Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0879 - Das Erdmonster

0879 - Das Erdmonster

Titel: 0879 - Das Erdmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Fenster schauen zu können. Sie interessierte der Himmel.
    Sie lächelte und deutete somit ihre Zufriedenheit an. Der Himmel war wolkenlos, blankgefegt, nur die Sterne malten sich ab wie unzählige Diamanten. Der Halbmond stand zwischen ihnen wie ein alles beobachtender Bewacher.
    Don Morgan hatte den Blick seiner Kollegin bemerkt. »Na, wie sieht es aus?«
    »Gut.«
    »Das freut mich. Nebel und Regen wären das, was ich mir nicht gewünscht hätte.«
    »Bis in die Morgenstunden hinein wird es bestimmt bleiben. Und dann sind wir fertig.«
    »Womit?«
    »Ich habe keine Ahnung. Du bist doch der Schnüffler und Spürhund, sagt man wenigstens.«
    Morgan schüttelte den Kopf. »So einen Job habe ich auch noch nicht gemacht. Ich wundere mich, daß die Typen von der Zeitschrift so viel Kohle herausrücken.«
    »Sie wollen eben Gewißheit haben.«
    »Und warum haben sie nicht einige von ihren Leuten losgeschickt? Hast du darüber schon nachgedacht?«
    »Sicher.«
    »Oh…«
    »Ganz einfach, Don. Sie wissen, daß wir gut sind.«
    Morgan schwieg. Dann grinste er.
    »Ist was?«
    »Nein, All, nein. Ich frage mich nur, ob du deine Antwort ernst gemeint hast?«
    »Habe ich durchaus.«
    »Dann bin ich zufrieden.« Er mußte sich wieder auf die Fahrerei konzentrieren, denn plötzlich hatten den Wagen düstere Schatten überfallen. Sie stammten von der Formation her, die sich an der linken Seite aufbaute. Eine massige Felswand, bewachsen mit Gestrüpp und Niederholz, daß sich in die Lücke hineingepreßt und dort festgeklammert hatte.
    Auch Jill schaute aus dem Fenster, nur zur anderen Seite hin, wo das Land abfiel. Ein langer Abhang begleitete den Weg. In der Nacht sah er dunkel aus, bei Tageslicht schimmerte sicherlich ein wunderbar satter Grasteppich, der bis zum See reichte. Das Wasser war dunkel, tief und kalt. Das gehörte einfach hierzu. Hügelketten schmiegten sich in die Höhe, auf deren welligen Spitzen sich der Wald wie ein großer Saum ausbreitete.
    Jill schaute wieder auf die Karte. Das Ende eines Bleistifts hatte sie gegen die Unterlippe gedrückt, nickte, verglich noch einmal die Strecke und gab erst dann ihren Kommentar. »Ich denke, daß wir bald anhalten können, Don.«
    »Warum genau?«
    »Dann haben wir ein Gebiet erreicht, wo dieses Beben passiert ist.«
    »Fragt sich nur, ob wir weiterkommen.«
    »Warum denn nicht?«
    »Wenn die Erde aufgerissen ist, müssen wir passen. Ich habe keine Lust, in irgendeiner Bodenspalte für immer und ewig zu verschwinden, auch wenn es ein außergewöhnlicher Tod sein würde und ich…«
    »Stopp!«
    Er trat auf die Bremse, als er Jills Ruf hörte. Sie hatte wohl den langen Schatten gesehen, der von rechts her auf den Weg zuhuschte, aber kein Schatten war, sondern wegen der weiten Entfernung nur als ein solcher erkannt wurde.
    Tatsächlich aber waren es Tiere, die in einer wilden Flucht davonstoben und deren Reihe immer breiter wurde. Es war abzusehen, daß auch ihr Wagen nicht verschont wurde.
    Sie standen, und der Fahrer hatte den Motor vor Schreck abgewürgt. Auch er war fasziniert, wischte über seine Stirn und flüsterte: »Ich packe es nicht, Jill. Das… das… sind Tiere. Hasen, Eichhörnchen, Füchse und Rehe. Sogar Hirsche.« er stieß zischend die Luft aus. »Verdammt, das kann ich nicht glauben!«
    »Aber es ist so«, murmelte Jill. »Wir können die Augen nicht verschließen.«
    »Stimmt, aber kannst du mir auch den Grund nennen?«
    Sie hob die Schultern. »Ich weiß nicht so recht. Ich kann es dir wirklich nicht sagen, aber ich habe mal gelesen, daß gerade die Tiere ein besonderes Ereignis viel früher spüren als wir.«
    »Du meinst eine Gefahr?«
    »Ja, genau.«
    »Ich weiß nicht, Jill. Ich sehe keine Gefahr, abgesehen von den Tieren, die immer näher kommen.«
    Damit hatte er recht. Sie kamen näher, und sie waren dabei, ihre Formation zu verändern, denn ihre Reihe fächerte auseinander, so entstanden Lücken, in die sich andere Tiere hineinschoben, besonders die großen, die Rehe und Hirsche, die mit zackigen Sprüngen über die kleineren Tiere hinwegglitten.
    Jill drehte den Kopf und schaute ihren Kollegen an. Der war etwas bleich geworden, und es war ihm anzusehen, daß er mit der veränderten Lage auch nicht zurechtkam. Er war bisher der Meinung gewesen, daß es den Menschen immer wieder gelang, der Natur ihren Willen aufzuzwingen, von einigen Ausnahmen abgesehen. Was er jedoch hier erlebte, das paßte nicht in sein Weltbild.
    Hier waren die Dinge auf den

Weitere Kostenlose Bücher