Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0879 - Das Erdmonster

0879 - Das Erdmonster

Titel: 0879 - Das Erdmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
in der Luft einen flachen roten Strich und fand das Ziel.
    Die Kugel jagte gegen Delphis Körper und wurde verschluckt.
    In diesem Moment schoß es Jill McCall durch den Kopf, einen Fehler begangen zu haben…
    ***
    Delphi schrie nicht, sie tat an sich gar nichts, denn das Handeln hatte das Licht übernommen. Es und die Frau bildeten plötzlich eine Einheit, und da konnte der Mensch, der Delphi einmal gewesen war, einfach nicht gewinnen.
    Jill McCall schaute zu, ihr Blick wurde durch nichts getrübt, und sie bekam die Veränderung der Frau beinahe zeitlupenhaft mit. Das Licht hielt sie nicht nur umfaßt, es war in ihr Innerstes eingedrungen und hatte den menschlichen Körper zu einem leuchtenden Gegenstand gemacht, wobei diese Farbe von dem hellen und jetzt gleißenden Rot nicht abgewichen war. Vom Kopf bis zu den Fußenden hatte sich das rote Licht ausgebreitet und den Körper dermaßen verändert, daß er an einen leuchtenden und durchsichtigen Gegenstand erinnerte, dessen Umrisse aus Glas bestanden.
    Jill dachte auch daran, daß sie den Körper der Frau schon einmal für einen Augenblick hatte verschwinden sehen, aber jetzt hatte die Kraft der Erde Delphi ganz übernommen und sie zu einem strahlenden Etwas oder zu einer Figur gemacht, wie immer man das auch sehen sollte.
    Sie fegte in die Luft, blieb für einen Moment stehen, rammte dem Erdboden entgegen.
    Die beobachtende Jill verzog bereits den Mund, weil sie damit rechnete, daß sich Delphi die Knochen brechen würde, aber der Erdboden war für sie weich wie Butter geworden, denn sie spaltete sie auf und rammte in die Lücke hinein, wobei sie einen Trichter hinterließ, aus dem wenig später ein unheimliches und rötliches Licht strömte, ansonsten aber nichts geschah.
    Sekunden gingen dahin. Es war still geworden. Jill hörte nicht den Wind, der loses Laub mitriß, als sie sich fragte, ob ihr mit dem Verschwinden dieser Gestalt eine letzte Chance gegeben worden war.
    Wahrscheinlich!
    Sie mußte sie nutzen.
    Jill stellte sich auf die Beine. Das Loch ließ sie nicht aus dem Blick, aber etwas anderes nahm ihre Aufmerksamkeit in Anspruch. Gegenüber, am Rand des Geländes, bewegte sich etwas.
    Auf einmal waren die beiden Fremden da!
    Jill begriff nichts mehr!
    ***
    Bill und ich hatten lange gewartet, vielleicht schon zu lange, aber eine direkte Lebensgefahr hatte für Jill nicht bestanden. Sie war uns fremd, ebenso wie die gefesselte Delphi, doch wir hatten erfahren, um was es sich drehte und wie sich die Dinge zusammensetzten. Wir wußten jetzt etwas über die Magie oder die Kraft der Erde, die sich gegen die Menschen auflehnte, die sie immer ausgebeutet hatten und es noch weiter trieben.
    Das alles war uns bekannt, und wir waren auch dagegen, doch in diesem speziellen Fall konnten wir nicht zulassen, daß die Erdmagie und ihr Helfer gewannen.
    Zugleich waren wir losgestürmt, zwei Dinge dabei im Auge behaltend. Das Loch, aus dem rötliches Licht hervorglomm, und natürlich Jill, die sich aufgerafft hatte, uns anzuschauen. Wir erkannten, daß sie jetzt noch einmal völlig überrascht war.
    Sie traf Anstalten, sich zu drehen und wegzulaufen, doch wir waren schneller, und es gelang mir, sie am Arm zu fassen und herumzureißen. »Wir wollen Ihnen nichts tun, wir sind Freunde!«
    Sie stammelte etwas, was wir nicht verstanden. Wichtig war nur, daß All uns nicht störte, denn ich glaubte nicht daran, daß die andere Gestalt aufgegeben hatte.
    Sie fand ihren Weg.
    Wir spürten das leichte Vibrieren des Bodens. Wir konnten anhand dieser Bewegungen genau feststellen, wohin sich die Gestalt im Erdboden bewegte.
    Der alte Friedhof war groß genug. Grabsteine gerieten ins Schwanken. Ich hatte das Gefühl, als würde dieses Wesen immer stärker werden, und mein Blick sah aus wie der eines unter Fieber leidenden Mannes.
    Es würde hervorkommen, es mußte hervorkommen, denn hier waren Gegner, die es zu vernichten galt.
    Wenn ja, wie konnten wir uns wehren?
    Ein Grummeln klang auf. Nicht weit von uns und von dem Loch mit den rötlich schimmernden Wänden entfernt. Das war der Einstieg gewesen, und er wurde auch zum Ausstieg für ein Wesen, das den Namen Monster verdiente. Was immer sich in der Erde getan hatte, mit welchen Geistern sich das Licht und der menschliche Körper auch verbündet hatte, es war neu erschaffen worden oder einfach mutiert.
    Erst kam die riesige Kralle. Ein grünliches Etwas, schuppig, mit langen Nägeln versehen. Dann folgte ein Gesicht wie ein riesiger

Weitere Kostenlose Bücher