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0884 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: 0884 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verdanken wir unsere bevorzugte Behandlung?"
    Der Asogene war irritiert. Es bereitete Borl Genugtuung, das Wesen mit dieser Frage aus der Fassung gebracht zu haben. Die Reaktion Pey-kos konnte nur bedeuten, daß der Asogene den Grund für die ungewöhnliche Großzügigkeit des LARD nicht kannte.
    „Folge mir!" befahl Peyko unwirsch.
    Die Tatsache, daß Hytawath Borl nun die wyngerische Sprache beherrschte, schien für das LARD noch kein Grund zu sein, ihm zu trauen, denn wiederum erschienen zwei bewaffnete Roboter, die Peyko und den Terraner beim Verlassen des Behandlungsraums begleiteten. Sie benutzten eine andere Tür als die, durch die sie hereingekommen waren, und gelangten in eine große Halle, in der zu Boris Überraschung verschiedenartige Pflanzen in Flüssigkeitsbehältern wuchsen. Die Pflanzen sahen unfertig aus, und es wurde offenbar große Mühe darauf verwendet, sie am Leben zu erhalten.
    Im Hintergrund der Halle stand ein drei Meter durchmessender metallischer Teller auf einem Sockel. Peyko führte Borl dorthin.
    „Warte!" befahl er.
    Aus dem Tellerzentrum wuchs nun eine Stange, die sich am oberen Ende verbreiterte und aufklappte. Borl blickte auf einen hellgrauen Bildschirm, auf dem wenige Augenblicke später ein leuchtendes Dreieck mit einem tropfenförmigen Gebilde darin erschien: Das Symbol des LARD.
    Der Tropfen mochte ein Auge symbolisieren, und die Erzählungen Plondfairs und Demeters machten diese Symbolik sogar wahrscheinlich, aber Borl verkniff sich auch in dieser Beziehung jede Spekulation.
    Das Alles-Rad und das LARD mochten eine identische Institution sein, sicher war das aber nicht. Die Suchkommandos, die vom Alles-Rad in die entferntesten kosmischen Bereiche geschickt wurden, hatten den Auftrag, ein Objekt zu beschaffen, das auch als „Auge" bezeichnet wurde. Einzelheiten über diesen Auftrag wußten jedoch offenbar immer nur die den Suchkommandos zugeordneten Roboter. Es war also klüger, die Phantasie zu zügeln und abzuwarten, was die Zukunft noch alles brachte.
    „Fremder, du hast ein Geschenk erhalten", sagte eine mechanisch klingende Stimme, die aus dem Bildschirm zu kommen schien. „Das LARD hat dich in die Lage versetzt, die Sprache der Wynger zu verstehen. Das LARD gewährt dir den Vorzug, in seinem Sinne tätig zu sein."
    „Ja", erwiderte Borl nicht ohne Ironie. „Das dachte ich mir bereits.
    Was wird von mir erwartet?"
    „Deine Mitgefangenen und du werden freigelassen. Ihr werdet eine Ausrüstung erhalten, die euch in die Lage versetzen soll, in die Verbotenen Gebiete einzudringen und das Verlorene Paradies zu erreichen."
    Borl lächelte. Soeben hatte das LARD indirekt eine Schwäche eingestanden. Warum sollte es Borl und seine vier Begleiter in die Verbotenen Gebiete schicken? Die Antwort konnte nur lauten, daß das LARD sich persönlich nicht dorthin wagte, weil das zu gefährlich war. Das LARD war also nicht allmächtig. Hier in Quostoht mochte es eine gottähnliche Funktion haben, aber jenseits der Blassen Grenze war seine Macht offenbar begrenzt.
    „Was sollen wir tun?" erkundigte sich Borl.
    „Es geht lediglich darum, herauszufinden, was in den Verbotenen Gebieten geschieht", fuhr die Stimme fort. „Für einen ausführlichen Informationsbericht werde ich euch die Freiheit schenken."
    „Das ist ein verbales Versprechen ohne jeden Wert", erklärte der Mann von Vorcher Pool achselzuckend. „Ich bin nicht bereit, auf eine bloße Aussage hin mein Leben aufs Spiel zu setzen."
    „Es gibt aber nur eine Alternative!"
    „Den Tod!" erriet Borl zynisch.
    „Ja!"
    Borl seufzte.
    „Wir gehen", sagte er.
    Als er sich umblickte, sah er, daß Peyko nicht mehr anwesend war. Das Gespräch war offensichtlich nicht für die Ohren des Asogenen bestimmt gewesen. Kein Wunder, dachte Borl.
    Das LARD hatte zum erstenmal zugegeben, daß es eine Welt außerhalb von Quostoht geben mußte und daß es in dieser Welt keinen Einfluß auf die Ereignisse hatte.
    Borl wagte einen Vorstoß.
    „Wo befinde ich mich?" erkundigte er sich. „In einer Raumstation? Wer bist du wirklich?"
    „Vergiß diese Fragen!" befahl das LARD. Sein Symbol erlosch, der Bildschirm wurde zugeklappt und eingefahren. Borl stand ein wenig ratlos da und überlegte, was er jetzt tun sollte.
    Die Entscheidung wurde ihm von Peyko abgenommen, der wieder auftauchte und ihm zuwinkte.
    Eskortiert von dem Asogenen und den Flugrobotern gelangte Hyta-wath Borl in das Gefängnis zu den anderen zurück. Auch Tarmair und Cainstor

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