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0879 - Das Erdmonster

0879 - Das Erdmonster

Titel: 0879 - Das Erdmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hölle ihre Tore geöffnet haben, denn die Erde unter der Frau war so unruhig, daß sie sich vorkam wie jemand, der auf einem schwankenden Boot stand.
    Sie faltete die Hände…
    ***
    Jill McCall war tagsüber gefahren, ihr Kollege Don Morgan hatte sie bei Anbruch der Dunkelheit abgelöst. Beide wollten das Ziel so schnell wie möglich erreichen, hatten aber der Finsternis auf der engen und kurvenreichen Strecke nicht davonfahren können. Der Ford Maverick schaukelte über die Schlaglöcher hinweg, und die beiden Bahnen der Scheinwerfer, die sich vor dem Fahrzeug trafen, wirkten wie eine helle Gardine, die unterschiedlich hoch durch die Luft turnte und dabei die Dunkelheit zerstörte.
    Don und All arbeiteten frei.
    Sie waren ein gutes Team, ergänzten sich als Kollegen wunderbar, hatten auch hin und wieder miteinander geschlafen, doch sie waren nicht ineinander verliebt.
    Morgan war ein robuster Typ, der gern fluchte, besonders dann, wenn er mit schlechten Wegstrecken zu kämpfen hatte, wie das nun auf dieser Fahrt der Fall war.
    »Himmel, Arsch und Wolkenbruch, ich habe dieses Land einmal geliebt, weil meine Vorfahren aus Schottland kamen. Jetzt aber fange ich an, es zu hassen.«
    Jill zeigte sich amüsiert. »Nur wegen der schlechten Strecke hier?«
    »Unter anderem.«
    »Und weshalb noch?«
    »Weiß ich auch nicht so recht.«
    Jill winkte nur ab. Sie war eine Frau, die mitten im Leben stand. Zusammen mit ihrem Kollegen hatte sie schon manch heiße Reportage hinter sich gebracht, und sie waren auch nicht zimperlich, was ihre Auftraggeber anging. Sie schrieben für seriöse Zeitschriften ebenso wie für die sogenannten Klatschblätter, aber auch für eine etwas obskure Fachpresse, wie es bei diesem Auftrag der Fall war.
    Beide sollten herausfinden, was es mit den ungewöhnlichen und unerklärlichen Phänomenen auf sich hatte, die es in Schottland gegeben hatte. Die Zeitschrift THE SECOND FACE, das Zweite Gesicht, hatte von einer geheimnisvollen Frau darüber Informationen erhalten, daß die Natur dabei war, sich an den Menschen zu rächen und ihm seine Grenzen aufzuzeigen.
    Ob sich hinter diesen »Fällen« normale geologische Aktivitäten verbargen oder ob andere Kräfte eine Rolle spielten, darüber war bisher nur spekuliert worden, und Jill McCall war zusammen mit Don Morgen aufgefordert worden, Licht in das Dunkel zu bringen.
    Während Don fuhr, beschäftigte sich Jill mit der Kamera. Sie checkte sie noch einmal durch und arbeitete sehr geschickt. Jill war eine ausgezeichnete Fotografin, mit dem Blick für das Wichtige.
    Im richtigen Moment beim richtigen Motiv den Auslöser drücken, darum ging es.
    Gekleidet war die Schlanke Jill McCall wie ein Mann. Jeanshose, Jeansjacke, darunter ein Pullover mit der Aufschrift »Keep in moving«, was auch ihrer Devise entgegenkam, denn sie wollte ebenfalls in Bewegung bleiben und nie stillstehen. Das kurze, braune Haar hatte sie durch die Mütze verdeckt.
    Ihr Gesicht war schmal, die Augen von grauer Farbe, und sie war auch keine große Schönheit.
    Anders ihr Kollege. Wuchtig, breit, ein Stiernacken, ein großer Kopf mit flachen Haaren. Das Gesicht sah gut genährt aus, und auf der Oberlippe wuchs ein breiter Bartstreifen. Er hatte immer aussehen wollen wie Tom Selleck, das aber war ihm nicht möglich gewesen, denn auch er ging mehr in die Breite, je älter er wurde.
    Da Jill auch die Kartenführung übernommen hatte und den Wegweiser spielen mußte, sprach Don sie an. »Schau mal nach, wie weit wir noch in dieser Gegend herumgurken müssen.«
    »Moment.« Sie legte die Kamera nach hinten und breitete die Karte aus. Die Strecke war rot markiert, und All fuhr mit ihrem Zeigefinger die Linie entlang. »Ich würde sagen, daß wir uns in Höhe von Loch Lochy befinden.«
    »Hört sich zwar gut an, sagt mir aber nichts.«
    »Du hast mich auch nicht ausreden lassen.«
    »Okay, ich bin still.« Morgan holte eine Zigarette aus der Brusttasche seines Hemds, zündete sie an und paffte einige Wolken, die vor der Frontscheibe kleben blieben.
    »Loch Mhor liegt bereits hinter uns«, murmelte All. »Wenn wir auf der Straße bleiben, geraten wir in das Gebiet der namenlosen Seen. Zumindest sind hier keine Namen aufgeführt. Dort befindet sich das Zentrum all dieser Vorfälle, aber einen genauen Ort kann ich dir nicht nennen.«
    »Kannst du die Entfernung feststellen?«
    »Zwischen zehn und zwanzig Meilen.«
    »Das läßt sich schaffen.«
    Jill McCall beugte sich zur Seite, um aus dem

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