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0887 - Das Horror-Pendel

0887 - Das Horror-Pendel

Titel: 0887 - Das Horror-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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habe ich eine Telefonnummer parat. Ich werde sie Ihnen nennen – und nicht aufschreiben. Bitte prägen Sie sich die Nummer ein. Es ist ein Anschluß hier in Hamburg.«
    Harry bekam die Nummer zweimal gesagt, wiederholte sie, und Brinkmann war zufrieden. Er stand auf. »Dann kann ich Ihnen wirklich nur viel Glück für die Zukunft wünschen. Wir wissen, daß es ein vertrackter Fall ist, aber wir wissen auch, daß Sie zu den besten Mitarbeitern gehören, Herr Stahl.« Er reichte Harry, der sich ebenfalls erhoben hatte, über den Tisch hinweg die Hand.
    »Dann werde ich zunächst einer gewissen Karin Hollmann einen Besuch abstatten.«
    »Tun Sie das. Die Adresse finden Sie im Hamburger Telefonbuch.« Brinkmann nickte. »Wir hören wieder voneinander.« Er nickte Harry zu und ging weg.
    Stahl schaute ihm nach. Typen wie Brinkmann waren es, die ihn über seinen Job immer wieder nachdenken ließen. Kalte Charaktere, für die nur der Erfolg zählte. Nur wer ihn hatte, stand oben.
    Und ob Harry in diesem Fall Erfolg haben würde, das wußte er nicht. Sechs Menschen, die innerhalb von sechs Jahren verschwunden waren, wiederzufinden oder ihr Schicksal aufzuklären, war so gut wie unmöglich.
    Harry schüttelte den Kopf, leerte seine Tasse, ließ sich die Rechnung bringen, unterschrieb sie und besorgte sich dann ein Telefonbuch, um die Anschrift einer gewissen Karin Hollmann herauszufinden…
    ***
    Hinter Heinz Hollmann schwappte die Tür so schnell wieder zu, daß er sich erschreckte.
    Er war allein.
    Er stand in der Dunkelheit, in der er die berühmte Hand nicht vor Augen sehen konnte, und Hollmann versuchte, sich an seinen ersten Besuch im Psycho-Haus zu erinnern, besonders daran, wie es nach dem Betreten weitergegangen war.
    Da war eine Treppe gewesen.
    Aber wo? Rechts, links?
    Noch ging ihm die Tür nicht aus dem Sinn. Er drehte sich um und streckte zugleich die Arme aus. Sehr bald schon hatten seine Hände das Holz gefunden. Ein kurzer Druck…
    Nichts!
    Sie ließ sich nicht öffnen, als hätte sie jemand von außen verriegelt.
    Heinz Hollmann wußte mit einer schon erschreckenden Bestimmtheit, daß es keinen Sinn machte, wenn er es noch einmal und dann mit Gewalt versuchte. Er würde die Tür nicht mehr öffnen können und mußte sich der Tatsache stellen, daß er ein Gefangener war.
    Ein Opfer im Psycho-Haus!
    Ihn schauderte, und sein Herz schlug schneller. Er spürte jedes Pochen wie einen harten Druck unter der Schädeldecke. Vergeblich schaute er sich nach einer Lichtquelle um. Es gab sie nicht. Die Dunkelheit zwischen diesen staubig und muffig riechenden Wänden war wie Schleim, der sich einmal festgesetzt hatte und sich nicht so ohne weiteres vertreiben ließ.
    Also den Weg noch einmal abschreiten, das Schreien erleben, das gräßliche Lachen, die imitierte Teufelsstimme, die ihm befahl, in die Höhle zu fahren, dem Mittelpunkt der Erde entgegen, wo das absolute Grauen lauerte und es kein Entrinnen mehr gab. All das hatte er schon einmal erlebt, allerdings zusammen mit seinen Kollegen, und da hatten sie alle gelacht, sich köstlich amüsiert und versucht, sich noch gegenseitig Angst zu machen.
    Heute war er allein.
    Und draußen war Nacht. Eine kalte, finstere Nacht, durch die kein Mensch ging.
    Hollmann schüttelte sich. Er spürte den Druck hinter seinen Augen und hatte das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Er glaubte, jemand in seiner Nähe zu wissen.
    Die Stille war lähmend. Hollmann hielt den Atem an.
    Kein fremdes Geräusch unterbrach sie. Daß er von einem Feind beobachtet wurde, stimmte wohl nicht so ganz, das hatte er sich nur eingebildet. Und doch war etwas da.
    Hollmann verzog den Mund wie ein Kind, das kurz vor dem Weinen steht. Er spürte die leichten Kopfschmerzen, ging allerdings darüber hinweg und schalt sich selbst einen Narren, daß er sich so überaus ängstlich verhalten hatte.
    Verflucht, er war erwachsen, für ihn brauchte niemand mehr zu entscheiden, er konnte tun und lassen, was er wollte.
    Konnte er das tatsächlich?
    Nein, es hatte keinen Sinn, wenn er sich selbst belog. Aus freien Stücken war er nicht in dieses Psycho-Haus zurückgekehrt, da steckte etwas anderes dahinter, eine andere Kraft, eine Macht. Nicht grundlos hatte er die Stimme in seinem Kopf gehört, die ihn wieder hergelockt hatte.
    Jetzt war sie verschwunden.
    Hollmann war trotz seiner angespannten Situation Realist geblieben. Er glaubte nicht daran, daß sich die Stimme, ein Geist oder wer auch immer zurückgezogen

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