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0884 - Sklaven der Hölle

0884 - Sklaven der Hölle

Titel: 0884 - Sklaven der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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blutleere Leichen vorfand.
    Doch die Erzieherinnen… und die Kinder selbst… sie hatten Sinje-Li erbitterten Widerstand entgegen gebracht. Schlussendlich war sie mit der Geliebten van Zants geflohen. So war die Niederlage doch nicht vollkommen gewesen, auch wenn das die Schmach nicht wettmachte.
    Dieses Kind… diese kleine Junge… - er hatte Sinje-Li seine Finger gegen die Stirn gedrückt, und in einer grässlichen Explosion der Emotionen war alles an die Oberfläche gespült worden. All das, was sie hatte verdrängen wollen. Dieser Junge - was für Fähigkeiten besaß er? Sinje-Li bereitete alleine der Gedanke an das Kind noch jetzt wirkliche Furcht.
    Die Tür der Hütte wurde aufgestoßen. Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit trat Zoltan Yorick ein. »Komm nach draußen. Du kannst uns helfen. Wenn du schon hier bist, dann erwarte ich Unterstützung durch dich. Die Sklaven sind heute unruhig. Du kannst helfen, sie zu züchtigen.« Er wartete keine Antwort ab, verschwand augenblicklich wieder.
    Sinje-Li blickte zu Rola hin. Sie konnte diese Menschenfrau sicher unbeaufsichtigt lassen. Es war eh kaum noch wirkliches Leben in ihr. Wirkliches Leben … Sinje-Li glaubte sich daran schwach zu erinnern, doch das verdrängte sie rasch wieder.
    Sie folgte ihrem Herrn auf den Markt. Die Sklaven züchtigen?
    Vielleicht brachte sie das wieder ein wenig zu sich selbst…
    ***
    Professor Zamorra hatte die komplette Beleuchtung rund um den Pool des Château Montagne abgeschaltet. Aus dem Gebäude selbst drang nur schwacher Lichtschein. Der Sternenhimmel versteckte sich äußerst erfolgreich hinter Wolkenbergen; eine Übung, die er in den vergangenen Monaten ausreichend geprobt hatte - er beherrschte sie geradezu perfekt.
    Zamorra fror. Es war kurz nach Mitternacht, die Temperaturen gingen in den Keller, er war müde… keine gute Aufzählung, doch das half jetzt alles nichts.
    1. Den ganzen Abend lang hatte er sich mit Daten und anderen Aufzeichnungen herumgeschlagen, hatte Telefonate geführt, Mails abgefasst. Dennoch war er zu keinem greifbaren Ergebnis gekommen, zu keiner Lösung seiner Probleme, die da hießen: Wo war Dalius Laertes?
    2. Wie konnten er und sein Team Artimus van Zant aus seiner misslichen Lage befreien?
    Dass sich Laertes immer wieder einmal unauffindbar machte, war für den Parapsychologen ja nicht neu. Dennoch hätte er ihn gerade jetzt so gut hier brauchen können. Laertes war in Sachen weiße Städte sicher mindestens so kompetent wie er selbst. Vielleicht sogar urteilsfähiger, denn Zamorra kannte niemanden, der es geschafft hatte, die Wurzel einer dieser Städte komplett auszuschalten… mit Ausnahme von Dalius Laertes eben.
    Was Artimus van Zant betraf, so wusste Zamorra nur zu genau, wo der sich aufhielt. Die Welt hieß Parom, war die zweite Knotenwelt im Plan der weißen Städte, besser gesagt: im Plan der geheimnisvollen Herrscher. Van Zant, Zamorra und Vinca von Parom - der Krieger der Stadt - hatten es geschafft, durch Paroms Unterwelt in den Kokon einzudringen, der das Zentrum der Planet umspannenden Stadt einfasste. Das Ziel dieser Aktion war die Befreiung von Vincas Frau Lakir gewesen, die dort gegen ihren Willen festgehalten wurde.
    Ein Irrtum, denn Lakir schien von der guten Sache der weißen Städte plötzlich wieder gänzlich erfüllt zu sein. Zamorra wurde durch einen Trick Vincas zurück zu Erde geschleudert, doch die beiden Krieger blieben im Kokon - ohne Chance auf Flucht…
    Zamorra vertraute voll und ganz auf van Zants Fähigkeiten - nicht zum ersten Mal war der Physiker auf sich allein gestellt. Artimus war ungeheuer anpassungsfähig, auch wenn er selbst das meist nicht so sah. Zamorra konnte den Freund gut einschätzen. Von daher war er sicher, dass van Zant auf Zamorras Hilfe noch eine kurze Zeit verzichten konnte.
    Ohne Laertes sah der Parapsychologe eh keine Chance, sich gegen die Kokon-Barriere zu stemmen, sie zu überwinden, und anschließend den Kampf gegen die Praetoren zu bestehen. Mit diesen Kreaturen war nicht zu spaßen, schon einen von ihnen zu besiegen war ein kaum machbares Unterfangen. Im Kokon mochte es Dutzende von ihnen geben - inklusive ihrem Anführer, der ein Fall für sich war.
    Nein, Zamorra hatte sich entschieden. Es gab eine andere Person, die seiner Hilfe bedurfte - dringend! Rola DiBurn, die junge Frau, für die van Zant unübersehbar eine ganze Menge zu empfinden schien, war das Opfer der Vampirattacke auf no tears geworden, dem Trust, den Artimus und

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