Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0880 - Gegner im Dunkel

Titel: 0880 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Auch wenn er am Ende der Zeit gewesen war, so war er nicht sicher, ob er es auch real erleben würde. Der Normalablauf nahm Jahrmilliarden in Anspruch, und gab zu viele Parallelwelten.
    Sie alle strebten unaufhaltsam ihrem existentiellen Ende zu, aber das war nicht das Entscheidende. Entscheidend war, daß Harno von einer Ebene in die andere überwechseln konnte, aber stets wieder zur ursprünglichen zurückkehrte, in jenes Universum nämlich, in dem die Terraner mit ihm zugleich existierten.
    Das Ende dieser Ebene konnte er nicht vorzeitig erkunden.
    Das war, einfach ausgedrückt, die Erklärung dafür, daß Harno zwar in verschiedene Zeiten reisen konnte, aber die reale Zukunft nicht voraussagen konnte.
    Eben auch die eigene nicht.
    Und das war auch der Grund dafür, daß er das Geheimnis des Roboters lüften wollte.
    Er kannte es nicht in voller Konsequenz.
    Der Energiestrom tat gut. Bald würden die Reserven wieder ausreichen. Dann gab es für ihn Grenzen von Raum und Zeit nicht mehr.
    Der Kampfroboter war nicht mehr weit entfernt, die Energiestrahlung verstärkte sich noch immer. Hinter Harno stand der Kreuzer. Für einen Augenblick nahm das Kugelwesen Tifflors Gedankenimpulse auf und erfuhr so von der ausgebrochenen Meuterei. Sie war kein Grund zur Umkehr.
    Der Roboter war gerade dabei, das letzte Fragment anzudocken. Ein neuer Schauer der Streustrahlung traf Harno wie ein Gruß oder eine Einladung. Von einer Abwehr war nichts zu erkennen.
    Sie hätte gegenüber dem erstarkten Harno auch nichts genützt.
    Langsam glitt Harno auf die unregelmäßige Hülle des Kampfroboters zu...
    ...und dann glitt er in sie hinein.
     
    *
     
    Tifflor kümmerte sich kaum um die ausgebrochene Meuterei, weil er wußte, daß die Unbeeinflußten damit fertig werden würden.
    Seine ganze Aufmerksamkeit galt Harno.
    Von den Motiven des Energiewesens ahnte er nichts, aber er versuchte trotzdem, nicht enttäuscht über sein beharrliches Schweigen zu sein. Die vagen Andeutungen besagten nichts.
    Vielleicht wollte Harno sich dem fremden Kampfroboter nur aus der Nähe ansehen, aber das hätte er doch mitteilen könne. Außerdem begab er sich zweifellos in Gefahr, denn wenn das Ding sich zu einem Angriff entschloß, mußte der Kreuzer sich wehren. Harno konnte dann gut in ein vernichtendes Kreuzfeuer geraten.
    Doch der Kampfroboter blieb vorerst friedlich. Er war gerade dabei, das letzte Fragment anzudocken. Mit den Ortern des Kreuzers waren keine weiteren mehr aufzuspüren.
    Tifflor befand sich in der Kontrollzentrale. Ein Blick auf die Interkomschirme zeigte ihm, daß einige der Meuterer bereits unschädlich gemacht und isoliert worden waren. Der Rest verteidigte sich noch in verschiedenen Sektoren des Schiffes.
    Auf dem Panoramaschirm schwebte das abenteuerlich anmutende Gebilde genau in der Mitte, seitlich davor glitt Harno auf es zu. Sein Durchmesser betrug noch immer gut fünfzig Zentimeter, die Oberflache schimmerte tiefschwarz und war mit silbernen Streifen bedeckt, die sich wie ein Gitter um sie legten.
    „Was hat er nur vor?" murmelte einer der Techniker verblüfft. „Es sieht so aus, als wolle er Kontakt aufnehmen."
    Tifflor nickte.
    „Keine absurde Idee, meine ich. Harno hat uns schon immer helfen wollen, wenn wir in der Klemme saßen.
    Sicherlich auch diesmal."
    Der Interkom summte. Tifflor stellte den Kontakt her.
    „Antriebskontrolle! Fünf der Meuterer haben sich hier verschanzt und leisten erbitterten Widerstand. Wenn sie völlig durchdrehen, könnten sie wichtige Einrichtungen zerstören. Erbitten Anweisung."
    „Versucht, mit ihnen zu reden und sie hinzuhalten. Ich kümmere mich um sie, sobald die Lage sich im Raum stabilisiert. Wir werden uns bald von dem Kampfroboter zurückziehen und einige der Hilfsschiffe hier stationiert lassen, um ihn zu beobachten."
    „Wir warten ab, bestätigte der Antriebstechniker.
    Der kurze Blick auf einen anderen Bildschirm zeigte Tifflor, daß drei der eingetroffenen Einheiten sich von dem Ort des Geschehens entfernten, um Kurs auf die Space-Jet zu nehmen, die von den Ortern noch immer erfaßt werden konnte. Sie schien keine Angriffsabsichten zu hegen, aber Tifflor brachte sie und ihre Besatzung noch immer in Zusammenhang mit der Meuterei.
    Er widmete sich wieder Harno. Das Energiewesen hatte während des letzten Andockmanövers angehalten und sich dem Restrobot nicht mehr genähert. Tifflor schaltete die Vergrößerung ein und justierte sie scharf. Harno war nur noch wenige Meter von

Weitere Kostenlose Bücher