Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0889 - Der Robot-Vampir

0889 - Der Robot-Vampir

Titel: 0889 - Der Robot-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Guten.
    Und die schleuderte ihn zurück.
    Er griff mich nicht an. Dafür wuchtete er sich hoch, und ich hörte Schreie aus seinem Maul dringen, die künstlich klangen, wie durch eine Elektronik geschaffen.
    Bevor ich noch auf die Füße kommen konnte, huschte Till Wesley in den Raum. Er kümmerte sich nicht um das Monster, sondern sprang auf seinen Computer zu.
    Was er dort genau machte, sah ich nicht, aber auf dem Monitor zeigte sich die Veränderung.
    Das Bild der CD-ROM erschien.
    Ein Zimmer mit verschiedenen Türen, ein Bett, ein Schrank, der Beginn dieses Spiels, das so täuschend echt war und eine neue Realität schuf, die neben der alten lebte, wobei sich beide nichts taten.
    »Zurück!« brüllte der Junge. »Geh wieder in dein verdammtes Programm zurück, du Mörder!«
    Die Energie oder Kraft blieb nicht allein auf den Computer beschränkt. Sie weitete sich aus und erfaßte auch den außenstehenden Robot- oder CD-ROM-Vampir.
    Er war nicht mehr Herr seiner Sinne. Er konnte sich nicht selbst kontrollieren. Ich hörte den Wind und wurde daran erinnert, ihn schon zweimal erlebt zu haben. Der Wirbel packte das Monster. Er würde ihn zurück in das Programm zerren, aber das war nicht Sinn der Sache. Wenn er darin verschwunden war, konnte er auch immer erscheinen, und das mußte verhindert werden.
    Ich schaffte es nicht mehr.
    Er war schneller als ich, huschte an mir vorbei. Der Wind pfiff noch in meine Ohren hinein, und einen winzigen Moment später turnte die Gestalt über den Monitor. Sie verschwand in dem Raum, und sie reagierte jetzt so, wie der Junge es wollte.
    Er stand vor seinem Spielzeug und arbeitete mit der Maus. Auf dem Schirm zeichnete sich die kleinere Maus ab, und sie war dabei den Killer zu jagen.
    Er konnte mit ihm spielen. Im Augenblick war er nicht mehr als eine Figur, was auch der Junge wußte, denn Till stand nicht ruhig davor. Er schrie, er schimpfte, er tobte sich an dem Killer aus, der keiner mehr war.
    Ich zerrte ihn weg.
    »Nein, Mister…«
    »Wir müssen ihn zerstören!«
    »Ich versuche es doch!«
    »Es wird dir nicht gelingen!«
    »Wissen Sie denn…«
    »Ja, ich weiß es.«
    »Und?«
    »Hol die verdammte CD-ROM aus dem Laufwerk.«
    »Und dann?«
    »Hol sie!«
    Ich hatte den Jungen hart angefahren. Es war die einzige Möglichkeit, ans Ziel zu gelangen. Zum Glück gehorchte Till. Er holte die CD-ROM hervor und hielt sie mir hin.
    »Wollen Sie die zertreten?«
    »Nein, das will ich nicht.«
    »Was dann?«
    »Auf meine Art zerstören.«
    Ich legte sie auf die Sitzfläche des Stuhls und zückte mein Kreuz. Okay, es war nicht das Allheilmittel, in diesem Fall aber mußte es helfen.
    Ich war auch bereit, die Formel zu sprechen, doch dazu kam es nicht mehr. Kaum lag das Kreuz auf diesem verfluchten Gegenstand, als Till und ich erschreckt zur Seite sprangen, weil wir das Zischen, Knistern und Knacken hörten. Hinzu kam das Licht, das wie Feuer wirkte und die CD-ROM innerhalb kürzester Zeit zusammenschmelzen ließ.
    Sie war nicht mehr als ein dunkler Klumpen und würde keine Monstren mehr in die Realität entlassen können. Mir tat es nur leid um Britt Owens, die wir nicht hatten retten können.
    Ich lächelte dem Jungen zu, weil alles vorbei war, und ich wunderte mich, daß er nicht zurücklächelte. Statt dessen schaute er an mir vorbei, seine Augen zeigten den Ausdruck der Überraschung, und er brachte die Worte nur stockend hervor.
    »Da… da… hinter Ihnen auf dem Schirm. Das Gesicht. Das war der Mann, der mir…«
    Ich hörte das nächste Wort nicht mehr, weil ich schon herumwirbelte. Auf dem Monitor malte sich tatsächlich ein Gesicht ab. Aber es war bereits im Begriff zu verschwinden.
    Dennoch erkannte ich es.
    »Mallmann!« keuchte ich voller Wut. »Dracula II…«
    Seine Fratze verschwand, ohne daß er geantwortet hatte. Sie löste sich einfach auf und wurde eins mit dem Grauschwarz des Monitors.
    »Haben Sie ihn gesehen, Mister?«
    Ich legte Till eine Hand auf die Schulter. »Ja, ich habe ihn noch gesehen.«
    »Was sagen Sie?«
    »Weißt du, Till, ich kenne ihn sogar sehr gut. Er gehört nicht zu uns Menschen. Er ist eine schreckliche und böse Person, die in einer anderen Welt lebt und von dort aus versucht, Macht zu gewinnen. Er erfindet immer wieder etwas Neues. Diesmal hat er Pech gehabt.«
    »Ja, ich glaube, ich verstehe. Und was ist beim nächstenmal, Mister?«
    »Ich heiße übrigens John Sinclair.«
    »Gut, aber…«
    »Er wird es immer versuchen, Till, und ich werde

Weitere Kostenlose Bücher