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0886 - Der U-Bahn-Schreck

0886 - Der U-Bahn-Schreck

Titel: 0886 - Der U-Bahn-Schreck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beide!
    Böse Blicke von seifen der Toten. Kein Atem, der aus dem Mund fuhr.
    Maria bewegte ihre Lippen, als wollte sie der anderen etwas sagen, doch sie wußte nicht, was.
    Alte Bannsprüche und Formeln, auch die alten Gebete, das alles kannte sie, aber ihr fielen die Texte nicht mehr ein. Sie war blockiert und deshalb hilflos geworden.
    Das wußte auch Lucy. Sie lächelte. Sic kam noch näher, und sie streckte dabei ihren rechten Arm aus. Dann lenkte sie ihn und ihre griffbereite Hand. Sie fand einen Platz auf der linken Schulter der Wahrsagerin.
    Jeden einzelnen Finger spürte Maria, so stark drückte er durch den Stoff gegen ihre Haut.
    »Ich habe dich…«
    Maria schwieg.
    »Und ich werde dich töten!«
    Die Wahrsagerin sagte kein Wort. Sie hörte hinter sich ein typisches Brausen. Es war der Vorbote eines einfahrenden Zuges, und auch um die beiden herum verdichtete sich die Traube der Fahrgäste. Doch niemand nahm Notiz von ihnen.
    Endlich fand Maria Worte. »Nein, du darfst nicht mehr leben. Du bist es nicht wert. Du bist kein Mensch mehr, hörst du?«
    Lucy lachte. Sie verstärkte ihren Griff und drehte die wesentlich kleinere Frau dabei herum, damit sie mit dem Rücken zum Bahnsteig stand.
    Das war auch der Moment, wo Lady Sarah ihre neue Verbündete entdeckt hatte.
    »Maria!« schrie sie und rannte los…
    ***
    Die Zeit drängte. Das wußten Suko und ich genau, und wir wußten auch, wie quälend es war, sich durch den chaotischen Verkehr zu wühlen.
    Der Anruf hatte uns noch im Wagen erwischt. Wenig später waren wir da nicht mehr zu finden, denn ich hatte den Rover kurzerhand nahe einer UBahn-Station geparkt, wir waren ausgestiegen und in die Tiefe gehetzt.
    Mit der Bahn kamen wir rascher ans Ziel. Es waren nur zwei Stationen bis zum Piccadilly.
    Diesmal war uns sogar das Glück hold. Als wir den Bahnsteig erreichten, lief der Zug gerade ein.
    Himmel, wie lange dauerte es denn, bis alle Fahrgäste ausgestiegen waren! Wir standen wie unter Strom, warteten, zitterten, drängten uns dann vor, was nicht ohne Proteste bei den anderen und mit Entschuldigungen bei uns ablief, gingen nicht tiefer in den Wagen hinein, sondern blieben nahe der Tür stehen.
    »Was hast du für ein Gefühl?« fragte Suko.
    »Wie meinst du das?«
    »Kommen wir zu spät?«
    »Ich hoffe es nicht.«
    Mein Freund nickte. Keiner stieg mehr ein; die Türen schwappten zu.
    Endlich ging es weiter!
    Ein sanfter Ruck, dann nahm der Zug Fahrt auf. Jetzt konnten wir nur noch hoffen, daß unser Plan aufging und das Wesen nicht durchgedreht hatte…
    ***
    Wäre ich doch vierzig Jahre jünger! schoß es der Horror-Oma durch den Kopf.
    Sie war es nicht, sie kam nicht mehr so schnell voran, wie es hätte sein müssen. Bei jedem Schritt hatte sie den Eindruck, als wollte jemand ihre Füße zurückhalten.
    Sie ruderte mit den Armen, bahnte sich so ihren Weg. Den Namen der Wahrsagerin hatte sie mittlerweile schon dreimal gerufen, ohne daß ihr ein Erfolg vergönnt worden wäre.
    Maria konnte nicht mehr aus eigener Kraft handeln. Sie befand sich in der Gewalt dieses Monstrums, das nicht losließ. Lucy hatte die Wahrsagerin sogar zu den Schienen hin gedreht, und was das bedeuten konnte, darüber wollte Sarah Goldwyn erst gar nicht nachdenken.
    Sie rannte noch immer. Sie keuchte. Die Lungen schmerzten. So etwas war sie nicht gewohnt.
    Weg mit den Menschen, die ihr wie starre Säulen im Weg standen. Freie Bahn, schneller, noch schneller.
    Ich kann nicht mehr! schoß es ihr durch den Kopf. Wieder wollte sie den Namen schreien und brachte nur ein Krächzen zustande.
    Und dann tauchte der Zug auf.
    Ein Ungeheuer, ein stählernes Monstrum. Der Zug fuhr in den Bahnsteig ein. Er war schnell, so verdammt schnell. Sarah bekam es mit, sie sah alles, und sie sah auch, wie Maria plötzlich einen harten Stoß versetzt bekam und zurück taumelte…
    Der Zug war schon zur Stelle!
    ***
    »Du bist tot! Du bist tot! Du bist tot!« Sie wiederholte immer wieder diesen einen Satz und hatte den Griff ihrer Klaue gleichzeitig noch verstärkt.
    Maria bekam jedes Wort mit. Sie wollte es nicht glauben, daß alles nur ihr galt. Aber es gab keinen anderen in der Nähe, und Lucy drückte sie noch weiter herum.
    Das Gleis… der Zug!
    Marias Augen weiteten sich in vorausschauender Panik, während Lucy Travers Gesichtsausdruck gleichgeblieben war. Kalt, abgebrüht und mörderisch.
    Das Geräusch des einfahrenden Zugs erwischte die Ohren der Wahrsagerin. Sie ahnte den mächtigen langen

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