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0887 - Die Verschollenen

Titel: 0887 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schwerkraft von mehr als 18 gund ein Druck von mehreren tausend Atmosphären.
    Dabei traten durch ständig schwankende Temperaturen in der Atmosphäre Turbulenzen auf, die für sauerstoffabhängige Intelligenzen einfach unvorstellbar waren. Kein terrahisches Raumschiff wäre in der Lage gewesen, auf Välgerspä-re zu landen.
    Morgdähn aber schien mit seinem Spezialschiff nicht die geringsten Schwierigkeiten zu haben.
    Er setzte die Geschwindigkeit allerdings erheblich herab, als die Gasmassen dichter wurden. Hin und wieder schüttelte sich das Raumschiff unter dem Ansturm der Massen, behielt jedoch ständig seinen Kurs bei.
    Rhodan beobachtete die Instrumente vor Morgdähn, der sich mit äußerster Ruhe und Gelassenheit bewegte. Nicht ein einziges Mal schaltete er überhastet. Eine in grünen und gelben Farbtönen leuchtende Scheibe diente ihm offenbar zur Orientierung. Der Terraner bemerkte, daß Morgdähn den Kurs stets korrigierte, wenn die Farbskala auf dieser Scheibe sich deutlich zum Gelben hin verschob.
    Die Bildschirme erloschen. Morgdähn flog nur noch nach den Angaben seiner Instrumente. Das überraschte weder Rhodan noch Atlan, da auf den Bildschirmen ohnehin nichts mehr zu erkennen war. Das Sonnenlicht war zu schwach, um die tieferen Schichten der Wasserstoffatmosphäre zu durchdringen.
    Rhodan versuchte, aus den Anzeigen der Instrumente abzulesen, was geschah. Es gelang ihm jedoch nicht, weil sie nach ihm völlig fremden und oft unlogisch erscheinenden Systemen arbeiteten.
    Das Schiff schwankte. Immer wieder schien es, als würde es von schweren Gegenständen getroffen und erschüttert. Rhodan fühlte sich im Sitz hin und her geworfen, und er war froh, daß die Sicherheitsgurte ihn so fest umschlangen.
    Morgdähn dagegen schien nichts von den Erschütterungen zu spüren. Er lag wie eine amorphe Masse in seinem Andrucksessel und schob nur hin und wieder einen Greifarm über das Instrumentenpult.
    Seine Bewegungen erschienen müde und schlaff, so als fehle ihm die nötige Kraft.
    Rhodan blickte Atlan an. Der Ar-konide war bleich, und seine Augen tränten vor Erregung.
    Perry sah ihm an, daß er das gleiche dachte wie er selbst auch.
    Ging es mit Morgdähn zu Ende? Waren sie ihm ausgerechnet zu einem Zeitpunkt begegnet, an dem seine Lebenskräfte erloschen?
    Rhodan fühlte, wie es ihm kalt über den Rücken lief. Er wußte, daß sie rettungslos verloren waren, wenn Morgdähn ausfiel. Weder er noch Atlan konnte das Spezialschiff fliegen. Sie waren noch nicht einmal in der Lage, es auf dieser Höhe zu halten.
    Rhodan war versucht, den Asoge-nen anzusprechen, um dabei etwas über seinen Zustand zu erfahren. Doch er wurde sich noch rechtzeitig dessen bewußt, daß er damit nichts erreichte und daß er sich nicht so verhalten hätte, wie es ein echter Suskohne getan hätte. Er mußte Morgdähn vertrauen oder mit ihm untergehen.
    Selten zuvor hatte er sich so hilflos gefühlt. Jetzt erschien es ihm unverantwortlich, sich auf das Täuschungsmanöver eingelassen zu haben.
    Immer wieder redete er sich ein, daß Morgdähn den Flug in die Atmosphäre von Välgerspäre nicht riskieren würde, wenn nicht alles in Ordnung war, und doch konnte er nicht verhindern, daß er bei jedern Stoß, den das Schiff erhielt, zusammenzuckte. Er hatte das Gefühl, daß sich das Schiff nicht mehr in Gasmassen bewegte, sondern durch dichte Materie.
    Nach einer unendlich erscheinenden Zeit wurde es ruhig. Die Lichter vor Morgdähn erloschen.
    Der Asogene richtete sich auf, warf die Sicherheitsgurte ab und erhob sich.
    „Wir sind da", verkündete er und verließ die Hauptleitzentrale. Rho-dan preßte die Lippen zusammen. Er ärgerte sich über sich selbst, weil er Angst gehabt hatte. Dadurch hatte er sich von wesentlichen Dingen ablenken lassen.
    Prüfend blickte er Atlan an. Der Arkonide lächelte still. In seinen Augen blitzte es auf. Ihm war es nicht anders ergangen als Rhodan.
    „Kein schönes Gefühl, wenn man in dieser Weise von einem anderen abhängig ist", sagte er leise.
    Sie folgten dem Asogeneri bis zur Schleuse.
    „Benötigen wir keine Schutzanzüge?" fragte er.
    „Sie sind nicht notwendig", erwiderte der Asogene. „Wir befinden uns bereits in der Schleusenkammer von Kermershäm."
    Das Schleusenschott fuhr zur Seite, und Rhodan stellte fest, daß sich die Schiffsschleuse schlauchartig verlängert hatte. Sie schritten hinter dem Asogenen her bis zum Schott am Ende des Schlauches. Das Schott glitt zur Seite, und die beiden

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