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0887 - Das Horror-Pendel

0887 - Das Horror-Pendel

Titel: 0887 - Das Horror-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gedreht gehabt, um der höllischen Schneide entwischen zu können. Sie hatte ihn trotzdem an der Schulter erwischt, und noch immer lag er in derselben Haltung, wobei die Beine über den rechten Rand des Tisches hinweg nach unten hingen.
    Das Pendel kehrte zurück.
    Es war wieder tiefer gesackt, es würde die Wunde vergrößern!
    Ich handelte.
    Mit einem Sprung hatte ich den Tisch erreicht. Ich mußte den Mann noch einmal leiden lassen, und der schwere Gegenstand wischte auch über den Tischrand hinweg, erreichte den Körper, schnitt in seine Schulter.
    Der Mann stöhnte und zuckte zugleich.
    Ich aber stieß mich ab.
    Wie ein Artist gegen seine schwankende Leiter, so sprang ich auf das Pendel zu. Ich hatte mich dabei nur auf die Stange konzentriert.
    Das Glück war mir hold. Ich kriegte sie tatsächlich mit beiden Händen zu fassen, klammerte mich fest und zog gleichzeitig die Beine hoch, um mich mit den Füßen auf der Oberseite des halbmondförmigen Pendels abzustützen.
    Das gelang.
    Das mörderische Pendel riß mich mit nach vorn. Es hatte mich als Beute akzeptiert, was mir auch nichts ausmachte. Ich wollte nur den Mechanismus finden, der sich über mir befinden mußte, um das verdammte Ding zu stoppen.
    Wie wir es früher als Kinder in der Schule getan hatten, so kletterte ich an der Stange hoch und der Decke entgegen, wo es ziemlich düster war, wo sich allerdings auch etwas bewegte.
    Es folgte der Ruck!
    Das Pendel sackte tiefer.
    Danach kam der Gegenschwung.
    Stoppen konnte ich ihn nicht mehr. Der Mann würde den vierten Schnitt erleiden.
    Wieviel hielt er aus?
    Ich machte mir darüber keine Gedanken mehr. Sie lenkten mich einfach zu stark ab, und so schnell wie möglich kletterte ich in die Höhe, der Mechanik entgegen…
    ***
    Das halte ich nicht aus! Das ist der nackte Wahnsinn! Das ist das Grauen pur! So etwas darf es einfach nicht geben! Die Gedanken überschlugen sich in Harrys Kopf. Er war gezwungen, zuzuschauen, er konnte nicht wegsehen, auch wenn er es gewollt hätte. Das war einfach nicht möglich. Vor ihm zeichnete sich die Faszination des Schreckens ab, und er war Zeuge, wie ein Mann versuchte, diese Schrecken zu stoppen, bevor dieser ein weiteres Opfer zu sich holen konnte.
    Eben John Sinclair!
    Harry, der Zuschauer, drückte ihm die Daumen. Er schüttelte sogar den Kopf, er nickte ihm zu. Er tat alles, er feuerte ihn auch an, aber er konnte John nicht helfen.
    Den Tisch hatte er nicht umstoßen können. Zwar sprudelte kein Blut aus den Wunden des Gefesselten, aber selbst Harry sah die roten Streifen auf der Brust und auch am rechten Oberarm. Der Mann hatte sich in seiner Verzweiflung über seinen Sterbeplatz hinweggewälzt, um ein so kleines Ziel wie möglich zu bieten, aber er konnte dem mörderischen Pendel nicht entwischen.
    Es war schneller, es war genau eingestellt, es würde ihn immer erwischen, egal, wo er lag.
    John versuchte jetzt alles. Er griff buchstäblich zum letzten Mittel, als er auf den Tisch kletterte, sich abstieß und sich an der Pendelstange festklammerte.
    »O je, gütiger Himmel…« Nur mehr Gestammel drang aus dem Mund des fernen Zuschauers.
    Harry Stahl dachte an gar nichts mehr. Er stand in seinem Verlies, er schwitzte, die Furcht hatte ihn starr werden lassen. Sein Gesicht war nur mehr eine einzige Maske, und der Ausdruck unterschied sich kaum von dem des Gefolterten.
    Er hörte sich flüstern, aber er konnte nicht einmal sagen, welchen Namen er aussprach.
    Etwas knurrte hinter ihm.
    Harry achtete nicht darauf. Er sah die Gestalt nicht, die das Verlies betreten hatte und sich geräuschlos auf Harry Stahl zubewegte.
    Das Gesicht des neu Eingetretenen verzog sich zu einem bösen Grinsen. Er bewegte die Nase, als wollte er schnuppern und zugleich den Geruch eines Menschen und den des Todes wahrnehmen.
    Dann blieb er stehen.
    »He!« Sein Ruf war nur ein Zischen.
    Harry reagierte nicht. Er schaute John Sinclair zu, wie der an der Pendelstange hochkletterte, um zu versuchen, dieses tödliche Gerät zu stoppen.
    Der andere Mann ärgerte sich, weil Harry nicht reagierte. Er streckte den Arm aus und tippte Stahl auf die Schulter.
    Genau diese Berührung riß Harry Stahl aus seiner Starre heraus.
    Ihm kam es vor, als hätte sich in seinem Kopf eine Alarmglocke gemeldet. Er drehte sich sehr schnell um und kam sich in seinen Bewegungen doch irgendwie behindert vor, weil er noch zu sehr unter den Eindrücken des Gesehenen stand.
    Der Kerl aus dem Vorraum grinste ihn an. Sein

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