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0887 - Das Horror-Pendel

0887 - Das Horror-Pendel

Titel: 0887 - Das Horror-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte. Sie war nach wie vor vorhanden, und sie mußte in den Wänden dieses verdammten Psycho-Hauses stecken.
    Wänden…
    Beinahe hätte er gelacht. Es gab keine Wände für ihn, denn er sah sie nicht. Umhüllt von der absoluten Schwärze kam er sich vor wie in einem leeren Raum stehend, in einem Nichts, und er wunderte sich sogar darüber, daß er noch Widerstand an seinen Füßen spürte.
    »Ich muß weiter«, flüsterte er. »Ich muß weiter…«
    Aber nicht in der Finsternis.
    Zwar zählte Hollmann nicht zu den Rauchern, ein Feuerzeug aber trug er immer bei sich. Es steckte in seiner rechten Hosentasche, ein schmales, billiges Ding, wie man es unter einer Mark kaufen konnte. Er holte es hervor, drehte das kleine Rad, die Flamme erschien und riß ein Loch in die Finsternis. Neben sich sah er eine Wand.
    Schatten huschten darüber hinweg wie unheimliche Geister. Da seine Hand mit dem Feuerzeug leicht zitterte, bewegten sich auch die Schatten und schufen immer neue Figuren, die lautlos an den Wänden entlangstrichen. Er ging zwei Schritte vor, dabei senkte er den rechten Arm, damit die Flamme auch den Boden vor seinen Füßen erhellte.
    Es war so, wie er es sich gedacht hatte. Nur eine Armlänge entfernt befand sich die erste Stufe, die zu einer kleinen verwinkelten Treppe gehörte. Der Besucher mußte sie hinabsteigen und geriet dabei an Widerstände, die wie starre Schlangen in der Luft hingen, und Hollmann schon sehr bald berührten, als er die Stufe betreten hatte.
    Ein harter Widerstand hatte sich vor seine Schulter gelegt. Er spürte die Kälte des Metalls an seinem Hals wie einen Finger aus Eis. Er drückte die Stange weiter, sie prallte mit einer anderen zusammen, was wiederum ein klingendes Geräusch hinterließ, das sich dann vervielfältigte, als er nach weiteren Stangen faßte und sie mit beiden Händen von sich wegdrückte.
    Unwillkürlich duckte er sich. Das Feuerzeug hatte er wieder verschwinden lassen. In der dichten Finsternis tastete er sich weiter vor, die Stangen hingen so dicht beieinander, daß er ihnen nicht ausweichen konnte.
    Immer wieder schwangen sie ihm entgegen, klingelten zusammen, drückten sich durch seine Bewegungen zur Seite, auch wieder zurück, und das Geläut begleitete ihn, als stünde er bereits in einer Vorhölle, wo die Diener des Teufels auf knöchernen Instrumenten spielten und diese Töne erzeugten.
    Auf der letzten Stufe rutschte er noch aus, hatte aber das Glück, daß er sich noch fangen konnte, blieb stehen, atmete tief und laut durch, wobei er feststellte, daß ihm der Schweiß aus den Poren getreten war.
    Die Furcht hatte ihn schwitzen lassen, und sie trieb ihn immer tiefer hinein in das Haus, in das Zentrum, in die absolute Finsternis.
    Hollmann glaubte daran, daß sie blieb. Der Gedanke hatte sich in seinem Kopf festgesetzt, wahrscheinlich schrak er deshalb zusammen, als plötzlich vor ihm ein grelles Licht aufflammte.
    Es war in einem Glaskasten gefangen, und es fiel von vier Seiten auf ein schauriges Gebilde.
    Ein perfekt nachgebildeter Menschenkopf starrte ihn an. Ein altes, grauweißes Gesicht, struppige Haare und eine blutbefleckte Gesichtshaut.
    Der Kopf stand auf einer Holzplatte. Einen Körper dazu gab es nicht. Der Kopf war durch einen Schlag vom Körper abgetrennt worden, er schwamm im Blut. So gut nachgemacht, daß es schon wie echt wirkte.
    Hollmann schüttelte sich und ging weiter. Zwei Schritte weiter fiel die Dunkelheit wieder über ihm zusammen, und jetzt war er darauf gefaßt, auch die anderen grauenerregenden Dinge zu sehen, die aufleuchteten, wenn der Besucher einen bestimmten Kontakt unterbrach.
    Er irrte sich.
    Heinz Hollmann, der hin und wieder das Feuerzeug als Hilfsmittel benutzte, blieb ein Einsamer, er blieb allein, die künstlichen und doch so echten Monstren hielten sich zurück, auch als er über einen weichen, welligen Boden schritt, passierte nichts.
    Dann mußte er eine Treppe hoch.
    Wieder klingelten die Stahlstangen gegeneinander. Wieder behinderten sie ihn. Er räumte sie zur Seite, sie waren starr, und doch hatte er manchmal den Eindruck, glitschige Aale zu berühren, aber das gaukelte ihm die Phantasie vor.
    Er ließ die Treppe hinter sich. Vor der letzten Stufe blieb er stehen. Wieder zuckte die kleine Flamme hoch. Sie riß das Loch, und Hollmann konnte sehen, daß er vor einer Tür stand.
    Normal?
    Schon, aber nicht in seinem Fall, denn wie eine heiße Dusche überfiel ihn die Furcht.
    Die Tür war der Eintritt. Die Tür war

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