0885 - Kampf in der PAN-THAU-RA
„Ist es nicht eigenartig, daß die BASIS und dte SOL beinahe gleichzeitig hier eingetroffen sind?" hatte Ganerc-Callibso staunend gefragt, nachdem er Boris Geschichte gehört hatte. „Das beweist einmal mehr, wie tief die Menschheit in diese Entwicklung verstrickt ist."
Danach hatten sie überlegt, wie sie aus dem Gefängnis entkommen konnten. Mit Ganerc-Callibso besaßen sie nun einen Verbündeten, der sich an Bord eines Sporenschiffs genau auskannte. Dieses Wissen nutzte ihnen jedoch wenig, solange sie hier gefangen waren. „Immerhin besitze ich noch den Anzug der Vernichtung", unterbrach Ganerc-Callibso die Gedanken des Jägers von Vorcher Pool. „Ich bin überzeugt davon, daß er uns noch eine große Hilfe sein wird."
„Ich würde mich nicht allzu sehr darauf verlassen", meinte Demeter skeptisch. „Du weißt ja nicht einmal, wie der Anzug sich in verschiedenen Situationen verhält. Immerhin konnte er nicht verhindern, daß man dich gefangennahm."
„Das ist zwar richtig, aber angesichts der Vorteile, die mir durch das Zusammensein mit euch entstanden sind, frage ich mich, ob die Passivität des Anzugs nicht die richtige Verhaltensweise war."
Borl verzog das Gesicht. Er registrierte nicht zum erstenmal, daß der Zeitlose von seinem Anzug wie von etwas Lebendem sprach. Der Zwerg war ein seltsames Wesen, dem Borl ein verschrobenes Verhalten zuzubilligen bereit war, aber in seiner Begeisterung für den Anzug ging Ganerc-Callibso zweifellos zu weit. „Rufen wir uns ins Gedächtnis zurück, was uns zum besseren Verständnis unserer derzeitigen Lage helfen könnte", schlug Borl vor. „Wir befinden uns offensichtlich in der Gefangenschaft der Malgonen. Das scheinen kriegerische Biophore-Wesen zu sein, die ihrerseits unter dem Kommando der Ansken stehen. Über die Ansken haben wir nicht viel in Erfahrung bringen können, aber sie sind zweifellos eine herrschende Gruppe in den oberen zwölf Dreizehnteln der PAN-THAU-RA. Vielleicht besitzen sie sogar die absolute Macht. Sie könnten auch für den Mißbrauch der Sporen verantwortlich sein."
Er sprach jetzt fast immer in Interkosmo, damit Ganerc-Callibso ihn verstehen konnte. Demeter übersetzte alles, was gesprochen wurde, für Plondfair ins Wyngerische. „Nach allem, was ich von euch weiß, muß früher einmal das LARD die Herrschaft in der gesamten PAN-THAU-RA ausgeübt haben", sagte der Zwerg. „Das ist eine Vermutung", entgegnete Borl. „Sie scheint aber genauso zuzutreffen wie der Verdacht, das Alles-Rad und das LARD könnten ein und dieselbe Institution sein. Wir wissen nicht, wer oder was sich hinter diesen Begriffen verbirgt. Selbst Callibso, der die Geschichte dieses Schiffes kennt, kann es nicht sagen."
„Irgendwann wurde das LARD in jenes Gebiet zurückgedrängt, das jetzt Quostoht genannt wird", setzte der ehemalige Mächtige die Überlegungen fort. „Die Ansken traten an seine Stelle. Wir erleben offensichtlich eine Phase, in der das LARD und die Ansken um den Besitz des ganzen Schiffes kämpfen."
„Dabei scheint das LARD von unserem Standpunkt aus das kleinere Übel zu sein", warf Demeter ein. „Jedenfalls ist uns nichts von Absichten des LARD bekannt, Biophore-Wesen aus der PAN-THAU-RA auszuschleusen."
Ganerc-Callibso machte eine entschiedene Handbewegung. „Laßt uns über Möglichkeiten einer Flucht reden", schlug er vor. „Das Schiff, mit dem ich hergekommen bin, ist an der Außenhülle der PAN-THAU-RA verankert. Es ist zu klein, um mehr als einen von uns aufzunehmen.
Das heißt, daß wir ein Beiboot der PAN-THAU-RA stehlen müssen."
„Dazu müssen wir in einen Hangar vordringen", sagte Borl. „Du wirst uns führen müssen, Callibso."
„Das sind doch alles nur Theorien!" rief Plondfair ärgerlich, nachdem man ihm alles übersetzt hatte. „Es ist geradezu lächerlich, über Hangars und Beiboote zu reden, solange wir hier festsitzen."
„Es wird eine Gelegenheit zum Ausbruch geben", sagte Borl überzeugt. „Dann müssen wir uns über unser weiteres Vorgehen im klaren sein, denn wir werden danach kaum noch Gelegenheit zum Diskutieren finden."
„Wir wissen nichts über die Mentalität unserer Gegner", sagte Demeter. „Es ist also durchaus möglich, daß man uns vergessen hat oder sich aus uns unbekannten Gründen nicht mehr um uns kümmern wird."
„Wenn in den nächsten Stunden nichts geschieht, werde ich versuchen, meinen Anzug zu aktivieren und irgend etwas zu erreichen", versprach der Zeitlose. „Vielleicht kannst du
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