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0882 - Brennpunkt Milchstrasse

Titel: 0882 - Brennpunkt Milchstrasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesang der Besatzung der SCHWERT DER GÖTTER brach ab. Ausrufe der Verzückung wurden laut.
    Dann sagte eine Stimme: „Die Vernichtungsschaltung hätte die SCHWERT DER GÖTTER zerstört und uns getötet, wenn sie funktioniert hätte. Aber sie hat aus unerfindlichen Gründen versagt."
    „Woher sollte sie ihre Energie beziehen?" erkundigte sich Gerziell.
    „Oh!" rief die Stimme.
    „Das dachte ich mir", meinte Gerziell.
    „Wir begreifen überhaupt nichts!" rief Nchr. „Aber es genügt, wenn die Verblendung von euch gefallen ist, Brüder auf der SCHWERT DER GÖTTER! Wir kommen, wir kommen! Das leuchtende Tor steht weit offen für alle, die in Frieden kommen wollen!"
    „Die Erste Totale Elektronische Zivilisation grüßt ihre organischen Brüder!" hallte eine metallisch klingende Stimme in die Ohren beziehungsweise anderen Akustik-Sensoren der Ankömmlinge.
    Aber so hart die Stimme tatsächlich klang, in den Gehirnen der Zuhörenden bekam sie einen liebevollen Unterton, denn die Aura aus psioni-schen Feldern, die den Planeten einhüllte wie andere Planeten von einer Atmosphäre aus Gasmolekülen eingehüllt werden, bezog ihre Energie aus den spezifischen Emotionen der Träger der Zivilisation, die sich selbst die Erste Totale Elektronische nannte.
    Als die drei Raumschiffe in den Verankerungsfeldern der gigantischen Schleusenkammer zur Ruhe kamen, stiegen die Besatzungen aus, als wäre das selbstverständlich bei dem zwangsweise herbeigeführten Besuch einer Welt, von der sie nur den äußeren optischen Eindruck und einen Willkommensgruß kannten.
    Sie kannten freilich noch viel mehr, aber das wurde ihnen nicht bewußt.
    „Ich freue mich, Taak!" stammelte Pyon Arzachena. „Und wie ich mich freue!"
    „Worüber freust du dich, Pyon?" fragte der Lare, der seine Emotionen unter Aufbietung großer Willenskraft zurückdrängte und sich zu logischen Überlegungen und zu Zweifeln zwang.
    „Darüber, daß wir den Beweis vor uns sehen, daß wahrhaft hochentwickelte Zivilisationen keine gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Intelligenzen praktizieren. Im Gegenteil, für eine wirklich hochentwickelte Zivilisation wie diese ist es eine Kleinigkeit, so halsstarrige Esel wie beispielsweise Gerziell in einen sympathischen Freund des Friedens und aller Intelligenzen zu verwandeln!"
    „Eben!" erwiderte Hotrenor-Taak. „Man hat Gerziell nicht überzeugt sondern manipuliert. Das ist es, was mir nicht behagt, obwohl das Ergebnis durchaus positiv zu werten ist."
    „Wir hatten und haben nicht vor, irgend jemanden zu manipulieren", erklang wieder die harte und dennoch irgendwie brüderlich-liebevoll wirkende Stimme. „An unseren Gefühlen können wir nichts ändern -und es ist auch nicht zu ändern, daß ihr in MANDABA in unsere Gefühle eingebettet seid."
    „Gefühle?" fragte Hotrenor-Taak. „Ihr habt Gefühle?"
    „Warum zweifelst du daran, Bruder?"
    Pyon Arzachena schüttelte den Kopf, schluckte mehrmals und sagte dann: „Wo seid ihr?"
    „Wir verstehen den Sinn dieser Frage nicht", tönte es zurück. „Ihr seid doch bei uns."
    Arzachenas Stirnfalten vertieften sich. Verständnislos blickte er sich um - und ebenso verständnislos sah er, wie die Molekülverformer aus der SCHWERT DER GÖTTER sich eng um einen der Ihren scharten und einen leisen dumpfen Gesang anstimmten.
    „Was haben deine Brüder vor, Nchr?" wandte der ehemalige Prospektor sich an den Gys-Voobeerah aus M44.
    Nchr schaute prüfend auf die mehr als hundert Gys-Voolbeerah aus dem großen Schiff.
    „Ich weiß es nicht, Pyon", antwortete er leise. „Sie singen einen uralten Gesang, der zur höchstmöglichen psychischen Einstimmung der Beteiligten auf ein gemeinsames Ziel dient."
    Er blickte sich suchend um.
    „Wo ist Ytter?"
    Hotrenor-Taak gesellte sich zu den beiden Freunden.
    „Ytter ging vorhin zu euren Brüdern aus der ZYMAHR-ELKZEFT. Stimmt etwas nicht mit ihm?"
    „Das weiß ich nicht", erwiderte Nchr. „Aber ich ahne Unheil. Merkt ihr auch, daß der Drang, in Harmonie mit allen Brüdern im Kosmos zu verschmelzen, verschwunden ist und so etwas wie einer düsteren Entschlossenheit Platz gemacht hat?"
    Er drehte sich abrupt um und ging mit langen Schritten zu den Gys-Voolbeerah aus der SCHWERT DER GOTTER. Als die außen Stehenden nicht auf seine Worte hörten, sondern gleich einer Mauer standen und nicht wichen, verschaffte er sich mit Gewalt einen Durchgang.
    Hinter und neben ihm klang aggressives Raunen auf.
    Aber Nchr erreichte den Mittelpunkt

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