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0889 - Der Robot-Vampir

0889 - Der Robot-Vampir

Titel: 0889 - Der Robot-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bringen, John?«
    Glenda erschrak. »Das kann nicht wahr sein. Diese Person ist tot, John! Wie sollte sie sprechen können? So etwas ist nicht möglich. Das… das… geht doch gar nicht.«
    »Vampire können reden, Glenda.«
    »Ja, aber nicht alle. Sie ist tumb, sie ist anders. Ich weiß nicht wie anders, aber sie ist es, verdammt noch mal!«
    »Das weiß ich selbst.«
    »Was kannst du dann tun?«
    »Geh zurück!« riet ich ihr, denn ich sah, daß die Blutsaugerin in eine gefährliche Nähe zu Glenda kam. »Bleib dann dort, wo du stehst, ich kümmere mich um die Unperson.«
    Glenda folgte meinem Rat. Sehr langsam schob sie sich an mir vorbei und blieb erst dann stehen, als sie die Tür fast erreicht hatte. Wenn sie den Arm ausstreckte, konnte sie das Holz berühren und sich dort abstützen.
    Ich ließ Britt Owens kommen.
    Sie tappte näher. Es waren ungelenke Bewegungen. Wieder kam mir der Begriff roboterhaft in den Sinn. Sie sah aus, als würde sie vor jeder Bewegung erst ausholen, bevor sie einen Arm oder ein Bein nach vorn drückte.
    Sie schlurfte auch nicht über den Boden, sondern setzte nach jedem Tritt ihren Fuß hart auf. Daß sie auf dem Teppich nicht ausrutschte, war für sie ein Glücksfall.
    Dann trat sie gegen einen Stuhl. Sie stoppte, trat noch einmal zu. Diesmal härter. Der Stuhl geriet ins Schwanken, wenig später landete er am Boden.
    Ich hob ihn nicht auf. Ging aber selbst nach rechts und stand ihr plötzlich im Weg. Jetzt mußte sie sich auf mich konzentrieren, denn auf Glenda war ihr die Sicht versperrt.
    Sie starrte mich an.
    Leere Augen, die auch ihre Farbe verloren hatten. Sie wirkten ebenso glanzlos wie das Haar auf ihrem Kopf, das aussah, als wäre es eine Perücke. Ich hatte mich längst von dem Gedanken befreit, einen, Menschen vor mir zu haben. Das hier war kein Mensch mehr, das war ein Monstrum, ein grauenhaftes und künstliches Etwas.
    Was tun?
    Ich war sicher, daß ich dieses Wesen durch mein Kreuz vernichten konnte. Es hätte auch Sinn gehabt, doch ich dachte einen Sprung weiter. Ich rechnete damit, daß diese Person mehr über ihren eigenen Hintergrund wußte deshalb konnte es mir gelingen, hinter die Dinge zu blicken.
    Wo kam sie her? Wer hatte sie gelenkt? An welcher langen Leine hing dieses Wesen? Deshalb war es besser, wenn ich mich mit dem Einsatz einer Waffe zurückhielt.
    Ich sprach sie an. »Wer bist du…?«
    Britt Owen hatte vorgehen wollen, als sie meine Stimme vernahm. Sie blieb in der Bewegung stehen, zeigte sich verwirrt und schüttelte den Kopf.
    Ich sah es als positiv an, daß sie überhaupt auf meine Stimme reagiert hatte. »Wer bist du?«
    Über ihr Gesicht rann ein Zucken. Es sah seltsam aus. Wie sich die Haut plötzlich bewegte und dabei auch den Mund nicht auslief. Für mich ein Zeichen, daß sie reden wollte. »Welt… Monster…«
    Zwei Begriffe, die ein Hinweis sein konnten. Auch Glenda hatte sie gehört und flüsterte hinter mir:
    »Hast du sie verstanden, John?«
    »Ja, aber nicht begriffen, was sie sagen wollte.«
    »Ich auch nicht.«
    Ich startete einen erneuten Versuch. »Wo ist die Welt? Wo ist das Monster? Woher kommst du?«
    »Im Zimmer…«
    »Welches Zimmer?«
    »Bett…«
    »Und weiter?«
    »Der Junge…«
    »Ach. Hat er auch einen Namen?«
    »Ja. Ich weiß ihn. Der Killer hat ihn gesagt. Er ist überall. Er hat mich geholt. Seine Welt…«
    »Der Name…«
    »Die CD-ROM!«
    Mit dieser Antwort hatte ich, bei allem was recht war, nicht gerechnet. Das war mir eine Stufe zu hoch. Wie kam eine Blutsaugerin, eine Vampirin, also ein untotes Wesen dazu, von einer CD-ROM zu sprechen? Das paßte zusammen wie ein Walkman zu einem Kopfjäger aus dem tiefen Dschungel Borneos. Ich kam damit nicht zurecht, und Glenda sicherlich auch nicht, denn ich hörte sie flüstern.
    »Wie bitte?«
    »CD-ROM!«
    »Ist das der Name des Jungen?«
    »CD-ROM«, wiederholte sie stereotyp. »Da ist er. Da ist das Zimmer. Da ist alles…«
    »Ich will den Namen, Britt! Kannst du dich an ihn erinnern?« Ich hatte sehr laut gesprochen und wohl eine empfindliche Stelle bei ihr erwischt, denn sie blieb plötzlich stehen.
    »Der Junge…«
    »Sag ihn!«
    Ihr Mund bewegte sich. Mal waren die Zähne zu sehen, dann waren sie wieder verschwunden.
    »Till…«
    Eine kurze, knappe Antwort, die ich genau gehört hatte, aber im ersten Moment nicht glauben wollte. Noch einmal versuchte sie es. Sie bewegte wieder ihren Mund, die Arme zuckten, und dann sprach sie den ersten längeren Satz. »Er

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