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0889 - Der Robot-Vampir

0889 - Der Robot-Vampir

Titel: 0889 - Der Robot-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machen.
    Kämpfen!
    Er schwitzte. Sein Gesicht war so naß, als hätte er es mit Wasser gesprengt. In den Augen stand der Wille, es zu schaffen. Er würde sich auch hochwühlen, er würde, er mußte… er würde…
    Und er stand auf!
    Plötzlich klappte es. Irgendwie hatte er es geschafft, über die innere Hürde hinwegzuspringen. Er stand auf seinen Füßen, schwankte etwas, drehte sich, merkte den leichten Schwindel, der ihm aber nichts ausmachte. Nicht mehr.
    Er hatte ihn überwunden, und so mußte er auch die Distanz überwinden.
    Zwei Schritte bis zur Tür. Zwei lächerliche Schritte nur. Eine Kleinigkeit.
    Den ersten schaffte er. Dann streckte Till seinen Arm und auch die Hand aus. Er sah, wie seine Finger dabei zitterten. Der Schweiß brannte in den Augen, trotzdem, er mußte weiter.
    Der nächste Schritt.
    Ganz einfach.
    Pfeifend holte er Luft. Die Umgebung drehte sich vor seinen Augen. In seinem Hirn funkte es, als würden die Zellen dort verschiedene Strahlen aussenden.
    Die Tür hatte ihn. Ja, sie packte ihn jedenfalls kam es Till so vor, als sie gegen ihn fiel. Sie schien aus zahlreichen Armen zu bestehen, die nach ihm griffen. Er merkte, daß sie sich auflöste, sie war wie weiches Holz, es umschlang ihn, es machte ihn fertig, es stützte ihn ab, es zog ihn zu sich hinein. Das Durcheinander seiner Gefühle war nicht von langer Dauer. Sekunden später hatte er sich wieder gefangen und fand sich in einer völlig normalen Umgebung wieder.
    Sein Zimmer, seine Tür, die Klinke sah er, als er den Blick senkte. Er brauchte nur die Hand auszustrecken und die Tür aufzuziehen, was er auch tat.
    Es klappte. Niemand stellte sich ihm in den Weg. Die Tür war völlig normal zu öffnen, und beinahe hätte er sich selbst ausgelacht, daß er so dumm reagiert hatte.
    Wo war das Problem?
    Er stand im Flur. Noch immer mit weichen Knien. Seine Mutter löschte nie überall im Haus das Licht, auch dann nicht, wenn sie sich zur Ruhe legte. So schimmerte auch jetzt das Deckenlicht, das seinen weichen Schein gegen die Wände und den Boden warf.
    Till mußte zuerst schlucken, dann räusperte er sich noch einmal und hoffte, daß seine Stimme frei war, um nach seiner Mutter rufen zu können. »Mum…?«
    Zu dünn, nicht laut genug. Nicht mehr als ein leises Winseln. Das war kein Ruf, nur mehr ein Jammer.
    Ein zweiter Versuch, »Mum…«
    Wieder keine Antwort. Es machte ihn wahnsinnig. Warum sagte seine Mutter nichts? War sie schon, war sie vielleicht…?
    Darüber dachte er nicht weiter nach, denn etwas anderes lenkte ihn ab. Es war der Schrei einer Frau.
    Nicht in seiner direkten Nähe, sondern ein Stück entfernt.
    Im Bad!
    Und Till lief hin…
    ***
    »Tu was, John!« flüsterte Glenda scharf, die unter dem Erscheinen des Monsters litt. Sie hatte sich innerlich zwar darauf vorbereiten können, aber sie kam damit trotzdem nicht zurecht. Das lief nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Dieses Monstrum, das sie unter dem Namen Britt Owens kannte, hatte nichts Menschliches mehr an sich. Es war einfach grauenhaft und schrecklich. Ein pervertiertes Etwas, da war der Mensch zur Farce gemacht worden.
    Britt Owens sah so aus, wie wir sie auch in der Leichenhalle erlebt hatten. Selbst die Joggingschuhe trug sie noch an den Füßen. Der Kopf war nur in der unteren Hälfte blutbefleckt, ansonsten sah es so teigigbleich aus.
    Auch die Wunde am Hals konnte nicht übersehen werden. Sie war sehr tief, und da Britt den Kopf etwas schief hielt, sah er so aus, als würde er jeden Augenblick zur Seite kippen und abfallen. Das Blut schimmerte nicht mehr feucht. Auf der Oberfläche war es längst eingetrocknet und hatte dort eine Kruste gebildet.
    Keiner von uns wußte, woher sie gekommen war. Sie war wie aus dem Nichts erschienen, und genau das wollte ich nicht akzeptieren. Es mußte eine Lösung geben, sie mußte auch einen bestimmten Weg hinter sich haben, und den wollte ich herausfinden. Aus diesem Grund hatte ich noch keine Waffe gezogen und sie vernichtet.
    »John…«
    »Warte noch.«
    »Was willst du denn?«
    »Hör zu, Glenda. Sie muß irgendwo hergekommen sein. Sie ist doch nicht vom Himmel gefallen, wie auch immer. Es muß da einen Weg gegeben haben. Ich will einfach nicht akzeptieren, daß wir nicht herausfinden, was dahintersteckt.«
    Glenda machte den Eindruck, als wollte sie lachen und ging sicherheitshalber zurück. »Durch… durch… sie?«
    »Ja.«
    »Da müßte sie reden können.«
    »Eben.«
    »Dann willst du sie zum Sprechen

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