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0879 - Das Erdmonster

0879 - Das Erdmonster

Titel: 0879 - Das Erdmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr Erscheinen zu geheimnisvoll gewesen, und Delphi hatte auch in der letzten Zeit nach einem Vergleich für das Phänomen gesucht.
    Der Begriff eines sie und die Natur beobachtenden Auges war ihr eingefallen, obwohl der auch nicht so richtig stimmte, denn immer dann, wenn das Licht erschienen war, waren kurz danach die unerklärlichen Naturereignisse geschehen.
    Hier waren sie noch nicht eingetreten, aber die Flucht der Vögel war Warnung genug.
    Das Licht brachte eine Botschaft. Von wem, stand in den Sternen. Es war die Warnung, es konnte eine böse Rache der Erde an den Menschen sein, die versuchten, sie immer mehr auszubeuten und nicht beachteten, daß sie nur zerstört wurde.
    Die Kugel tanzte plötzlich!
    So schnell hatte sie sich bewegt, daß selbst Delphi erschrocken war. Sie verfolgte den Weg des Lichts, der sich als eine zackige Kurve in die Luft hineinmalte, mal oben war, wenig später nach unten sackte, wieder in die Höhe stieg, auch mal einen schnellen Kreis beschrieb, dem See entgegentauchte, aber nicht in das Wasser eindrang, sondern sehr schnell dicht darüber hinwegschwebte, als befände es sich auf einer Flucht.
    Sie kam damit nicht zurecht, wollte es nicht mehr sehen und zur Seite schauen und merkte selbst, daß es ihr nicht möglich war. Dieses Licht war wie ein Herr, und sie fühlte sich ihm gegenüber als die Sklavin, denn sie schaffte es nicht, sich aus dem Bann zu befreien.
    Die Kugel tanzte noch immer.
    Ruckartig, im Zickzack, mal oben, mal unten, Kreise drehend und stets einen roten Streifen hinter sich herziehend.
    Plötzlich aber änderte es seine Richtung und blieb dabei. Es fegte zuerst in die Höhe, drehte sich an einem bestimmten Punkt und fegte über den See hinweg, genau auf die falsche Uferseite zu, an der auch Delphi ihren Platz gefunden hatte.
    Es huschte vorbei.
    Relativ nahe sogar, so daß die Einsame ein leises Fauchen hörte. Auf einmal war sie wieder in der Lage, sich zu bewegen, und sie drehte sich automatisch dorthin, wo das Licht verschwunden war.
    Sie sah es wieder.
    Es jagte weiter, diesmal nicht so hoch, sondern dicht über den Boden hinweg, wobei sie die einzelnen Formationen genau nachzeichnete. Es kam jeder Hügelfalte nach, es umschwirrte ein kleines Waldstück und näherte sich der einsamen Straße, die parallel zu einer Touristenroute, nur meilenweit von ihr entfernt, in Richtung Südwesten führte.
    Irgendwo in der Ferne kam das Licht zum Stillstand.
    Delphi beobachtete es noch immer. Es war, bedingt durch die Entfernung, wesentlich kleiner geworden, hatte aber von seiner Leuchtkraft nichts eingebüßt, so daß sie es noch immer unter Beobachtung halten konnte. Delphi kannte sich in der Gegend aus, deshalb versuchte sie auch herauszufinden, wo das Licht möglicherweise zur Ruhe gekommen war.
    An der Straße?
    Möglich, zumindest nicht weit davon entfernt. Und wenn es ein Vorbote eines unerklärlichen Ereignisses war, dann…
    Ihre Gedanken stoppten. Unter den Füßen hatte sie etwas gespürt. Es war ein ungewöhnliches Vibrieren gewesen.
    Das Gesicht der Frau verlor an Farbe. Sie schaute auf ihre Hände und entdeckte das Zittern ihrer Finger. In diesem Moment wußte sie, daß der Friede in dieser Umgebung vorbei war. Es geriet nichts mehr zusammen, das eigentlich hätte zusammen passen müssen.
    Das Vibrieren blieb.
    Stärker jetzt. Ein leichtes Grollen war auch zu vernehmen, als wäre ein Ungeheuer dabei, sich durch den Erdboden zu wühlen. Das Grollen und das Zittern waren nicht normal. Delphi konnte auch nicht auf der selben Stelle stehenbleiben, sie mußte sich bewegen, sie schaute dabei zu Boden, um erkennen zu können, ob sich die Erde bewegte.
    Bei ihr nicht, aber sicherlich ein Stück entfernt, wo das rote Licht noch immer lauerte.
    Scharf zeichnete es sich vor der dunklen Kulisse ab. Es war ein geheimnisvolles Meisterwerk aus dem Unsichtbaren, aber es war auch in der Lage, den Tod zu bringen.
    Ein dumpfes Grollen riß sie aus ihren Gedanken. Plötzlich fing der Erdboden an zu beben, aber das interessierte sie nicht, denn dort, wo das Licht stand, hörte sie einen Knall. Dann schoß etwas aus dem Boden hervor und rammte in den Nachthimmel hinein.
    Eine lange Fontäne, aber immer noch so breit, daß sie auch aus der Entfernung gesehen werden konnte. Eine Fontäne, die sich an ihrem oberen Ende zu einer Wolke ausbreitete, als wollte sie dort jemand forttragen. Das Licht war nicht mehr zu sehen, aber dort, wo es sich zuletzt aufgehalten hatte, mußte die

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