0882 - Brennpunkt Milchstrasse
wie in einem Buch lesen können, wenn es durch ihr spezielles Betäubungsgas beeinflußt ist.
Eine andere Folge ist ein irreparabler vererbter Chromosomenschaden, der schwerwiegende psychische Phänomene hervorruft. Unter anderem bewirkt er bei den Betroff enen-und das sind alle Gys-Voolbeerah -eine teilweise erhebliche Verminderung von Kritik- und Einsichtsfähigkeit, ein übersteigertes Geltungsbedürfnis und den durch Emotionen potenzierten Zwang, allen anderen zu beweisen, daß man göttergleiche Gewalt über sie ausübt."
Topolt-Chan: „Das ist eine infame Verleumdung, Doca-Khir! Im Vergleich zu allen anderen sind wir Gys-Voolbeerah Götter! Sogar im Vergleich zu den Angehörigen des Alten Volkes! Was seid ihr schon gegen uns? Schaut euch an! Wer soll sich fürchten, wenn er euch sieht!"
Doca-Khir: „Es ist die wahre Form, Topolt-Chan. Die Grundform ist die Gestalt, in die sich auch jeder Gys-Voolbeerah wieder verwandelt, wenn seine individuell-bewußte Lebensspanne abgelaufen ist."
Hoher Khazid: „Deshalb muß jeder sterbende Gys-Voolbeerah sich in strenge Isolation zurückziehen oder er muß von anderen Gys-Voolbeerah zugedeckt werden, damit niemand die Grundform sieht, die er letzten Endes doch wieder annehmen muß. So sehr haben die Gys-Voolbeerah sich in ihre Wunschrolle als Götter des Universums hineingesteigert."
Topolt-Chan: „Ihr könnt nichts beweisen! Wie könnt ihr behaupten, wir Götter wären genetisch geschädigt?"
Doca-Khir: „Weil es so ist, Topolt-Chan. Wir geben ja nicht euch die Schuld an eurer psychischen Deformation. Aber es muß verhindert werden, daß sich der Schaden weiter vererbt und vielleicht eine Ausbreitung über die gesamte Psyche bewirkt. Der Hohe Khazid und ich sind der Überzeugung, daß ihr Gys-Voolbeerah auf die Knospung verzichten müßt."
Topolt-Khan: „Nein, das dürft ihr uns nicht antun! Wer soll die anderen beherrschen, wenn wir Götter aussterben?"
Doca-Khir: „Es war niemals das Ziel des Alten Volkes, die anderen zu beherrschen. Vielmehr wollten wir den anderen das GESETZ bringen, sie dadurch aus ihrem Chaos erlösen und schließlich eine harmonische Verschmelzung aller intelligenten Lebensformen des Universums erreichen.
Aber ihr Gys-Voolbeerah habt die guten Vorsätze pervertiert. Ihr wollt nicht einigen. Ihr wollt herrschen. Euch kümmert das GESETZ nur insofern, als ihr es den anderen vorhalten und damit ihren Gehorsam euch gegenüber erzwingen wollt.
Ihr Gys-Voolbeerah seid eine Fehlentwicklung. Noch kann diese Fehlentwicklung abgebogen werden, denn noch ist kein unheilbarer Schaden entstanden. Ihr werdet ab sofort ..."
Topolt-Chan: „Halt! Ihr habt genug geredet! Zwar hoffte ich bis zuletzt, ihr würdet Vernunft annehmen und eure Augen nicht länger vor der Tatsache verschließen, daß wir Götter weit über euch stehen und daß ihr auch ohne Zwang uns als Bringer und Hüter des GESETZES anerkennt, aber ihr seid nicht fähig dazu. So betrachtet, befindet ihr euch auf der gleichen niedrigen Entwicklungsstufe wie die anderen.
Khar-Tsatolth!"
Krachen, Poltern, Getümmel, Ruhe!
Khar-Tsatolth: „Die Lage ist unter unserer Kontrolle, Topolt-Chan!"
Topolt-Chan: „Kein Außenstehender hat etwas bemerkt?"
Khar-Tsatolth: „Kein Außenstehender hat etwas bemerkt."
Topolt-Chan: „Dann fangen wir jetzt an! Du übernimmst die Rolle des Hohen Khazid - und ich werde Doca-Khir, der Erste Sprecher des Alten Volkes, sein. Wir beide werden von jetzt an die Geschicke des Alten Volkes und der Gys-Voolbeerah lenken."
Khar-Tsatolth: „So war es ausgemacht."
Topolt-Chan: „Aber wir müssen noch mehr tun. Wir müssen verhindern, daß jemals ein anderer einen Vertreter des Alten Volkes oder einen Gys-Voolbeerah in der ursprünglichen Gestalt sieht, denn dann würde sich kein anderer vor uns fürchten.
Wir werden eine Psycho-Barriere errichten, die verhindern wird, daß sich einer der Unseren an die ursprüngliche Form erinnert. Außerdem müssen alle Aufzeichnungen beseitigt werden, in denen die ur-prüngliche Form beschrieben ist, und alle Bilder, Statuen und anderen Nachbildungen der ursprünglichen Form werden vernichtet."
Abermals bewegten sich Schattenwesen über die Bühne, die kein materielles Objekt, sondern etwas Ungreifbares war.
„Ich denke, wir haben es geschafft, Nossa-Bhaum!"' In der Stimme des alten Wissenschaftlers Gerek-Iman schwang Triumph mit.
„Mit absoluter Gewißheit, Gerek-Iman?" Nossa-Bhaums Stimme verriet, wie skeptisch er
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