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0884 - Sklaven der Hölle

0884 - Sklaven der Hölle

Titel: 0884 - Sklaven der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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diesen Wicht hier angeschleppt hat. Reiner Ausschuss - so etwas gehört einfach nicht auf Yoricks Markt.« Der Vampir war voll in seinem Element.
    »Er wird keinen leichten Tod bei euch finden, nicht wahr?«
    Die Amazone und Yorick blickten erstaunt zu Sinje-Li, die sich ungefragt eingemischt hatte.
    Die Kriegerin feixte die schöne Vampirin an. »Nein, sicher nicht. Wir kennen da ein paar hübsche Spiele, weißt du, Langzahn? Nun, zu allen wird er nicht taugen - wenn du mich verstehst - aber für ein oder zwei Abende sollte er reichen. Aber was geht es dich an?«
    Sinje-Li trat nahe an die Amazone heran. »Nichts - und alles. Ich mache dir einen Vorschlag.« Sinje-Li spürte den drohenden Blick Yoricks, doch sie ignorierte ihn. »Suche dir sieben kräftige Männer aus, nicht sechs - den Mehrbetrag zahle ich an Yorick. Dann nimmst du deine Hengste und ziehst deiner Wege. Den Jungen überlässt du mir - ich werde ihn vor deinen Augen töten, wenn du es wünscht, aber du wirst deine Folterspielchen ganz sicher nicht an ihm erproben. Was sagst du dazu?«
    Die Amazone war sprachlos, doch das vorgeschlagene Geschäft war nicht einmal übel. Dennoch konnte sie keinen Rückzieher machen, nicht unter den Augen ihrer Schwestern.
    »Ich sage, dass ich dir deine Blutzähne einschlagen werde, du…«
    Weiter kam sie nicht, denn Sinje-Lis rechte Hand krallte sich im gleichen Moment um ihren Hals. Langsam drückte die Vampirin zu. Die Amazone wollte ihr Schwert aus der Scheide reißen, doch in den Augen der Blutsaugerin sah sie etwas, das ihr zeigte, dass dies die letzte Bewegung ihres Lebens sein würde. Die Hand glich einem Schraubstock - eine solche Kraft war unglaublich, wenn sie aus einem so überaus schlanken Körper kam. Die alte Amazone wollte noch ein wenig leben…
    Mit einer Handbewegung hielt sie ihre Schwestern zurück, die sich einmischen wollten. Röchelnd kamen die Worte aus dem Mund der Kriegerin.
    »Gut, der Handel gilt. Sieben Männer - und du tötest den Wicht… jetzt und hier.«
    Sinje-Li gab den Hals der Frau frei. Ehe Zoltan Yorick eingreifen konnte, wandte sie sich dem Jungen zu. »Ich mache es schmerzlos - immer noch besser, als alles, was du zu erwarten hättest.« Sinje-Li trat hinter den Schmächtigen, der sich nicht zu rühren wagte. Mit einem einzigen Ruck ihrer Hände brach sie ihm das Genick.
    Die Meute neugieriger Wesen, die sich bereits gebildet hatte, verstreute sich rasch. Die Amazonen legten den sieben Sklaven ihre Ketten an. Ohne auch nur noch ein weiteres Wort zu verlieren, tauchten sie mit ihrer Beute im Gewimmel des Marktes unter.
    Zoltan Yorick wandte sich zu Sinje-Li.
    »Morgen bist du mitsamt deiner Gefangenen von hier verschwunden. Und lass dich hier erst wieder blicken, wenn ich es dir befehle.«
    Sinje-Li blickte ihn fest an. »Wenn du mir den Clanschutz verweigerst, Yorick, dann siehst du mich überhaupt nie wieder. Dann ist es vorbei mit den schönen Summen, die ich dir einbringe, wenn du mich für andere auf Beute oder Raub ansetzt. Überlege es dir gut. Eine wie mich findest du nie wieder.«
    Sinje-Li wandte sich um, ließ ihren Clanherren einfach stehen.
    ***
    Sinje-Li schloss die Tür der Hütte hinter sich.
    Ein Blick auf ihre Gefangene zeigte ihr, dass Rola DiBurn wach war. Still und unbeweglich hockte sie auf dem Boden, sah Sinje-Li direkt an.
    Die Vampirin ignorierte sie, denn sie hatte mit sich selbst genug zu tun. Es fiel ihr ungeheuer schwer sich zu beherrschen. Am liebsten hätte sie all ihre Aggression aus sich herausgelassen, hätte diese elende Behausung in ihre Einzelteile zerlegt.
    Warum konnte ich es nicht zulassen? Warum nicht?
    Das Leben des Mickerlings da draußen hatte keinerlei Bedeutung für Sinje-Li gehabt. Kein Leben hatte eine Bedeutung für sie - unzählige hatte sie bereits beendet, ohne je eine Emotion dabei zu verspüren. Sie hatte den Jungen getötet, was sicher einem Gnadenakt für ihn gleichkam. Aber Folter und Qualen? Schläge, Erniedrigungen… bis hin zum letzten Akt. Sinje-Li wusste genug über die Perversitäten einiger Amazonenstämme.
    Vielleicht… weil er Haan ähnlich sah? Weil Haan…
    »Warum hast du das getan?«
    Sinje-Li zuckte zusammen, fuhr herum, war mit wenigen Schritten bei ihrer Gefangenen. Hart riss sie Rola an den Haaren in die Höhe. »Was hast du gesagt?«
    Rola DiBurn zeigte keine Furcht. Das war vorbei, denn ihr war längst klar, dass ihr Leben keinen Cent mehr wert war. »Warum? Warum hast du den Jungen den Frauen nicht

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