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0881 - Erbe des Tba

Titel: 0881 - Erbe des Tba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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milder Schwerkraft, einer Sauerstoff-Stickstoff-Kohlendioxid-Atmosphäre, mildem Klima und ohne vulkanische Aktivitäten.
    Über der Verblüffung darüber bemerkten weder Gerziell noch seine Brüder im Schiff, daß der Planet weder Meere noch Flüsse noch Vegetation oder anderes erkennbares Leben besaß.
    Sie merkten es erst, als das Schiff auf einer runden, offenbar nur durch den Horizont begrenzten, ebenen Fläche aufsetzte, die glatt und honiggelb und halbtransparent wie fossi-liertes Harz war, und man feststellte, daß das auch schon alles war, was es auf diesem Planeten zu sehen gab.
    „Wo sind sie?" fragten mehrere Besatzungsmitglieder. Ihre Enttäuschung war offenkundig, aber noch hofften sie, daß der erste Eindruck trog.
    „Wo seid ihr?" rief Gerziele.
    Sein Körper vibrierte unter einem mächtigen Akkord, der das ganze Schiff erbeben ließ.
    Das war die Antwort!
    Gerziell begriff es, aber er begriff auch, wie tief sie, die Verstreuten des Alten Volkes, hinter den Brüdern auf Gys-Progher in der Evolution zurückgeblieben waren. Und er ahnte, daß sie verloren waren, wenn es ihnen nicht gelang, eine Lebensaufgabe zu finden, deren Größe der Größe ihrer Vorstellung von einem neuen, herrlicheren Tba entsprach.
    Nur bewegten sich seine Gedanken auf den falschen Bahnen, denn der Schock der Erkenntnis hatte die alten Instinkte bloßgelegt, vor denen einstmals die intelligenten Bewohner Tausender von Galaxien erzitterten' …
     
    2.
     
    EINE GANZ NORMALE FAMILIE
     
    Zaila Hron-Kmela spürte die Blik-ke der Männer, an denen sie vorbeiging, zudringlich auf ihrem Nacken.
    Sie hätte sich weniger aufreizend bewegen können, um die Intensität und Anzahl der Männerblicke zu verringern, aber sie tat es nicht. Als das Schott sich hinter ihr schloß, blieb sie einen Moment lang schweigend stehen, dann musterte sie die halbtransparente Wand, die aus einem unerhört widerstandsfähigen Synthoplast bestand und die Enden der INFO-Kanäle der eigenständigen Biopositronik von Imperium-Alpha enthielt.
    Die Wand war so groß, daß vor ihr beispielsweise der Kölner Dom wie ein einstöckiges Eigenheim ausgesehen hätte, jedenfalls was seine relative Größe betraf. Ständig schwebten teilweise transparente kugelförmige Arbeitskabinen vor ihr - und die Silhouetten der in ihnen sitzenden Menschen leuchteten einmal in rotem, dann wieder in blauem, grünem, violettem oder anderem Lieh t, je nachdem, von welchem offenen INFO-Kanal sie gerade angestrahlt wurden.
    Und alles geschah in fast völliger Stille, die nur dann kurz unterbrochen wurde, wenn jemand seine Arbeitskabine verließ oder eine Kabine bestieg. Dennoch gewann Zaila jedesmal, wenn sie ihr Reich betrat, den Eindruck, als spielte ein riesiges Orchester eine programmatische Sinfonie, um elementare kosmische Vorgänge musikalisch darzustellen. Dieser Eindruck wurde durch die Lichtreize hervorgerufen, von denen das Auge dermaßen bombardiert wurde, daß alle Sinne mitschwan- ,gen.
    Diesmal währte die Sinnestäuschung nicht so lange wie sonst, denn die Harmonie wurde durch etwas gestört, das nicht ins System gehörte.
    Zwei Menschen standen reglos in der Nische, in der sich die Tür zum Ruheraum des Personals befand!
    Zailas Haltung versteifte sich unwillkürlich, als sie eine Person als Julian Tifflor identifizierte.
    Doch dann erkannte sie in dem anderen Mann Homer Gershwin Adams und entspannte sich wieder.
    Julian Tifflor hob die Hand und winkte zu ihr herüber.
    Zaila begriff, daß der Chef der Liga Freier Terraner noch nicht wußte, ob man in der erst vor zwei Tagen in Betrieb genommenen „Music Hall", wie das Steuerzentrum für BIOPO-SIA genannt wurde, sprechen durfte, ohne die Funktionen der Biopositro-nik in Superium-Alpha zu gefährden.
    „Sie dürfen ruhig reden, Mister Tifflor!" rief sie lächelnd, „das, was Sie sehen, ist nicht BIOPOSIA, sondern das, was wir hier die Lichtorgel nennen."
    „Danke, Mrs. Hron-Kmela!" rief Julian Tifflor zurück, nickte Adams auffordernd zu und kam aus der Nische heraus.
    Zaila verzog das Gesicht.
    „Ich komme mir blöd vor, wenn ich so angesprochen werde. Tun Sie mir den Gefallen und nennen Sie mich einfach Zaila!"
    Tifflor lachte.
    „Ich bin einverstanden, aber nur unter der Bedingung, daß Sie mich Tiff nennen wie alle meine Freunde, Zaila."
    „Bedingung angenommen", erklärte Zaila.
    „Mrs. Hron ...", fing Homer G. Adams schüchtern an, aber Zaila schnitt ihm das Wort ab und sagte: „Mein Angebot gilt auch

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