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0887 - Die Verschollenen

Titel: 0887 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Weg weiter durch einen schmalen Garig, dessen Wände mit eigenartig bizarren Darstellungen verziert wurden.
    Morgdähn öffnete eine Tür.
    Vor ihnen lag ein mit Polster- und Holzmöbeln ausgestatteter Wohnraum. Gedämpfte Musik klang ihnen entgegen.
    „Treten Sie ein", befahl der Asoge-ne.
    Danair und Gantelvair gehorchten. Sie überschritten die Türschwelle - und waren allein. Als sie sich umdrehten, sahen sie, daß sich die Tür bereits wieder geschlossen hatte.
    „Nicht gerade ein überwältigender Empfang", sagte Atlan-Gantelvair.
    „Was verlangst du?" fragte Danair. „Wir sind schließlich um mehr als zehntausend Jahre zu spät dran. Unter diesen Umständen kannst du keinen überwältigenden Empfang erwarten. Das Mißtrauen, das uns entgegenschlägt, ist nur natürlich."
    „Wahrscheinlich hast du recht", sagte der Arkonide. Er ließ sich auf eine Liege sinken und streckte sich darauf aus. „Ich bin zu ungeduldig. Dabei sollte ich doch im Verlauf der Jahrtausende gelernt haben, geduldig zu sein."
    Die Tür öffnete sich. Ein zierliches Mädchen trat ein. Es trug zwei mit einer rötlichen Flüssigkeit gefüllte Gläser auf einem Tablett. Sie setzte es auf dem Tisch ab und ging wieder zur Tür.
    „Danke", sagte Danair.
    Sie drehte sich um.
    „Ich führte nur einen Befehl aus", erwiderte sie ausdruckslos. „Mehr nicht."
    „Kannst du nicht ein wenig bleiben?" fragte Atlan-Gantelvair. „Man möchte schließlich auch mal etwas hören."
    Sie hatte offensichtlich Mühe, ihn zu verstehen, da er den suskohni-schen Dialekt sprach.
    „Ihr werdet gleich ausgiebig Gelegenheit haben, euch zu unterhalten", erklärte sie. „Wartet nur, bis der Sus-kohne zu euch kommt."
    Danach drehte sie sich um und verließ den Raum. Lautlos schloß sich die Tür hinter ihr.
    Bestürzt blickten die beiden Männer ihr nach. Sie glaubten, sich verhört zu haben.
    „Hat sie wirklich von einem Sus-kohnen gesprochen?" fragte Gantel-vair.
    „Sie hat", bestätigte Danair.
    Jetzt wurde das Warten zur Qual.
    Rhodan und Atlan durften nicht offen sprechen, da sie davon ausgehen mußten, daß sie abgehört wurden. Dabei wäre es gerade jetzt außerordentlich wichtig gewesen, sich miteinander abzusprechen.
    Als sie ihren verwegenen Plan entwickelten, waren sie davon ausgegangen, daß keine Suskohnen mehr existierten - weder irgendwo draußen im Universum, noch hier in der Galaxis Tschuschik und schon gar nicht auf Välgerspäre.
    Schlagartig war ihnen klar, weshalb Morgdähn sie nach Grotmer gebracht hatte. Der Asogene hatte eine geradezu ideale Möglichkeit, den Wahrheitsgehalt ihrer Berichte zu prüfen. Es gab jemanden in Grotmer, der wußte, unter welchen Bedingungen die letzte Expedition der Suskohnen aufgebrochen war.
    Vielleicht wußte er auch, wer dazugehört und welches Raumschiff die Expedition gewählt hatte?
    An alles hatte Rhodan gedacht, nur nicht daran, daß noch ein Suskohne leben könnte. Fieberhaft überlegte er, wie sie sich verhalten sollten.
    Er kam zu keinem greifbaren Ergebnis.
    Sie hatten keine Möglichkeit, sich auf den Suskohnen vorzubereiten. Sie mußten alles auf sich zukommen lassen.
    Mehr und mehr wurde Rhodan bewußt, welche Schwächen sein Plan hatte. Und doch glaubte er nach wie vor daran, daß das große Täuschungsmanöver gelingen würde.
    Endlos langsam verstrich die Zeit.
    Es schien, als sei Morgdähn oder gar das Alles-Rad darauf aus, ihre Nerven auf die Probe zu stellen.
    Rhodan tat es schließlich Atlan gleich. Er legte sich auf einen der Diwane, streckte sich aus und schloß die Augen. Wenig später war er eingeschlafen.
    Als er wieder erwachte und die Augen aufschlug, beugte sich ein weißhaariger Mann mit mattrosa Augen und einem von tiefen Falten gezeichneten Gesicht über ihn.
    „Wach auf, Suskohne", forderte der Alte in suskohnischem Dialekt. Er kicherte. „Lange genug habe ich gewartet! Und was passiert? Ich komme zu euch, und ihr schlaft. Ist das alles, was ihr könnt?"
    Rhodan-Danair erhob sich. Er lächelte.
    „Verzeih mir", bat er. „Man hat uns lange warten lassen."
    „Was spielt das für eine Rolle", rief der Alte. Er umschlang Rhodan mit beiden Armen und preßte sich an ihn. Rhodan spürte seine ausgetrocknete Haut an seiner Wange. Sie war völlig haarlos.
    Der Alte ließ Rhodan los und eilte zu Atlan, um auch ihn in seine Arme zu schließen.
    Rhodan-Danair sah, daß er einen zerschlissenen, blauen Anzug trug. Seine nackten Füße steckten in weichen Sandalen. Ein rotes Tuch

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