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0881 - Erbe des Tba

Titel: 0881 - Erbe des Tba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die anderen Gys-Voolbeerah wahrscheinlich in Tausenden oder gar Millionen Galaxien lebten, hatten sie teilweise gigantische Entfernungen zurückzulegen. Sie verfügten aber sicher nicht über solche leistungsfähigen Raumschiffe wie die SCHWERT DER GÖTTER. Viele würden es überhaupt nicht bis zum Treffpunkt schaffen, sondern im intergalaktischen Leerraum verlorengehen oder sich irgendwo ansiedeln, um den Keim einer technischen Zivilisation zu schaffen, die es ihnen beziehungsweise ihren Nachkommen in einigen Jahrtausenden ermöglichen würde, die lange Reise fortzusetzen. Denn aufgeben würden sie nicht.
    Gerziell nahm sich vor, die Ankunft von tausend Raumschiffen abzuwarten und danach offen aufzutreten. Aber bis dahin mochten Jahre vergehen, so daß er es für zweckmäßig hielt, bis dahin Naherkundungen durchzuführen.
    Entsprechend der Mentalität der Gys-Voolbeerah seiner Splittergruppe hielt er es nicht für erforderlich, die zahllos eingehenden fremden Hyperfunksprüche entschlüsseln und auf ihren Nutzinformationsgehalt hin untersuchen zu lassen.
    Er befahl Fazor, eine Nachrichtenboje auszustoßen, damit die nachkommenden Raumschiffe wußten, wo sie sich sammeln sollten und wie lange sie ungefähr warten mußten, dann streckte er seine Hände in Richtung der Galaxis aus und dachte: Vorstoß bis ins Zentrum und wieder zurück!
     
    4.
     
    DAMOKLESSCHWERT
     
    Stationskommandant Lerge Baksch wollte gerade nach seiner Kaffeetasse greifen, als er das Gefühl hatte, ein Riese von der Größe des Erdmonds hätte seine Faust mit aller Kraft auf die HD-Meßstation SHARON GOAD herabsausen lassen.
    Die Folgen waren dementsprechend.
    Lerge fand sich halbbetäubt irgendwo am Boden seiner Kabine wieder, spürte, wie ihm Blut aus der aufgebissenen Zunge in den Hals und aus den Mundwinkeln lief, und hörte es knirschen und bröckeln, als er seine Zahnreihen gegeneinander verschob.
    Zuerst war er völlig ratlos, nicht zuletzt deshalb, weil es völlig dunkel war. Danach stieg wilder Zorn auf Unbekannt in ihm hoch. Jemand mußte schließlich daran schuld sein, daß er als Krüppel in einer zerbeulten Meßstation herumlag, deren Versorgungssysteme wahrscheinlich nicht mehr arbeiteten, so daß er und die übrige Besatzung - falls es noch Überlebende außer ihm gab - zum Tode verurteilt waren.
    Als seine Benommenheit wich, kam die klare Überlegung zurück. Lerge Baksch dachte an die Regeln, die bei plötzlicher Havarie zu beachten waren.
    Er blieb ruhig liegen, tastete mit der linken Hand zu seinem rechten Arm und schaltete sein Armband-Funkgerät ein. Erleichtert registrierte er das Aufleuchten des blauen Kontrollpunkts, der Funkbereitschaft anzeigte.
    Er berührte den blauen Punkt mit der Fingerkuppe und sendete damit das Rufsignal auf den eingestellten Kanal. Der blaue Punkt pulsierte. Lerge winkelte den Unterarm an und drehte ihn so, daß er genau auf die rund drei Zentimeter durchmessende Bildscheibe schaute, die allerdings noch dunkel war.
    Im nächsten Augenblick wurde sie hell und zeigte das Abbild von Lerges Gesprächspartner.
    Lerges Atem stockte, als er in ein ovales schwarzes Gesicht blickte, das ihn aus zwei großen, halbkugelförmig aus den Höhlen hervorstehenden Augen anzustarren schien. Das Gesicht hatte keine Nase und auch nichts, was als Riechorgan gedeutet werden konnte. Die Augen quollen praktisch aus einer glatten ebenen Fläche, die die Vord'erfront eines Schädels bildete, der nach hinten spitz-eiförmig zulief und auf dem haarlosen Schädeldach eine zirka zwei Zentimeter tiefe Kerbe aufwies.
    Hinter dem Abbild des Schädels war es bisher dunkel gewesen. Jetzt gleißte etwas wie ein Scheinwerferstrahl auf, beleuchtete eine dunkelgraue Wand und eine rechteckige Öffnung (mit abgerundeten Ecken), neben der die im Schablonenverfahren aufgespritzten Wörter ACHTUNG AUSSENSCHLEUSE GEFAHR standen. Darunter befand sich handschriftliches Gekritzel. Lerge konnte es auf der kleinen Bildscheibe trotz des Lupeneffekts nicht lesen, aber er wußte, daß es die Schrift Kerlan Brendos war, der sich erlaubt hatte, die Stationsbesatzung darauf hinzuweisen, daß es zweckmäßig sei, im Vakuum des Weltraums die Luft anzuhalten und nicht zu sprechen.
    Und endlich wurde ihm die ganze Ungeheuerlichkeit der Tatsache bewußt, daß die HD-Meßstation das Opfer eines Angriffs von Unbekannten geworden war, die zudem noch die Frechheit besaßen, einfach einzudringen.
    Außerdem konnte die Verbindung nur zustande gekommen sein,

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