es erreichen wollte, mußte er über uns hinweggleiten.
    Oder er würde auf uns fallen.
    Es war noch nicht soweit. Zudem war die Distanz ziemlich groß. Was sich in dem Wagen abspielte, konnte man jedoch sehen. Die Flammen tanzten auf eine ungewöhnliche Art und Weise, sie hüpften und hatten sich zudem verbreitert, wobei die Zungen in ihrem Innern Schatten bekommen hatten.
    Schatten?
    Ja - schon, wir sahen die dunklen Zeichen, aber das waren nicht nur Schatten, denn diese neuen Gebilde hatten Umrisse wie Gesichter.
    Fratzen!
    Geisterhaft, tanzend. Das Feuer oder die Lichtkugel setzte sich also aus zahlreichen Fratzen oder geisterhaften Gesichtern zusammen, die sicherlich nicht von unserer Welt stammten, sondern aus versteckten, unheimlichen Dämonenreichen.
    In diesem Augenblick erhielten wir den endgültigen Beweis. Wir hatten es hier nicht mit einem geologischen Phänomen zu tun, hier mischten Kräfte der Magie mit, wobei ich nicht wußte, wie ich sie genau einzuschätzen hatte. Jedenfalls waren sie mir neu.
    Der Jeep schwebte noch immer in der Luft. Die Schatten- und Feuergesichter blieben hinter den Scheiben. Urplötzlich wurde der Wagen in unsere Richtung katapultiert.
    Er jagte auf uns

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